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Kunststoff-Radbuchsen

Technisches: Fragen, Tipps & Tricks zu Wartung, Reparaturen, Umrüstungen etc.
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Kunststoff-Radbuchsen

Beitragvon Juergen » 19.04.2015, 21:08

Hallo Trixser

Es gibt ein neues Problem für mich. Nachdem ich einen Test-Ablaufberg gebaut habe, 1,8m lang, 10cm hoch, habe ich versucht 4 Schwerlastanhänger mit 6 Achsen und Trafo, mit einer BR 01 rauf zu ziehen. Auf halber Höhe ist Schluss. Der Motor läuft noch aber die Räder nicht.
Nach einer kurzen Untersuchung habe ich gesehen, dass die Achsen sich in der Kunststoffbuchse im Rad drehen.
Was ist zu tun, gibt es die Kst.Buchsen zu kaufen oder ist "einkleben" die bessere Lösung. Bevor ich da etwas ganz vernichte, wollte ich mir Rat einholen.

Gruß Juergen
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Re: Kunststoff-Radbuchsen

Beitragvon PaTrix » 22.04.2015, 11:45

Hallo Juergen,

Juergen hat geschrieben:... Es gibt ein neues Problem für mich. Nachdem ich einen Test-Ablaufberg gebaut habe, 1,8m lang, 10cm hoch, habe ich versucht 4 Schwerlastanhänger mit 6 Achsen und Trafo, mit einer BR 01 rauf zu ziehen. Auf halber Höhe ist Schluss. Der Motor läuft noch aber die Räder nicht.
Nach einer kurzen Untersuchung habe ich gesehen, dass die Achsen sich in der Kunststoffbuchse im Rad drehen. ...

Dann hast Du Dich an die Empfehlungen aus dem TRIX Ratgeber gehalten?! Sehe ich dies korrekt: pro Gerade von 183,5mm Länge jeweils 10mm in die Höhe, also bei 10x mehr = 1835mm Länge und 100mm Höhe!?

Da kann es schon 'mal passieren, dass "alte" und "ausgetrocknete Plastikbuchsen geschrumpft sind und lose wurden. Wenn nun die Achse beansprucht wird, was durch das Steigungsverhältnis wohl gegeben scheint, beginnen die Achsen in den Buchsen zu drehen. :roll:

Respekt, weil Du dies bemerkt hast!

Juergen hat geschrieben:... Was ist zu tun, gibt es die Kst.Buchsen zu kaufen oder ist "einkleben" die bessere Lösung. Bevor ich da etwas ganz vernichte, wollte ich mir Rat einholen. ...

Beides sind valable Lösungsansätze: persönlich würde ich zuerst versuchen, die Buchsen auf den Achsen vorsichtig mit einem Tropfen Sekundenkleber wieder zu fixieren. Ergibt der erneute Versuch die 24 Achsen der 6 Tieflader mit Trafo-Ladung die Steigung hochzuschleppen, dann die nächste Lösung ausprobieren.

Ob Ton Jongen solche Plastik-Buchsen als Replikate im Angebot hat, ist zu vermuten. Die Buchsen müssten von der gleichen Art sein, wie sie für die Elloks und die anderen Dampfloks auch verwendert werden.

Neue Plastikbuchsen bedeutet auch Räder abziehen, Buchsen auswechseln, Räder wieder aufziehen! Da ist also Dein Reparatur-Geschick besonders gefragt! :wink:

:shock: WICHTIG:
Bei beiden Lösungsansätzen gilt es, besonders darauf zu achten, dass die Kuppelstangen bzw. die Gewindebohrungen auf gleicher Höhe (Lage) sind und der Versatz der Kuppelstangen bzw. Gewindebohrungen jeweils auf der gegenüberliegenden Seite 90° beträgt.

Findet dies keine Beachtung, dann erhöht sich das Risiko, dass das Gestänge "klemmt". Bei losen Radbuchsen ist das Risiko, dass die Gewindebohrungen nicht mehr in Linie sind, besonders gross!
...aber das alles wirst Du ja auch schon gewusst haben! :D

Gute Reparatur!

