Hallo Harald,
erst einmal auch von mir ein herzliches Willkommen!
Natürlich wird Dir hier kaum jemand zum Umstieg auf 2L raten
Wie die meisten, habe ich auch einmal vor der Entscheidung gestanden. Die wesentlichen Vorteile von 2L:
1) Keine Einschränkungen bei den Modellen. Meine Traumloks gab es früher nicht für Express, wie beispielsweise die P8, oder die V60.
2) Vorbildnähere Gleise, schlanke Weichen, Flexgleis
3) Kein Mittelleiter und filigranere Räder.
Ein großer Teil läßt sich ausgleichen, oder umgehen:
zu 1) sehr, sehr viele Modelle lassen sich sehr gut auf Express umbauen. Das macht mir sogar richtig Spaß. Dadurch bekomme ich ein ganz anderes Verhältnis zu den einzelnen Loks. Ich kenne sie buchstäblich in- und auswändig.
Zu 2) Das Neusilbergleis sieht gar nicht soooo schlecht aus - wenn man es ordentlich einschottert , erst recht. Mit etwas Arbeit kann man das Neusilbergleis als Flexgleis verwenden und damit weite Radien legen. Ok, schlanke Weichen sind kaum machbar.
Zu 3) Die Sumpfräder sind nicht veränderbar. Aber neuere Loks von Trix H0, die man mit Spurkranzringen umbaut, sehen nicht mehr so schlimm aus.
Den Mittelleiter nehme ich gar nicht mehr war. Neben dem Zweizugbetrieb bitet er für mich noch einen ganz gewaltigen Vorteil. Wenn man in die Digitaltechnik einsteigen will, kann man einen der beiden Stromkreise weiterhin analog nutzen. Den zweiten betreibt man digital. So sind bei mir gut 30% der Loks digitalisiert. Für 2L- Fahrer gibt es nur ganz, oder gar nicht. Bestenfalls können sie die Anlage Teilen. Aber dann kann keine Lok überall hin.
Und dann gibt es noch Vorteile, die man erst mit der Zeit erkennt.
- Die eigentlich wirklich tolle Gemeinschaft der „Expressionisten“. Man findet sie auch auf fast jedem Kontinent, nicht nur in den europäischen Nachbarländern. Nur in Afrika kenne ich noch keinen Trixer. Natürlich gibt es auch im 2L- Sektor viele Gemeinschaften.... aber einmal krass ausgedrückt: Ich habe keine gefunden, in der ich mich wohl fühlen würde. Es gibt da schon eine Menge seltsamer Vögel.
- Man soll es kaum glauben, aber für keine der aktuellen Marken gibt es eine so umfangreiche Ersatzteilversorgung, wie für Express. Das haben Ton Jongen und Franz Novak voll im Griff. Was es nicht gibt, wird nachgebaut.
Ganz persönliche Ratschläge, die sicher nicht alle teilen:
- Laß die Versuche mit den Universalweichen stecken. Eine Lösung die 100-tig funktioniert habe ich nicht gefunden. Das hat sich auch hier im Laufe vieler Jahre herauskristallisiert. Die TTR- Lösung klappt nur wirklich mit den Pappgleisen. Die habe ich aus vielerlei Gründen ausrangiert.
Die Geschichte mit den eingeklebten Plastikfedern hat sich für mich auch nicht wirklich bewährt.
Wirklich zuverlässig ist für mich nur die Lösung mit den polarisierten Herzstücken. Das ist aber recht aufwendig – bei 50 Weichen auch kein Spaß mehr.
Wagen lassen sich meist recht einfach umrüsten. Schlimmstenfalls braucht man einen Dremel mit ein paar Fräsköpfen, um Platz für die Spurkränze zu schaffen. Die Radsätze für Märklin/TrixH0 Wagen bekommt man sogar über die IG kostenlos getauscht, wenn der eigene MoBa- Händler es nicht macht. Ansonsten gibt es alle möglichen Radsatzvarianten bei Ton Jongen. 1,60 € pro Stück sind ja auch nicht die Welt.
VG
Heiko