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Defektes Fahrgestell

Technisches: Fragen, Tipps & Tricks zu Wartung, Reparaturen, Umrüstungen etc.
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Defektes Fahrgestell

Beitragvon Juergen » 14.03.2016, 09:28

Radsatz.jpg
Hallo Modellbahner
Vor einiger Zeit habe ich mir die Trix ÖBB 618018 Diesellok gebraucht zugelegt. diese soll von einem Fachmann auf express 3L umgebaut worden sein. Die Lok lief auch einige Zeit, doch dann blieb sie oft an Weichen hängen.Nun habe ich sie mal genauer betrachtet und folgenden Fehler gefunden: Die Radscheiben zur Spurverbreiterung sind lose, wie kann ich das dauerhaft reparieren, siehe Foto.

Gruß Jürgen
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Re: Defektes Fahrgestell

Beitragvon Peter Tümmel » 14.03.2016, 11:36

Hallo Jürgen,

ich mache bei meinen Umbauten folgendes:
1. Die Radreifen werden mit Isopropanol gereinigt
2. bei der Radscheibeninnenseite wird auf der Drehbank die Brünierung mit mittels Schleifpapier entfernt
3. nehme ich 2-Komponentenmetallkleber zum kleben der Radreifen, da dieser elektrisch leitend ist
http://www.pattex.de/do-it-yourself-mit-pattex-klebstoffe-produkte-new/pattex-klebstoffe/epoxykleber/kraft-mix-metall.html
4. von dem Kleber nur eine dünne Schicht auf das Rad auftragen und den Radreifen kurz aufpressen.
5. nach dem Aushärten (ca. 1 Stunde) wird der überflüssige Kleber, welcher am Radreifen noch zu sehen ist entfernt.
Warum nehme ich keinen Sekundenkleber?
Die Frage ist leicht zu beantworten.
1. ist Sekundenkleber nicht elektrisch leitend
2. kommt Sekundenkleber auf die Aussenseite des Rades und wird zu spät entfernt, geht die Lackierung/Brünierung mit ab und es bleiben hässliche Flecken

Gruß Peter
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Re: Defektes Fahrgestell

Beitragvon Juergen » 14.03.2016, 13:26

Hallo Peter
Danke für die schnelle Reaktion und den Tipp.
Da in diesem Fall der Kontakt über Radschleifer zu Stande kommt, ist ein metallisch leitender Kleber nicht unbedingt notwendig aber 2K Kleber habe ich in verschiedenen Gebinden vorrätig. Der "Fachmann" muss etwas anderes verwendet haben, denn es sind noch Rückstände von durchsichtigem Kleber vorhanden.
OK, dann werde ich es so versuchen, Reiniger ist auch vorhanden, der sollte die Kontaktflächen für die Klebung sauber vorbereiten.

Gruß Jürgen
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Re: Defektes Fahrgestell

Beitragvon Peter Tümmel » 14.03.2016, 14:24

Hallo Jürgen,

wenn noch Reste von durchsichtigem Kleber vorhanden sind, dann hat der Fachmann Sekundenkleber genommen.
In Ausnahmefällen geht das schon mal. Aber dann muss das Rad und der Radreifen, wie schon geschrieben, gesäubert werden (Isopropanol oder sonstiger techn. Alkohol). Ich mache es dann so, dass ich zusätzlich zum Anschleifen des Rades auch den Radreifen von der Brünierung im Bereich der Klebefläche befreie. Diese Prozedur ist zwar aufwendiger aber auch sicherer in der Haltbarkeit des Radreifens auf dem Rad.

Gruß Peter
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Re: Defektes Fahrgestell

Beitragvon ecki » 14.03.2016, 19:02

Hallo zusammen,

ich hatte in einigen Fällen auch gute Erfolge mit Löten. (Vorher Isolierbuche entfernen!)

