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ET 491, Gläserner Zug

Technisches: Fragen, Tipps & Tricks zu Wartung, Reparaturen, Umrüstungen etc.
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ET 491, Gläserner Zug

Beitragvon noels » 08.05.2011, 13:44

Hallo zusammen,
in der letzten Woche habe ich den "Gläsernen" bekommen und ihn auf EXPRESS umgebaut.
Die Technik des Triebwagens ist eine ganz andere, als man sie von den Drehgestelloks und dem ET420 kennt. Der Antrieb ist tatsächlich vollständig unterflur. Die Inneneinrichtung ist somit wirklich klasse. Aber andererseits ist nur ein Drehgstell angetrieben. Das Laufgestell ist eher wie das eines Schnellzugwagens aufgebaut.
Da das ganze Gehäuse aus Kunststoff besteht, gibt es auch keine direkte Stromaufnahme über die Räder. Im Laufgestell gibt es Achsschleifer. Im Antriebsdrehgestell gibt es auf der ersten Achse kleine Radschleifer. Für den Mittelschlefer habe ich unter dem Laufgestell einen Skischleifer von Roko verwendet. Mehr läßt die geringe Bodenfreiheit nicht zu. Ein Problem ergibt sich aus der Weichengeometrie unseres Gleissystems: Da die zweite Achse des Antriebsgestells nicht zur Stromaufnahme geran gezogen wird, gibt es eine Konstellation, in welcher bei langsamer Fahrt alle drei Räder auf isolierten Teilen stehen. Bei schnellerer Fahrt klappt es. Dazu muß ich mir also noch etwas einfallen lassen.
Die Fahreigenschaften sind eher mäßig. Der Antrieb ist recht laut, besonders in Kurven (wie die Zigarre). Die Sounds beschränken sich auf einen Pfeifton und eine Bahnsteigansage. Mit F1 läßt sich eine sehr gut gemachte Innenbeleuchtung einschalten, die über F5 dimmbar ist. Die Stirnbeleuchtung mit roten Heckleuchten ist super und funktioniert auch analog.
Insgesamt ist der Zug zu teuer. Der Umbau ist recht aufwendig. Ohne (Sound-)Decoder und etwa 100 € billiger, wäre das Ding eher eine Überlegung wert. So würde ich das Modell nicht nocheinmal kaufen.
Gruß
Heiko Mehnert
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Re: ET 491, Gläserner Zug

Beitragvon Peter Tümmel » 08.05.2011, 17:43

Hallo Heiko,

deine Überlegungen und der hohe Preis haben mich auch davon abgehalten mir den Gläsernen Zug zu kaufen und um zu bauen. Für einen Stammtischler habe ich vor ein paar Wochen den Gläsernen Zug von Roco umgebaut. Das Ergebnis ist aber nicht berauschend. Der Roco hat einen Spur-N-Motor drin. Geht ja auch fast nicht anders. Und somit extrem schwache Laufeigenschaften. Hinzu kommt noch dass ich Haftreifeneinstiche machen musste. Ohne hätte er sich durch den Mittelschleifer gar nicht bewegt. Den Trafo muss man im Analogbereich voll aufdrehen, sonst hat man Angst der Zug bleibt stehen.

Gruß Peter
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Re: ET 491, Gläserner Zug

Beitragvon noels » 08.05.2011, 19:48

Hallo Peter,
antriebstechnisch sieht es hier wohl ähnlich, wie bei dem von Roco aus. Im Stummi-Forum schrieben schon die Märklinisten, daß der Zug maßstäblich viel zu langsam ist (Vmax Vorbild =110 Km/h).
Drückt der eine Radschleifer etwas zu fest auf, macht sich das schon bemerkbar. Verglichen mit anderen Fahrzeugen ist der Preis für mich nicht nachvollziehbar. Die Verarbeitungsqualität ist zwar spitze, aber das ist sie bei einem ET420, einer E41, oder einer V218 auch. Der Formenbau kann nicht so extrem teurer sein, daß ein Listenpreis von 300 € zu rechtfertigen wäre. Der Umbau ist vom Aufwand her kaum unter 100 € zu machen.
Insgesamt 400 € ist das Ding niemals wert, auch keine 300 €. Deshalb werde ich den Umbau nicht anbieten. Die Stromabnahme klappt besser dadurch, daß ich auch die vierte Achse einbezogen habe... trotz der Haftreifen.
Also, wenn jemand den Umbau selbst machen kann und das Modell wirklich preiswert im Netz findet, mag es sich lohnen.
Gruß
Heiko
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Re: ET 491, Gläserner Zug von Roco

