Hallo Heiko,
die Zugkraft der Liliput Lok ist sehr gut.
Der Antrieb befindet sich im Wannen-Tender, der vollständig aus Metall besteht. Daher erreicht das Gewicht des Tenders immerhin rund 260 g. Die beiden äußeren Achsen sind angetrieben und tragen mit allen Rädern Haftreifen. Die inneren (nicht angetriebenen) Achsen sind leicht abgefedert und nehmen insofern nur sehr wenig vom Reibungsgewicht weg. Fast das gesamte Gewicht liegt also auf "Gummi".
Zum Vergleich: das Tendergewicht unserer BR 38 liegt kaum höher (rund 280 g).
Wie hoch die Zugkraft nun genau ist, liegt natürlich weiter an den Haftreifen. Ich verwende Roco-Haftreifen, da originale Haftreifen von Liliput-Wien ebenso wie Märklin-, Lima- oder Fleischmann-Haftreifen auf meiner Anlage immer zur Verschmutzung der Gleise führen. Diese Haftreifen sind offenbar zu weich, ich konnte unter hoher Last auch wiederholt ein Verdrehen solcher Haftreifen auf den Rädern erkennen, was dann auch zum Abfallen führt (zumindest ab Alter 2 oder 3 Jahre der Haftreifen).
Die Roco Haftreifen (zumindest von früher, heutige kenne ich nicht) sind hier deutlich besser, haften aber natürlich etwas schlechter. Bei der Liliput-Lok spielt das aber keine Rolle, mit dem Gewicht ist die Zugkraft immer noch so hoch, dass im Bogen R1 (und sicher auch im R2) die ersten Gußwagen eines langen Zuges zum Umfallen gebracht werden (können). Mehr ist ja wirklich nicht nötig.
Vor allem aber fährt sie mit der langsamen Getriebeübersetzung auch mit schweren Zügen am Haken schön weich an.
Apropos Schienenverschmutzung: wir hatten das Thema ja schon vor einiger Zeit. Ich kann nur wiederholen, dass originale Trix Express-Haftreifen Verschmutzungen eher aufnehmen als sie zu verursachen. Ich kann mit den originalen Trix Express Lokomotiven jahrelang Betrieb machen ohne Probleme. Nehme ich dann eine Lok mit den genannten Haftreifen, geht der Mist sehr schnell wieder los (man sieht die Dreckpunkte dann auch auf den Schienen). Daher habe ich sie weitestgehend verbannt (und Roco genommen).
So brauche ich keine Reinigungswagen, die - falls mit flüssiger Reinigung - sowieso zum Absturz der Zugkraft führen. Zumindest mit SR 24, während Isopropanol, wie von Peter (T.) zum Reinigen verwendet, die Zugkraft immerhin deutlich weniger negativ beeinflußt (und auf der Schiene viel schneller abtrocknet).
Du hattest mir damals geantwortet, dass Du diese Verschmutzungen durch solche Haftreifen nicht beobachtest. So unterschiedlich können die Erfahrungen sein. Aber ich habe es auch danach erneut beobachtet und bleibe dabei. Ich muß hier aber auch hohe Maßstäbe anlegen, denn mit großer Anlage und auch nicht gerade ideal zugänglichem Schattenbahnhof sind meine Kriterien vielleicht doch etwas abweichend. Ich mache daher auch Versuchsreihen zu so etwas.
Meim Betrachten der Lok fiel mir noch eine Kleinigkeit zum Umbau ein:
Die Schubstangen müssen mittig leicht nach außen gebogen werden, damit es im kleinen Radius nicht zum Verhaken mit Kurbelzapfen kommt. Sicher auch so etwas, was auch die 2l-Fahrer plagte, und vielleicht zum etwas problematischen Image von Liliput Wien führte.
Aber wenn man solche Dinge erkennt, ist es eine prima Lok.
Auf dem Bild erkennt man übrigens, dass ich die Kolbenstangen-Schutzrohre allerdings verkürzt (und innen beschliffen) trotz R1 belassen konnte. Eigentlich erstaunlich.
Viele Grüße
Uwe