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KUPPLUNGEN KUPPELN WEDER EIN NOCH AUS???

Technisches: Fragen, Tipps & Tricks zu Wartung, Reparaturen, Umrüstungen etc.
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KUPPLUNGEN KUPPELN WEDER EIN NOCH AUS???

Beitragvon Artagnang » 20.10.2012, 14:26

Hallo zusammen,

Je mehr ich mich wieder mit meiner Bahn beschäftige desto mehr Problemschen tauchen auf.
Die Kupplungen älteren wie neueren Datums wollen mit und untereinander nicht automatisch kuppeln und lassen sich auf Entkupplern auch nicht trennen da sie verhaken und oder klemmen.
Das liegt teilweise an unterschiedlicher Höhe der Kupplungen. Das könnte an zu kleinen Radsätzen liegen, tut es aber nicht.
Weiß jemand die richtige Höhe und hat eine Idee wie man diese einstellt? Wie verhindert man klemmen oder verhaken,...oder muß das so????? Bei einigen Wagen funktioniert das Kuppeln allerdings tadellos!



Ich habe erstaunlicher Weise am wenigsten Probleme damit alte Kupplungen (bis ca 1972) auf den Neusilbergleisentkupplern zu trennen: das funktioniert mitunter besser als mit den neuen!
( bei mir ) umgekehrt habe ich noch nicht versucht mit alten Entkupplern Pappe/Bakelit überhaupt Wagen zu trennen, da ich davon jeweils nur einen einzigen besitze.
Es wird einfacher wenn man vermeidet das zwei Bügel miteinander kuppeln. Ich bin nur verwundert das es ganz wenige neue wie alte Kupplungen gibt (auch bei zwei kuppelnden Bügeln) die perfekt funktionieren (egal ob neu oder gebraucht!).
Daraus schließe ich das es sich um ein Justageproblem handeln müste. Ich habe trotz ewiger Probiererei es trotzdem nicht geschaft wiederspenstige Kupplungen zu zähmen.
Ich hoffe also immer noch das es hier einen Insider gibt der weiß wie man es macht...
Der selben Beitrag ist nochmal im Forum Alte Modellbahnen diskutiert! Bitte nicht wundern!

Würde mich über Tips freuen
Viele Grüße

Artagnan
Artagnang
 
Beiträge: 14
Registriert: 09.10.2012, 17:00

Re: KUPPLUNGEN KUPPELN WEDER EIN NOCH AUS???

Beitragvon FeinExpress » 20.10.2012, 20:11

Hallo Artagnang,

bist Du Dir denn sicher, dass die Probleme nur auf die Höhenlage zurückzuführen sind ?

Ich glaube daran nicht und setze nur voraus, dass die Höhenlage wenigstens soweit stimmig ist, dass beim Ankuppeln die Drahtbügel auf dem unteren Bereich der Schräge am Gegenhaken treffen. Notfalls also den Bügel mit 2 Flachzangen geringfügig "winkeln".
Bei groben Unterschieden muß man halt die Wagen anders kombinieren.

Ich kenne die Entkuppel-Schwierigkeiten auf meiner Anlage mit Kunststoffbett-Gleisen aber grundsätzlich ebenfalls.

Es gibt jedoch prinzipbedingte Gründe, die man mit etwas Theorie betrachten muß.
Und durch die Varianten wird es im Folgenden länger.


Entkuppeln der (neueren) Schieberkupplung im Stand:
Es müßten beide Ausheber angehoben werden. Bei 12 bis 13 mm Abstand der Kupplungsausheber beider Wagen müßte man dazu millimetergenau auf den Entkuppler fahren, da dieser seine volle Höhe auch nur über ca. 15 mm Länge aufweist.
In der Praxis ist das so genau nicht zu schaffen. Es wird sicherlich nur 1 Ausheber voll angehoben. Somit ist es jetzt nicht egal, wie die beiden Drahtbügel übereinander liegen. Es funktioniert nur, wenn der Bügel der anzuhebenden Kupplung (zufällig) UNTER dem Bügel der anderen Kupplung liegt, um diesen so nach oben mitziehen zu können.
Also ergibt sich eine Wahrscheinlichkeit von nur 50 %, dass das Entkuppeln klappt.
(außer, man schafft das Rangieren tatsächlich auf den Millimeter exakt).