Mit TRIXigen Grüssen
PaTrix
:D 8) :P
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Re: Kunststoff-Radbuchsen

Beitragvon Juergen » 22.04.2015, 18:15

Hallo PaTrix

Danke für deine Tipps, werde mich dann mal mit Ton Jongens in Verbindung setzen, in seiner Ersatzteilliste konnte ich mit meinen Suchbegriffen leider noch nichts entdecken.
Das Zerlegen und neu zusammen bauen stellt kein großes Problem dar, auf ordentlichen "Freilauf" der Kuppelstangen achte ich immer, so wie Reinigung der Lager und dezentes Fetten.
Die Idee mir dem Sekundenkleber werde ich mal umsetzen, sollte der Kunststoff da reagieren, kommen so wie so neue Buchsen rein (wenn es die gibt).

Gruß Juergen
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Re: Kunststoff-Radbuchsen

Beitragvon noels » 22.04.2015, 21:04

Hallo Ihr beiden,
bloß keinen Sekundenkleber. Der bindet so schnell ab, daß man de facto keine Chance hat, die Räder richtig auszurichten. Erst einmal würde ich mit Alkohol Buchsen und Achsen entfetten. Manchmal reicht das schon. Ist es dann immer noch locker, empfiehlt sich Loctite 648 "Buchsenkleber". Der wirkt ähnlich wie Sekundenkleber, ist aber etwas länger offen. So ist wenigstens sichergestellt, daß man das Rad ganz auf die Achse geschoben bekommt, bevor der Kleber "blockiert".
Falls Ton keine Buchsen hat, würde ich auch einmal bei Bernd Tauert nachfragen.
VG
Heiko
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Re: Kunststoff-Radbuchsen

Beitragvon PaTrix » 22.04.2015, 21:40

Hallo Heiko,

noels hat geschrieben:... bloß keinen Sekundenkleber. Der bindet so schnell ab, daß man de facto keine Chance hat, die Räder richtig auszurichten. ...

Ich kann Deine Bedenken sehr gut verstehen. Das war mir einst auch ein Greuel, besonders wenn der Kleber zwischen Daumen und Zeigefinger geraten ist... Autsch! :mrgreen:

Heute gibt es ja sog. Sekundenkleber in allen möglichen Wirkweisen. So auch welche, die flüssig sind und bis zu 15 Sek. benötigten, um "Feste" zu werden. Und: Ich gehe natürlich davon aus, dass die Rädersätze schon perfekt ausgerichtet und justiert in der Lok schon eingesetzt sind, wenn die "Plastik-Buchsen" fixiert werden sollen!Die 15 Sek. reichen dann gerade noch, wenn doch noch eine allerletzte Korrektur notwendig werden sollte! :)

Ist eine etwas riskante Methode, aber bei den Loks ist mir eigentlich immer alles geraten! Nichts so in anderen Fällen... siehe oben! :roll:

Trixige Grüsse in den hohen Norden!
PaTrix

P.S. Es gibt inzwischen ja auch noch "Sekundenkleber" in "Pasten"-Form, der gut ca. 60 Sekunden bearbeitbar bleibt!
:D 8) :P
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Re: Kunststoff-Radbuchsen

Beitragvon Juergen » 24.04.2015, 08:23

Hallo noch mal

Von Ton Jongen habe ich soeben eine Nachricht erhalten, die Buchsen sind nicht lieferbar. Bleibt also kleben weiter eine Alternative. Auch wurde von Ton Jongen auf Bernd Tauert verwiesen, doch wenn der die Teile erst anfertigen soll, wird es preislich für mich uninteressant, denn Kleinteile drehen kann ich in meiner Freizeit auch, nur sicher nicht so gut und so schnell wie die Spezialisten.
Damit hat auch dieses Thema für mich zu einem brauchbaren Abschluss geführt.

Dank an alle -- Juergen
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Re: Kunststoff-Radbuchsen

Beitragvon Peter Tümmel » 24.04.2015, 13:25

Hallo Jürgen,

es gibt noch jemand der Kunststoffbuchsen hat. Und zwar Hartmut Vincon von NPE. Am besten ist, wenn du ihn per Email kontaktierst.
Hier seine Homepage: http://www.npe-modellbau.de/
Ich habe erst kürzlich welche bei ihm gekauft.

