Hallo zusammen,
vor allem für den Umbau von Fremdfabrikaten auf unser System gibt es das Problem, dass die Höhe des Plastik-Einsatzes am Entkupplungsgleis mit ca. 0,7 mm über Mittelleiterhöhe (unbetätigt) für die Eintauchtiefe der Schleifer zu berücksichtigen ist.
Ich habe jedoch Modelle sogar renommierter Umbauer, bei denen dies nicht geglückt ist oder soviel Eintauchtiefe gar nicht darstellbar ist.
Nur 2 Beispiele sind die Roco-V 60 von Manzei oder der ETA 176 von NPE, die durch "Schleifer auf Anschlag" blockiert werden. Obwohl ich den ETA 176 bereits nachgearbeitet habe.
Ein noch häufigeres Problem ergibt sich dadurch, dass Ski-Schleifer, wenn sie nur mäßig hohlgebogen werden können, vom Entkuppler komplett angehoben werden und somit keinen Kontakt mehr haben.
Bereits der 55 mm lange Roco-Schleifer 40002 ist bei durchschnittlicher Biegung betroffen, auch dann, wenn an den Enden etwas abgewinkelt wird (was immer besser ist, als nur in der Mitte abzuwinkeln).
Auch mit eigenen Umbauten tut man sich somit viel leichter, wenn weniger Höhe zu berücksichtigen wäre.
Wenn viele Umbauten vorhanden oder geplant sind, aber nur sehr wenig Entkuppler in der Anlage verbaut werden, ist ein Eingriff an den Entkupplern sinnvoll.
Umbau auf geringere Höhe:
Ein Ausbau des Einsatzes von oben ist einfacher und hat den Vorteil, dass auch nachträglich beim Verbau in der Anlage der Einsatz für Korrekturen noch herausgenommen werden kann.
Mit einem 2,0 mm Kugelfräser und regelbarer Proxxon wird auf der Anschlußseite der Vertikal-Anschlag links und rechts der Schräge so weit halbkreisförmig eingeschnitten, bis mit Daumen und Finger der Einsatz nach oben herausgezogen werden kann. Immer wieder mit deutlichem Zug nach oben probieren. Mit ca. 2,0 mm Einschnitttiefe wird es möglich sein, auch wenn sich die feinen Stege am Einsatz zwangsläufig etwas biegen müssen. Sie sind aber ausreichend elastisch.
Die Bearbeitung siehe Bild:
Mit einer breiten Feile und/oder auf einem Schleifpapierbogen wird nun die Höhe des Einsatzes von ca. 6,1 mm um 0,3 bis 0,4 mm verringert (Oberseite beschleifen bis auf 5,7…...
5,8 mm Höhe).
Zum leichteren Wiedereinsetzen können vorher die 2 Stege noch in der Länge feinangepaßt werden (Überstand zu den Einfräsungen siehe Bild); vielleicht um 1 oder 2/Zehntel verkürzt. Zu leicht darf der Einbau nicht gehen; das Teil muß ja nachher halten.
Betriebseigenschaften:
- Die Probleme an kritischen Loks sind beseitigt.
- Die Entkuppelbarkeit der alten Kupplung bei Überfahren ist nicht beeinträchtigt.
- Bei neuen Kupplungen habe ich ebenfalls keine Veränderung festgestellt, obwohl „statisch“
beim Versuch von Hand toleranzseitig nur sehr hoch liegende Kupplungen einen nicht ganz
so steil aufragenden Bügel aufweisen.
Aber auch diese Kupplungen werden „dynamisch“ durch den Ruck des Entkupplers genauso
sicher betätigt wie vorher.
Wobei wie auch bei einem unveränderten Entkuppler sowieso immer beide Kupplungen millimetergenau über den Entkuppler zu rangieren sind (bei nur 1 Kupplung über dem Entkuppler müßte zum "Trotzdem-Funktionieren" deren Bügel zufällig unter dem Bügel der Gegenkupplung liegen).
- die Fleischmann Profi-Kurzkupplung 6515 wird weiter völlig problemlos entkuppelt.
- die Roco-Kurzkupplung 40270 (bzw. 40271) wird weiter völlig problemlos entkuppelt
(Anmerkung: diese Kupplung ist im Einkuppeln ziemlich problematisch).
Wie man den Entkuppler auch stromführend machen kann, sehen wir im Folgebeitrag.