TRIX EXPRESSionistische Grüße
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Re: Defektes Fahrgestell

Beitragvon Roman Favero » 14.03.2016, 20:37

Hallo zusammen
Wie Ecki löte ich wenn es irgend wie geht. Fremdräder wie Rivarossi kann man nicht löten denn die haben sehr oft Kunststoffspeichen. Aber auch für das Löten muss die Brünierung weg. Im übrigen ist die Brünierung oft nicht oder nur schlecht leitend. Ich nehme ein flüssiges Flussmittel das ich innen ganz sparsam auf den Ring gebe. Das Zinn gebe ich erst nach dem Erhitzen von Ring und Rad zusammen mit dem Lötkolben von innen zu. Mit der Zeit hat man das Gefühl wie viel Zinn es braucht. Der Zinn kann man mit dem Lötspitz ganz sachte rundherum ziehen. Der einzige Nachteil von der Methode ist, dass zwischen Ring und Rad innen das Zinn gut sichtbar ist und bei zu üppiger Zugabe von Zinn aussen ganz fein sichtbar werden kann.
Solche Ringe fallen dafür garantiert nie mehr ab.
mit vertrixten Grüssen
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Re: Defektes Fahrgestell

Beitragvon Peter Tümmel » 15.03.2016, 09:02

Hallo Roman,

mit dem löten von Radreifen braucht man aber schon sehr viel Löterfahrung.
Denn der meiste Fehler der hierbei gemacht wird, ist dass man das Zinn ungleichmäßig aufbringt und dann eiert der Radreifen und das sieht bescheiden aus.
Dies kann aber auch passieren, wenn man den Metallkleber zu dick aufträgt und anschliessend das Rad und den Radreifen nicht zusammenpresst. Nur geht letzteres beim Löten nicht, denn bevor man hier pressen kann, ist das Lötzinn hart.
Deshalb bevorzuge ich die Variante mit dem Metallkleber.
Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Gruß Peter
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Re: Defektes Fahrgestell

Beitragvon Roman Favero » 15.03.2016, 15:31

Sali Peter
Das mit der grossen Erfahrung ist nicht halb so schlimm.
Ich löte nach dem Kapillarprinzip. Eigentlich wie beim Hartlöten. Je kleiner die Naht desto schöner und einfacher das Resultat.
Also so: beide Seiten leicht mit 600er Papier anschleifen, wenig Lötwasser/Flussmittel auf eine Seite und dann aufeinanderlegen. Mit einem Holz halbseitig beschweren. Mit einem starken Lötgerät min. 80W und rel. grosser Lötspitze beide Teile zusammen erhitzen . Ich verwende ein Ersalötstation mit Digitalanzeige (aus der Bucht). Erst dann Zinn zugeben und mit der Spitze nachheizen bis das Zinn in die Ritze einsaugt. Danach Zinn nachgeben und langsam rundherum ziehen. Wenn alles klappt hast Du nachher eine volle Zinnfläche zwischen den Teilen und aussen erscheint ein ganz dünne Zinnnaht zwischen Ring und Rad.
Deinen Rat mit dem leitfähigen Klebstoff werde ich aber auch ausprobieren, denn wenn der Radreifen etwas zu gross ist dann geht das mit Löten nicht. Mit 2K Leim aber könnte ich den Reif vor dem Erstarren noch zentrieren.
Mit vertrixten Grüssen
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Re: Defektes Fahrgestell

Beitragvon trixklaus » 15.03.2016, 21:37

Hallo,

Ich habe folgende Methode um die Radreifen anzukleben.
1. Reinigung der Radscheiben und der Radreifen mit Waschbenzin
2. 2K Kleber Uhu-Plus oder Pattex Kraft-Mix mit einem Zahnstocher sehr dünn auftragen.
Weniger ist mehr.
3. Das geklebte Rad in einen Minischraubstock einspannen und über Nacht aushärten lassen.
Das hat bei mir immer am besten funktioniert und in der Regel ist die elektrische Verbindung zwischen Rad und Radreifen gegeben.

Lasst wenn möglich das Forum weiter leben.

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Re: Defektes Fahrgestell

Beitragvon Juergen » 16.03.2016, 18:44

Hallo noch mal
Löten lasse ich mal für ganz extreme Fälle offen, ich hätte bei den Rädern die Befürchtung, das es zu Verfärbungen kommt...
Zum Löten will ich noch folgendes anmerken, man kann den Lotdraht platt klopfen, um sehr fein zu dosieren.

Aber mir wurde erst einmal geholfen, es ist alles wieder zusammen, die Lok läuft ruhig geradeaus, ohne zu wackeln, alles OK.