Entkuppeln der Schieberkupplung im Fahren:
Die Bügellage ist nun egal, denn es werden ja nacheinander beide Ausheber angehoben.
Doch anders als im Stand , wo ich ja notfalls durch minimales "Zurückrucken" der Lok die Kupplungen entspannen kann, stehen diese jetzt unter Zuglast..
Bei wenigen leichten Wagen zum Abkuppeln spielt es noch keine Rolle, doch bei einem schweren Zug gibt es leider ein neues Problem:
der Bügel beschreibt ja beim Anheben um seinen Drehpunkt einen Kreisbogen; der Gegen-Haken ist aber nicht kreisförmig ausgebildet, sondern ragt natürlich gerade nach oben (sonst gäbe es dauernd abgehängte Wagen). Zusammen mit der Reibung am Berührungspunkt führt ein entsprechend langer, schwerer Zug dann irgendwann zur prinzipbedingten "Nicht-Entkuppelbarkeit".
Wir sind in der Zuglast also nicht frei.


Entkuppeln der alten Kupplung (ohne Schieber) im Stand:
Dies ist natürlich nicht möglich, der lange Schaft (Ausheber) muß ja verdreht statt angehoben werden (ausgenommen, in Einzelfällen wird der komplette Wagen weit genug angehoben).


Entkuppeln der alten Kupplung im Fahren:
Dies funktioniert grundsätzlich, ist aber in der Entkuppel-Sicherheit stark richtungs- und auch wieder zuglast-abhängig.
Normalerweise wird diese Kupplung ja nur mit 1 Drahtbügel gekuppelt (1 Seite ohne Bügel).
Ist die Fahrtrichtung so, dass der den Bügel tragende Ausheber verdreht wird, dann muß der Drahtbügel mit einem ungünstigen kurzen Hebelarm gegen den gegenüberliegenden Haken hochgeschoben werden (das geht etwas schwer).
Bei umgekehrter Fahrtrichtung (Kupplungs-Ausheber der Kupplung ohne eigenen Bügel wird verdreht) geht das Ganze aufgrund der jetzt langen Hebelverhältnisse um Welten einfacher.

Hohe Zugkräfte verschlechtern die Verhältnisse nun nochmals und obendrein noch mehr als bei der Schieberkupplung, da bei der alten Kupplung der Haken ja schräg nach innen hochgezogen ist.


Fazit:
Das Ganze ist schwer zu beschreiben, wenn zum besseren Verständnis Bilder gewünscht sind, könnte ich noch welche nachliefern. Jedenfalls ist dieses Thema tatsächlich nicht ganz einfach.
Und der Entkuppler soweit nur beherrschbar, wenn man sich diese grundsätzlichen Zusammenhänge einmal bewußt macht.

Auf meiner eigenen Anlage habe ich an 3 Bahnsteiggleisen Entkuppler und benutze diese nur für Lokwechsel vor den Zügen (also keine beliebigen Trennungen im Zug). Die Wechsel-Loks haben keinen Bügel, ich muß also nur den Schieber der Wagenkupplung über den Entkuppler bringen. Bei schweren Zügen wird die Lok minimal zurückgesetzt, dann der Entkuppler betätigt und bei weiter gedrücktem Entkupplungs-Taster die Lok vorgezogen. Dies funktioniert so nahezu 100 %ig sicher.

Grüße
Uwe
FeinExpress
 
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Re: KUPPLUNGEN KUPPELN WEDER EIN NOCH AUS???

Beitragvon Artagnang » 20.10.2012, 21:34

Hallo Uwe,

Vielen Dank für die Ausführungen. Im Grund genommen war mir die Theorie bekannt, aber durch Deine Ausführung hat es jetzt endgültig Klick gemacht. Ich bin halt so naiv gewesen, das ich mir dachte, das wird TRIX ja auch klar gewesen sein, die werden es nicht Jahrzehnte verkaufen wenn es im Grunde nicht funktioniert also habe ich etwas übersehen. Ich dachte es liegt wahrscheinlich daran das mein Kram alt und vielleicht ausgenudelt ist.
Mein nächter Versuch wäre Teflonspray auf die Gleitflächen aufzutragen vielleicht hilft das ja.....
Ich werde berichten!
Schönes Wochenende

Weitere Ideen immer willkommen
Artagnang
 
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Re: KUPPLUNGEN KUPPELN WEDER EIN NOCH AUS???

Beitragvon noels » 20.10.2012, 22:31

... an anderer Stelle hattest Du auch nach der Vorentkupplung gefragt. In diesem Threat wird alles ausführlich beschrieben, mit Bildern und Skizzen:
http://board.ig-trix-express.de/viewtopic.php?f=7&t=422&hilit=vorentkupplung

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