Manchmal gibt es kleine Elektroteufel, die auch langjährige Trixer eine ganze Weile austrixen können.
Meine alte Anlage stand 7 ½ Jahre. Dann gab es im Bahnhof eine Verbindung zwischen den beiden Stromkreisen, die ich nicht ausfindig machen konnte. Seinerzeit war natürlich alles sauber verlegt und eingeschottert worden. Dann nach den relativ vielen Jahren tauchte mitten im Betrieb dieser „Kurzschluß“ auf. Alles mit einer Lampe und Lupe abgesucht. Mit Magnetwagen die komplette Anlage abgesucht. Da ich schon die DKW im Verdacht hatte, wurden beide ausgebaut und geprüft (eine aufwendige Aktion bei geschotterten Gleisen). Dabei hatte ich nichts gefunden. Auf dem Tisch lief alles einwandfrei.
Dieses Problem hatte dann nach wochenlanger Sucherei den endgültigen Ausschlag gegeben, die Anlage neu zu bauen.
Beim Neubau wurden alle Gleise und Weichen überholt und geprüft -> einwandfrei. Die Gleise sind erst auf einem kleinen Abschnitt am anderen Anlagenende eingeschottert. Gestern, nach etwa 6 Wochen, fährt die BR80 über diese DKW. Auf dem Abstellgleis daneben steht der Glaskasten auf dem analogen Stromkreis. Da ich nicht gleich hingeschaut habe und gerade an anderer Stelle beschäftigt war, habe ich das nicht gleich gemerkt und beim Glaskasten ging nur noch das Licht – Der Motor war tot. Tolle Wurst, was nun?
Die BR80 herunter-> kein Kurzschluß mehr. An anderer Stelle wieder aufgesetzt -> läuft. Fahrt über besagte DKW -> Kurzschluß. Also mußte diese DKW heraus. Dabei mußten natürlich die 3 benachbarten Weichen mit Unterflurantrieb auch hochgenommen werden.
Hier jetzt die Ursache:
Die Schienen der jeweiligen Weichenabgänge werden unten durch Blechlaschen verbunden, die übereinander liegen. Zur Isolierung gegeneinander liegt ein kleiner Papierstreifen dazwischen. Der hatte sich bei besagter DKW wohl im Laufe der Jahre aufgelöst. Auf der alten Anlage lag die Weiche wohl so, daß die falsche Verbindung dauerhaft war. Erst als ich sie hochgenommen hatte, war die Verbindung weg. Jetzt, bei der neuen Anlage gab es den Kontakt nur, wenn eine Lok darüber fuhr.
Mit Tesafilm zwischen den Blechlaschen funktioniert die Weiche wieder.
Randnotiz: Beim Glaskasten war „nur“ eine der Federn der Kohlebürsten verglüht. Den Kollektor, die Kohlen gereinigt und eine neue Feder eingesetzt und er läuft wieder.
Am meisten ärgert mich eigentlich meine eigene Blindheit, daß ich so lange gebraucht habe, den Fehler zu finden.
VG
Heiko