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Köf II-Eigenbau

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Köf II-Eigenbau

Beitragvon HGenge » 21.03.2012, 15:48

Ich hatte mich schon lange Zeit geärgert, daß es in 3-L keine Köf II gibt, die man kaufen kann. Also habe ich mal ein wenig gebastelt. Aus den Resten einer alten V200 (Fahrgestell u. Schleifer) und einem Gehäuse einer V36 (Führerhaus), sowie einem umgebauten Planenwagen, der als Geisterwagen die Lok antreibt, sowie einigen selbstgefertigten Sperrholz-und Hartholzteilen entstand mein Köf II, das Ihr auf den Bildern seht. Sowohl der Wagen als auch die Köf haben Schleifer (Wagen je 2, Köf je 1), was wegen des Abstands unbedingt notwendig war.
Würde mich freuen, wenn Ihr mal was dazu schreibt.
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Re: Köf II-Eigenbau

Beitragvon FeinExpress » 23.03.2012, 23:45

Hallo Helmut,

einfach ein schönes Modell, das Du geschaffen hast. Und toll, es so im Selbstbau hinzukriegen.
Mir ging es genauso, die Epoche 3 wäre ohne eine Köf ein bißchen ärmer, ich mußte ein Modell haben. Einen Selbstbau hätte ich so ansprechend aber nicht erreicht.

Nach Erscheinen des Brawa-Modells habe ich mich damals dann also lieber an einen Umbau gewagt.
Ein Problem haben wir dabei mit der Köf 2 gemeinsam: die kurze Stromabnahmebasis.

Auf den Bildern sieht man, wie ich es bei der Brawa-Lok gelöst habe. Im hinteren Fahrwerksbereich habe ich eine Aussparung in das Fahrwerk gefräst und einen Eigenbauschleifer mit zierlicher ausgeschnittener Federblech-Aufhängung zur Rad-Stromaufnahme hinzugefügt (links, weil auf der "richtigen" Seite das Getriebe stört). Auf der Doppelkreuzungsweiche fehlen noch 6 mm; die Lüfteratrappe wurde daher noch gegen eine winzige Schwungmasse getauscht.
Die Räder selbst sind schmal gehalten, so wie damals die Liliput-Austauschräder oder heute die schmalen Räder von Naumburg. Liliput hat knapp 11 mm Durchmesser, das wurde etwas kleiner geschliffen auf Brawa-Originalmaß (und einseitig mit Haftreifen).
Die Lok hat keine pendelnde Achse; für eine sichere Stromabnahme auch am Rad vorne links muß dieses Rad trotzdem immer aufliegen, indem der Durchmesser ca. 3/10el mm größer gehalten wird als vorne rechts. Damit liegt das vordere Lokgewicht auf einigermaßen ebener Schiene klar auf der Stromabnahmeseite. Hinten ist die Lok schwerer als vorne, so dass dort immer beide Räder aufliegen. Ein solches Ausloten der Stromabnahmegeometrie ist sehr wichtig.

Dass es keine Speichenräder sind, fällt an der tiefliegenden Lok nicht weiter auf.

So konnten die (schmalen) Räder ohne weitere Änderung an der Breite von Fahrwerk und Zahnrädern verwendet werden (mit Radsatz-Außenmaß 20,0 mm); sie laufen so aber nicht durch die Bogenweichen.

Falls man mehr solcher Loks und/oder Waggons mit den schmaleren Rädern ausrüsten will (es ist eine enorme Erleichterung), dann gibt es an den Bogenweichen aber auch noch Möglichkeiten, um auf eine gesamtheitlich betriebssichere Norm zu kommen. Die anderen Weichen sind kein Problem.

Da auch solch kleine Loks süchtig machen können, kam später noch die Köf 3 von Roco dazu; ebenfalls mit sehr guten (Langsam-)Fahreigenschaften und den Liliput-Austauschrädern (diese Köf hat auch eine Pendelachse).