Dank an alle

Gruß Jürgen
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Re: Defektes Fahrgestell

Beitragvon Juergen » 22.05.2016, 18:20

Hallo noch mal

Es ging ja bei meiner Frage seiner Zeit um die Radreifen aber die habe ich dann mir 2K geklebt. Heute aber habe ich mal den vorgeschlagenen Kleber "Pattex Kraftmix Metall" dazu verwendet, ein gebrochenes Signal zu reparieren. Klebt gut aber leider ist er nicht elektrisch leitend. Da bei dem Signal der Mast einen Pol ersetzt dachte ich, mit dem Kleber einen zusätzlichen Draht zu vermeiden.
Die Bezeichnung "Metall" auf dem Produkt scheint nur darauf zu verweisen, dass man damit auch Metall kleben kann und es wie Metall hinterher bearbeiten kann, also bohren und fräsen....

So weit meine Erfahrung mit dem Kleber, es war also keine Reaktion am Vielfachmessgerät zu erkennen, nicht ein Ohm leitend :-)

Gruß Jürgen
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Re: Defektes Fahrgestell

Beitragvon Hans » 22.05.2016, 21:47

Hallo zusammen,

ich habe bisher alle meine Radringe (Ca. 200) mit Sekundenkleber aus dem Modellbaubedarf geklebt, und noch keiner ist wieder abgefallen. Wichtig ist die komplette Entfernung der Brünierung und das Entfetten (ich mache das mit Waschbenzin) an der Klebestelle. Der Sekundenkleber bindet je nach Luftfeuchtigkeit in ca 30-60 Sekunden ab. Das reicht, um leicht nachzujustieren und geht schnell genug, um flott weiterarbeiten zu können.
Für eine elektrische Verbindung kann man "eine" Litze aus einem Modellbahnkabel in den Ring legen, das funktioniert ganz gut. Sekundenkleber kann man auch mit Hitze wieder lösen, wenn es das Rad zulässt...

Viele Grüße
Hans
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Re: Defektes Fahrgestell

Beitragvon noels » 23.05.2016, 18:43

Hallo miteinander,
ich glaube, ich muß den Metallkleber auch einmal ausprobieren :wink:
In der Theorie spricht für mich dagegen, daß die metallischen Anteile darin ja wohl der Armierung dienen, sich aber nicht unbedingt gegenseitig berühren, sondern sozusagen in der dicken Flüssigkeit schweben. Die Flüssigkeit kann man nicht komprimieren, also nicht mit Pressdruck bewirken, daß sich die Metallteilchen durchgängig berühren. In der Theorie bleibt die Leitfähigkeit also wohl Zufall. Mal sehen, was die Praxis zeigt.
Ich mache es auch wie Hans. Entfettung ist das A und O - aber das gilt für jeden Kleber. Für das "blank machen" benutze ich (ungern) den Glasfaserstift - Er sorgt für eine feinst aufgeraute Oberfläche, was die Wirkung des Klebers verbessert. Nur sind die feinen Glasfasern mit äußerster Vorsicht zu behandeln. Die sind genauso fies, wie die Glochiden der Opuntien. Entfettet wird mit Alkohol, oder Waschbenzin. Ich nutze letzteres, weil man es beim normalen Einkauf im Supermarkt bekommt. Brennbar ist beides.
Nach Versuchen bevorzuge ich auch den ganz dünnflüssigen Kleber. Er ist mit Vorsicht zu handhaben. Aber der Vorteil ist, daß es leichter ist, die Ringe ohne Ungleichmäßigkeit aufzusetzen -> Ich bringe den Kleber an vier bis sechs Stellen des Ringes auf, je nach Größe. Dann setze ich das Rad mit einer leichten Drehbewegung ein und presse beides dann einmal kurz fest zusammen. Dann gibt es eine gute Klebefläche ohne Schlagen des Rings. Bei Gel- Kleber, oder 2 K-Kleber ist es schwer, eine wirklich gleichmäßige Schicht Kleber zwischen Rad und Ring zu bekommen. Wenn man etwas ungeschickt ist, sind 2 Zehntel Unterschied in der Schichtdicke durchaus möglich.
Aber so hat wohl jeder seinen eigenen Weg.
VG
Heiko
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