Hallo Peter,
Peter Tümmel hat geschrieben: ... da [...] es so ist dass im OL-Betrieb der Mittelschleifer abgeschaltet wird....
Dann hat jemand etwas nicht richtig gemacht. Doch der Reihe nach.
Man sieht leider nur die Leiterbahnen auf der einen Seite der Platine. An den „Löchern“ wechseln die Leiterbahn auf die andere im Bild nicht sichtbare Seite, damit sich Leiterbahnen kreuzen können. Um Dir einen konkreten Rat geben zu können, müßte man die andere Seite der Platine auch sehen können. Und man müßte wissen, wie die Radsätze beschaffen sind. Bei einer ursprünglich von Trix als Lok für das Zweileiter-Gleichstomsystem gelieferten Lok ist eine Radsatzseite isoliert, die andere Seite dagegen nicht isoliert und mit Masse verbunden.
Daher hier einige grundsätzliche Bemerkungen.
Der Einfachheit halber begnügt man sich meist beim Umbau auf das Trix Express System damit, daß man die Stromabnahme von den Radschleifern der isolierten Seite lahmlegt und dafür den Mittelschienenschleifer anschließt. Auf der Radsatzseite mit der Masseverbindung bleibt alles unverändert. Solange, man nicht mit Oberleitung fahren will, kann man so vorgehen.
Wenn man aber mit Oberleitung fahren will, muß man die Stromabnahme von der isolierten Radsatzseite mit den Radstromschleifern unverändert BEIBEHALTEN, WEIL DIE ZU DEM UMSCHALTER FÜHRT und damit "an-", bzw. "abgeschaltet" werden kann. Schließlich möchte man einen funktionierenden Umschalter beibehalten. Es muß daher die Seite mit den nicht isolierten Radsätzen stromlos gemacht werden. Und das ist manchmal nicht so einfach.
Mit anderen Worten: es muß beim Umbau auf das Trix Express System die Stromaufnahme auf der Seite lahmgelegt werden, die normalerweise mit Masse verbunden ist. Sie ist von der Platine zu trennen. Das ist die Seite, die ohne irgendeinen Schalter dazwischen mit den Verbrauchern (Dekoder, Motor, Glühlämpchen usw.) verbunden ist.
Noch einmal: die Seite mit den nicht isolierten Radsätzen und der damit verbundene Teil des Fahrgestells muß völlig von der elektrischen Platine und den dort angeschlossenen Verbrauchern getrennt werden. Da moderne Loks aus sehr vielen Kunststoffteilen bestehen, sollte das möglich sein, auch wenn es etwa aufwendiger ist.
Ich habe den Eindruck, daß es genau umgekehrt gemacht wurde. Dann schaltet man nämlich zwischen Mttelleiter und Oberleitungsanschluß hin und her. (Den Fehler hatte Märklin sogar mal in einer Ausfühurng der SBB Ae6/6 serienmäßig eingebaut.
)
Mein Ratschlag: ausgehend von der originalen Stromführung der Zweileiter-Gleichstromlok:
-> Unisoliete Radsätze elektrisch von der übrigen Elektrik trennen Ggf. muß die Platine vom Chassis isoliert werden oder entsprechende Leiterbahnen unterbrochen werden
-> Den Trix Express – Mittelschienenschleifer da anschließen, wo bisher die unisolierte Radsatzseite mit der Platine verbunden war.
-> Die beim Zweileiter-Gleichstromsystem übliche Stromführung von der isolierte Radsatzseite zu dem Umschalter wird beibehalten. Eben wie es original auch ist.
-> Die vom den Pantographen kommende Zuleitung führt unverändert zu dem Umschalter.
Dann bleibt der Umschalter weiterhin funktionstüchtig und man kann mit Umstecken der Brücke jederzeit die Stromabnahme von der Oberleitung oder von der Schiene vornehmen, ohne einen Lötkolben zu benötigen.
Du fährst digital, da spielt es im Prinzip keine Rolle, ob man die Anschlußdrähte von den linken oder rechten (bzw. von den isolierten oder unisolierten) Radsätzen zu dem Umschalter führt, bzw. welche Seite man lahmlegt. Will man allerdings analog fahren, fährt die Lok unter Umständen entgegen der Norm in die falsche Richtung. Da man ohne größeren Eingriff in die Platine den Anschluß des Mittelschienenschleifers auf der Platine nicht ändern kann, müssen ggf. die Anschlußdrähte zum Motor und der Stirnbeleuchtung vertauscht werden.Viele Grüße Georg