Gruß Peter
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Re: Kunststoff-Radbuchsen

Beitragvon koegais » 24.04.2015, 22:17

Hallo Juergen,

wenn Du Kleinteile, wie Du schreibst, selbst drehen könntest, hast Du vermutlich eine Drehmaschine. Dann gibt es noch folgende Alternative zu neuen Kunststoff-Radbuchsen:

Die defekte Radbuchse wird ausgebaut und die Radnabe noch etwas aufgebohrt. Der "Bohrmantel" sollte möglichst rauh sein, evtl. mit einer groben Rundfeile nachhelfen. Nach sorgfältiger Reinigung, öl-und fettfrei, wird die Radnabe mit Stabilit Express 2 K Kleber gefüllt. Nach dem Aushärten, 24 Stunden, lässt sich dieser 2 K Kleber wie Kunststoff bearbeiten.

Jetzt wird überstehendes Klebermaterial auf beiden Radseiten plangedreht und eine zentrische Bohrung hergestellt, die 1/10 mm kleiner ist als die Radachse. Danach wird das Rad auf die Achse aufgepresst.

Wenn man genau gearbeitet hat, bekommt man Radsätze, die absolut rund und taumelfrei laufen. Diese Arbeiten können jedoch nur mit einer Drehmaschine ausgeführt werden.

Trixgruß, Gerhard
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Re: Kunststoff-Radbuchsen

Beitragvon Juergen » 25.04.2015, 08:35

Erst einmal danke für die neuen Tipps!

Peter
Ich werde H. Vincon mal kontaktieren, mal sehen, ob er mir da helfen kann.

Gerhard
Zum Bohren, Drehen und Fräsen ist Werkzeug vorhanden, nur den 2K Kleber kannte ich noch nicht. Selber habe ich bei Reparaturen immer den Epoxyd-Kleber von Petec verwendet, doch der wird hart wie Glas (Flüssig-Metall), damit wollte ich es nicht testen. Aber da ich einige "alte" Radsätze habe, werde ich es mal mit Stabilit express probieren, hoffentlich reichen meine Fähigkeiten für diesen "Feinschliff" aus.

Gruß Juergen
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Re: Kunststoff-Radbuchsen

Beitragvon FeinExpress » 25.04.2015, 19:37

Hallo,

das 2K Stabilit Express ist für viele Fälle sehr gut. da spaltfüllend.
Im Unterschied zum Loctite-Buchsenkleber bekommt man diesen Kleber eigentlich in jedem Baumarkt (nicht irritieren lassen: oben auf der Verpackung steht dominierend "Pattex").
Auch die Erbauer von Schiffsmodellen etc. verwenden ihn sehr häufig.

Falls Jürgen den Kleber sowieso beschafft, würde ich es doch erst einmal ganz einfach damit mit dem Kleben versuchen. Die Abbindezeit beträgt mehrere Minuten, was hier angenehm ist, und man hat beste Chancen, dass es hält.
Man kann es mit einer Nadel in die Achs-Bohrung einstreichen und evtl. überschüssigen Kleber dann außen als zähe Masse wegnehmen.

Das hohe Risiko von Rundlauffehlern ist mit den noch original in den Rädern eingepreßten Buchsen nun einmal am geringsten.
Die anderen Möglichkeiten bestehen dann immer noch, falls die Klebeverbindung doch nicht ausreicht.


Viele Grüße
Uwe
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Re: Kunststoff-Radbuchsen

Beitragvon Juergen » 30.04.2015, 16:18

Erster Erfolg hat sich eingestellt!

Also, ich habe die erste Achse mit Stabilit express verklebt und die 3. Achse mit Würth Rohrdicht ( das habe ich sonst immer für Gasgewinddichtungen verwendet, wird sehr fest), dann alles wieder montiert und einen Testlauf gemacht. Die Achsen sind wieder fest, unter Belastung, kurzzeitig, kommen Räder und Motor zum Stillstand, nichts rutscht jetzt mehr.

Auch habe ich bei der Gelegenheit gleich mein neues Passstück für die Spurweite verwendet, die Lok läuft sehr sauber in allen Kurven und über Weichen, fantastisch. Für die Antriebsachsen habe ich 11.6mm, für die mittlere 11,4mm gewählt, sollte so stimmen.

Um neue KST.Radbuchsen werde ich mich noch kümmern, es sind ja noch 2 BR 01 aus dem gleichen Zeitalter vorhanden.

MfG Juergen
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