Viele Grüße
Uwe

Anmerkung: leider habe ich noch nicht herausgefunden, warum immer der rechte Teil der Bilder abgeschnitten ist (ich arbeite daran).
Bild

links Roco (mit den Liliput-Rädern und vorne mit angepaßter V100-Schleiferplatte, rechts Brawa (Kupplungsersatz durch passend gebogene Drahthaken):
Bild

die Brawa-Köf von unten (hinten links der Löffelschleifer):
Bild
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Re: Köf II-Eigenbau

Beitragvon ecki » 24.03.2012, 21:05

Hallo zusammen,

Helmuts Eigenbau begeistert mich, einziger Wermutstropfen ist der notwendige Geisterwagen.
Hier liegt der Vorteil bei Uwes Umbau.
Zu beiden Arbeiten kann ich nur sagen:"Hut ab".

TRIX EXPRESSionistische Grüße
ecki
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Re: Köf II-Eigenbau

Beitragvon HGenge » 26.03.2012, 12:55

Die Umbauten sind sicher schöner anzusehen, ich wage jedoch zu bezweifeln, daß sie reibungslos laufen. Mir erscheint der Schleiferanstand zu kurz, da ja die gesamte Lok nur etwa 65 mm lang ist (LÜP). Speziell bei den Doppelkreuzungsweichen wird es da sicher knapp. Hat da jemand Erfahrungen?
Momentan arbeite ich an der Idee, die Industrielok 2257/58 als Basis für eine Köf zu verwenden und das Chassis nebst den Motorwellen entsprechend zu kürzen.
Hat das schon mal jemand versucht?
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Re: Köf II-Eigenbau

Beitragvon FeinExpress » 26.03.2012, 20:37

Hallo Helmut,

Variationen mit der Industrielok habe ich noch nicht gemacht, ich habe jetzt aber erst noch einmal zu den Längen recherchiert, da mich Deine Angabe stutzig gemacht hat (und gebe unten noch einen Weichen-Tipp).

Die von Dir genannte Lüp 65 mm bezieht sich im Original auf die Kö 1.
Die von Brawa gezeigte Lok ist aber eine Köf 2 mit ca. 76 mm; eigentlich erkenne ich auch in Deinem Modell eine Köf 2.
im Vorbild gab es von der Köf 2 lt. Obermayer im Jahr 1971 noch 1100 Stück bei der DB, von der älteren und schwächeren Kö 1 nur 35 Stück (BR 311). Die Köf 3 (Roco-Modell) gab es noch 416 mal.

Wie auch immer, die Kürze ist trotzdem das Problem, wie Du ja richtig schreibst.
An der Brawa-Lok ist die Stromabnahme-Basis außen 41 mm lang (bis Mitte Zusatz-Außenschleifer), der Skischleifer erhielt für eine lange Basis abgewinkelte Endstücke (die dann gegen Hängenbleiben seitlich etwas abzuschrägen sind), so dass sich hier 46 mm ergeben.
Das genügt, um die Standardweichen problemlos in Schrittgeschwindigkeit zu durchkriechen. An der Doppelkreuzungsweiche habe ich gerade nachgemessen: es sind 6,5....6,8 V erforderlich (mit dem Originalmotor), was bei diesem Modell 35 km/h entspricht, um hier durchzukommen. Ich habe 2 solcher Weichen in der Anlage und kann es von daher gerade so verschmerzen, wenn davor etwas beschleunigt werden muß. Die Roco-Köf kann auch hier im Schritttempo bleiben.

Noch ein genereller Weichen-Tipp:
Wenn ich anführe, "problemlos" durch die Standardweiche, gilt dies nur, wenn ein winziger Eingriff an der Weiche gemacht wird. Dies sollte man aber sowieso machen; mich erstaunt, dass Trix es nicht gleich so gemacht hat.
Beim Abzweigen haben sehr viele Original-Express-Modelle (z.B. die T3) das Problem, dass der voraus laufende Mittelschleifer auf die zum Mittelleiter abgewinkelte Spitze der Kunststoff-Flügelschiene aufläuft und die Lok somit stehenbleiben kann.