Beitragvon Hans » 14.05.2011, 19:53

Hallo,

ich habe den Gläsernen Zug von Roco schon ein paar Jahre und war auch am Anfang über die geringe Höchstgeschwindigkeit des neuen Zugs erstaunt. Da ich weiß, dass Roco ein sehr zähes Getriebefett verwendet, habe ich den Zug beim Umbau auf TE sowieso erstmal demontiert und das komplette Getriebe gereinigt und mit geöltem Getriebe schön eingefahren. Nach etwa 1 Stunde und einer erneuten Reinigung und Ölen des Getriebes sowie einer Reinigung des Kollektors und der Kohlen hat sich die Geschwindigkeit deutlich erhöht. Der Zug erreicht jetzt ca. 80 km/h, wobei das Vorbild mit maximal 110 km/h unterwegs war.
Wenn ein Märklin Schleifer montiert wird, welcher so gebogen ist, dass dieser nur an den Enden auf dem Mittelleiter aufliegt, wird auch kein zusätzlicher Haftreifen benötigt. Der Zug fährt bei mir über alle TE Weichen (bis auf die eine DKW) und auf jeder Steigung.
Es ist wirklich ein Genuß zu sehen, wie der Zug mit geringen Geräuschen über die Schienen gleitet. :-)

Viele Grüße
Hans
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Re: ET 491, Gläserner Zug

Beitragvon Peter Hess » 16.05.2011, 21:24

Hallo
Zur Verbesserung der Spitzenbeleuchtung gibt es von tufftuffde LED Birnchen 16 - 24 V warmweiß in drei verschiedenen Bauformen. Hierfür Typ MS4. Damit leuchten die Lichter schon bei langsamer Fahrt schön hell.
MfG Peter Hess
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Re: ET 491, Gläserner Zug

Beitragvon FeinExpress » 26.10.2012, 20:06

Hallo zusammen,

ich hatte mir den Gläsernen von Roco umgebaut und zum Antrieb die gleichen Erfahrungen wie Peter gemacht.
Der winzige Motor ist zu schwach, es ist immerhin auch eine ganze Zahnradkette zu drehen.
Die Höchstgeschwindigkeit war viel zu gering und darüber hinaus auch noch stark wechselhaft. Es war nicht möglich, überhaupt eine klare Messung zur Höchstgeschwindigkeit zu machen. Alle Pflegeversuche am Motor führten nicht zum Erfolg.

In diesem Fall ist aber ein Austausch des Motors gegen einen Faulhaber-Umbausatz von SB-Modellbau äußerst erfolgreich gewesen (damalige Best.-Nr. 28050).
Gleichmäßige Höchstgeschwindigkeit jetzt:
110 km/h bei 12 V; bzw. 125 bis 130 km/h mit Trafo voll aufgedreht.
Auslauf aus Höchstgeschwindigkeit: ca. 10 cm.

Wenn die Radbreite mit Radsatz-Außenmaß 20,0 mm auf ca. 3,6 mm beschränkt sein darf (Standardweiche kein Problem; nicht umgerüstete Bogenweichen nicht möglich), muß der Rahmen nicht schmaler gemacht werden.
Wie bei Hans sollte der Mittelschleifer an den Enden leicht abgewinkelt sein, dann ist die Stromabnahme in den Weichen auch o.k. Probleme wegen einem zu harten Schleifer hatte ich nicht.

Der Original-Motor ist 9,5 mm hoch, der Faulhaber hat d = 13 mm.
Es ist also etwas zu fräsen, was ich mit der Proxxon und Kugelfräser-Einsätzen selbst gemacht hatte.
Dabei muß sowohl in das Metall des Bodens als auch nach oben in die Innenausstattung etwas hinein gefräst werden:

im Folgebild ist der Motor bereits eingesetzt (und geklebt). Man erkennt an den hellen Partien der Kunststoff-Innenausstattung, wo Material herausgenommen wurde.

Bild

Eigentlich geht das Fräsen recht einfach; ich hatte allerdings nachher das Problem, dass von innen Plastik-Partikel an die Fenster geraten waren und mühsam ausgeblasen werden mußten (oder alles demontieren). Dies ließe sich sicher geschickter machen; evtl. auch durch "Lötschmelzen".

Hier im Bild auch die Anordnung des Ski-Schleifers:

Bild

Durch den Fräsdruck und das dünner werdende Bodenmaterial zeigte sich an diesem nachher eine minimale Ausbuchtung nach unten; erstaunlich zwar, aber unbedeutend.

Im Bild ist die Ausbuchtung gut zu erkennen:

Bild

Nicht häufig rüste ich auf Faulhaber-Motoren um, aber in diesem Fall hat es sich voll gelohnt.
Das Modell läuft sehr gleichmäßig und leise sowohl mit Schrittgeschwindigkeit als auch mit Höchstgeschwindigkeit. Diese ist laut meinen Meßwerten (zum Glück) deutlich über der Angabe von SB.
Es ist so also ein klasse und schön regelbares Modell geworden.

Viele Grüße
Uwe
FeinExpress
 
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