Hallo Helmut,
Variationen mit der Industrielok habe ich noch nicht gemacht, ich habe jetzt aber erst noch einmal zu den Längen recherchiert, da mich Deine Angabe stutzig gemacht hat (und gebe unten noch einen Weichen-Tipp).
Die von Dir genannte Lüp 65 mm bezieht sich im Original auf die Kö 1.
Die von Brawa gezeigte Lok ist aber eine Köf 2 mit ca. 76 mm; eigentlich erkenne ich auch in Deinem Modell eine Köf 2.
im Vorbild gab es von der Köf 2 lt. Obermayer im Jahr 1971 noch 1100 Stück bei der DB, von der älteren und schwächeren Kö 1 nur 35 Stück (BR 311). Die Köf 3 (Roco-Modell) gab es noch 416 mal.
Wie auch immer, die Kürze ist trotzdem das Problem, wie Du ja richtig schreibst.
An der Brawa-Lok ist die Stromabnahme-Basis außen 41 mm lang (bis Mitte Zusatz-Außenschleifer), der Skischleifer erhielt für eine lange Basis abgewinkelte Endstücke (die dann gegen Hängenbleiben seitlich etwas abzuschrägen sind), so dass sich hier 46 mm ergeben.
Das genügt, um die Standardweichen problemlos in Schrittgeschwindigkeit zu durchkriechen. An der Doppelkreuzungsweiche habe ich gerade nachgemessen: es sind 6,5....6,8 V erforderlich (mit dem Originalmotor), was bei diesem Modell 35 km/h entspricht, um hier durchzukommen. Ich habe 2 solcher Weichen in der Anlage und kann es von daher gerade so verschmerzen, wenn davor etwas beschleunigt werden muß. Die Roco-Köf kann auch hier im Schritttempo bleiben.
Noch ein genereller Weichen-Tipp:
Wenn ich anführe, "problemlos" durch die Standardweiche, gilt dies nur, wenn ein winziger Eingriff an der Weiche gemacht wird. Dies sollte man aber sowieso machen; mich erstaunt, dass Trix es nicht gleich so gemacht hat.
Beim Abzweigen haben sehr viele Original-Express-Modelle (z.B. die T3) das Problem, dass der voraus laufende Mittelschleifer auf die zum Mittelleiter abgewinkelte Spitze der Kunststoff-Flügelschiene aufläuft und die Lok somit stehenbleiben kann.
Im Bild habe ich die Stelle zur besseren Darstellung weiß angemalt; hier sollte mit einer feinen Feile etwas heruntergefeilt werden (wenige Zehntel nur von der Spitze), sonst gibt es immer wieder Störungen in Langsamfahrt.
Alle Loks werden nun einwandfrei durchlaufen; wer geschickt im Umgang mit dem Lötkolben ist, kann auch zur grundsätzlichen Verbesserung der Stromabnahmesicherheit die Weichenzungen zum Mittelleiter polarisieren, siehe Bild unten. Es werden sehr dünne (also flexible) passend abgewinkelte Federblechstreifen an den Mittelleiter angelötet und dann so eingestellt, dass mit ein paar Zehnteln Einfedertiefe die Zunge den Streifen berühren kann.
Kurzschlüsse entstehen auch mit den dicken und leicht schräg gestellten Spurkränzen (wegen dem langen Radstand) eines VT 98 nicht; auch nicht mit dem Seitenschleifer einer V36 / Br 64.
Viele Grüße
Uwe