Im Bild habe ich die Stelle zur besseren Darstellung weiß angemalt; hier sollte mit einer feinen Feile etwas heruntergefeilt werden (wenige Zehntel nur von der Spitze), sonst gibt es immer wieder Störungen in Langsamfahrt.
Bild

Alle Loks werden nun einwandfrei durchlaufen; wer geschickt im Umgang mit dem Lötkolben ist, kann auch zur grundsätzlichen Verbesserung der Stromabnahmesicherheit die Weichenzungen zum Mittelleiter polarisieren, siehe Bild unten. Es werden sehr dünne (also flexible) passend abgewinkelte Federblechstreifen an den Mittelleiter angelötet und dann so eingestellt, dass mit ein paar Zehnteln Einfedertiefe die Zunge den Streifen berühren kann.
Kurzschlüsse entstehen auch mit den dicken und leicht schräg gestellten Spurkränzen (wegen dem langen Radstand) eines VT 98 nicht; auch nicht mit dem Seitenschleifer einer V36 / Br 64.

Viele Grüße
Uwe

Bild
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Re: Köf II-Eigenbau

Beitragvon noels » 26.03.2012, 21:28

Hallo zusammen,
erst einmal vielen Dank an Uwe zu seinen Tipps bezüglich der Weichen!
Ich wollte auch keine Köf mit Geisterwagen. Es ist eine Geschmackssache, aber für mich muß sich eine Rangierlok frei bewegen können.
Deshalb habe ich bei der Köf von Trix mit der Bodengruppe und den Schleifern des alten Glaskastens gearbeitet. Damit war sichergestellt, daß der Schleiferabstand in der Norm liegt und man hat sogar die Möglichkeit, alle Räder mit Haftreifen zu versehen. Das Bild zeigt links den Glaskasten und rechts die Köf. An dem Bild wird gleichzeitig ein anderes Problem deutlich, das diese Schleifer bei der Köf verursachen:
Der Achsstand ist sehr kurz. Damit sind die Schleifer sehr weit von den Achsen. In der Folge schwenken sie sehr weit seitlich aus. Damit ist die Kontaktsicherheit dann auch mit dieser Lösung nicht perfekt.
Bild

Helmuts Eigenbau finde ich sehr ansprechend, aber wie gesagt, stört mich der Geisterwagen. Die Optik gefällt mir.

Viele Grüße
Heiko
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Re: Köf II-Eigenbau

Beitragvon HGenge » 26.03.2012, 21:44

@noels
Ist halt immer eine Frage, wo man Zugeständnisse machen will und kann. Mir persönlich würden die Räumschildähnlichen Schleifer nicht gefallen, weil sie mir einfach zu weit rausstehen. Die stehen auf der einen Seite ja noch über den Puffern raus. Außerdem wird bei dieser Lösung die Köf zu lang.

Aber was soll´s:
Wie man in meinem Geburtsland Hessen sagt:
Jedem Narr soi Kapp! :lol: :lol: :lol: :lol:
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Re: Köf II-Eigenbau

Beitragvon HGenge » 26.03.2012, 21:53

@Uwe
Bezüglich der Länge wäre noch zu sagen, daß ich beim Bau weitestgehend von der Originalzeichnung ausgegangen bin. Diese findest Du unter

http://www.ble.loyal-systems.de/node/12

auf der Seite der Butzbach-Licher-Eisenbahn. Hier ist die Gesamtlänge mit 6392 mm angegeben. Das entspricht 73,47 mm in HO. Wenn man da die Puffer abzieht, wirds knapp.

Der Glaskasten hat von Hause aus 80 mm laut Datenbank, ist also damit eigentlich zu lang.
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Re: Köf II-Eigenbau

Beitragvon HGenge » 26.03.2012, 22:04

Übrigens: Als nächstes gehe ich an die Bahnmeisterdraisine KLV 12. Gibt auch noch so ein Gefummel. Da wird sich mit Antrieb auch nicht viel machen lassen. Umgerechnet wird die nur 38 mm lang.
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Re: Köf II-Eigenbau

Beitragvon Hans » 28.03.2012, 19:33

Hallo,

An so eine Bahnmeisterdraisine habe ich auch schon gedacht. Mit Bauteilen fürs Faller Car System als Antrieb und einem N-Decoder mit Pufferspeicher sollte die Stromabnahme kein Problem mehr sein.
Ich habe den neuen Lopi micro mit Powerpack in den Glaskasten eingebaut und bin begeistert von den Rangiereigenschaften. Man darf nur nicht auf den Weichen stehenbleiben. :roll:

Viele Grüße
Hans
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