Hallo zusammen,
nachdem ich verschiedene Loks wie BR18, Br42, Br24/64 schon mit Dampfgeneratoren ausgestattet hatte, und ich den schönen Effekt nicht mehr missen wollte, sollte auch die schwieriger umzurüstende BR 01 dampfen.
Das ist auch an dieser Lok nur mit einer Proxxon; regelbarer Bohrmaschine; Feile und Lötkolben machbar.
Das Problem ist die Schraub-Befestigung im Schornstein, die zu versetzen ist.
Dazu wird zunächst der hochragende vordere Befestigungsklotz ca. 5 mm oberhalb der Ebene der Verschraubungen von Zylindern bzw. Glühbirnchen mit Trennscheibe und Proxxon abgetrennt,
siehe Schnittstelle ganz rechts im Bild:
Der abgetrennte Klotz mit der oberen Gewindebohrung wird versetzt und dazu zunächst an der Schnittfläche bis auf eine Höhe von 13,7 mm gekürzt und zugefeilt. Eine möglichst ebene Fläche ist dabei anzustreben (eine Fräsmaschine könnte das natürlich besser).
Die Befestigungsschraube vom Schornstein wird mit etwas Tesa um das Gewinde herum in die Proxxon nicht zu fest eingespannt und der Schraubenkopf von unten etwas schräg abgeschliffen (Ziel: Senkkopfschraube).
Das Lokgehäuse erhält am 1. Dom hinter dem Schornstein mittig eine 2,0 mm-Bohrung (von oben noch leicht angesenkt), siehe letztes Bild ganz unten.
Der 13,7 mm-Klotz wird auf den vorderen Getriebeblock aufgeklebt; dazu an der Getriebe-Oberseite mit Schmirgel etwas anrauhen, damit es nachher absolut sicher hält.
Fixieren läßt sich die Befestigungseinheit jetzt so:
Der Klotz wird nun mit dem Gehäuse verschraubt, dabei auf eine korrekte Lage im Gehäuse achten (kein zu starkes "Schiefsitzen"). Dann erfolgt ein Probeaufsitzen des Verbundes Gehäuse/Klotz auf das Fahrwerk mit Anbringen der beiden Befestigungsschrauben unter dem Führerhaus. Ist alles o.k, kann geklebt werden.
Die Klebeflächen am aufgerauhten Getriebeblock und unten am Klotz erhalten Uhu Plus (nur wenig, sonst läuft überschüssiger Kleber in das Fahrwerk herunter), das Gehäuse wird wieder aufgesetzt und am Führerhaus verschraubt.
Weitere Sichtkontrolle, dann wird vorne mit einem starken Gummiband oder ähnlich das Gehäuse nach unten gegen das Fahrwerk gedrückt. Nach 24 Std. Aushärtezeit ist der Umbau soweit fertig.
Ein Federblech, angelötet am mittleren Pol des Birnchens, sorgt passend gebogen für den Kontakt am Seuthe Nr. 9. Dieser hat natürlich zuvor seine Bohrung 5,0 mm (vielleicht noch minimal aufweiten) im Schornstein erhalten, dazu aber mit der regelbaren Bohrmaschine mit sehr langsamer Drehzahl vorsichtig mit kleinerem Durchmesser vorbohren.
Zum "Dampfbetrieb" habe ich noch einen Tipp:
Anfänglich habe ich SR24 verwenden wollen, aber damit gab es immer wieder Probleme bei der Dampferzeugung und auch Verschmutzungen in der feinen Steigleitung.
Nur mit dem Original-Seuthe-Dampföl funktionierte es zuverlässig.
Weiterhin ist ein wirklich schöner Dampfbetrieb auch in Langsamfahrt nur möglich, wenn man eine Dauerzugbeleuchtung verwendet. Also EMS (mit dem bekannten störenden Pfeifen) oder mit dem alten Arnold-Beleuchtungstrafo (kein Störgeräusch).
Ein "speckiges" Lokgehäuse, wie hier schon zu lesen war, habe ich mit Seuthe-Öl eigentlich nicht festgestellt (jedenfalls nach dem Abtrocknen nicht mehr).
Eines ist aber natürlich auch klar: sein bestes Sammlerstück wird man für diesen Umbau nun auch nicht gerade verwenden. Ansonsten hat man aber viel Freude mit plötzlich so viel Dampf.
Viele Grüße
Uwe