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Lok fährt, hat aber kaum Zugkraft

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Lok fährt, hat aber kaum Zugkraft

Beitragvon meisizebra » 28.11.2005, 16:47

Hallo,

nach den vielen guten Tipps beim letzten Mal gleich die nächste Frage hinterher:
Ich habe ein alte E40 (Metallausführung), die m.E. ganz normal fährt und im Vergleich etwa die gleiche Geschwindigkeit erreicht, wie die baugleiche E10. Im Unterschied zur E10 macht sie aber schon bei etwa acht zweiachsigen Güterwagen (Blech- bzw. Gussausführung) schlapp. Die Räder drehen durch. Schäden an den Haftreifen kann ich nicht erkennen, aber kann es sein, das da zu viel Schmier auf den Rädern ist?
Die entsprechende E10 zieht den Zug übrigens auch mit der doppelten Anzahl an Wagen ohne große Probleme.

Ich habe übrigens auch mal Doppeltraktion (bzw. Vorspann) mit beiden Loks versucht, da flogen im Kupplungsbereich die Funken. Woran kann das denn liegen?

Gruß

Frank
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Beitragvon Ulrich Albrecht » 28.11.2005, 18:15

Zugkraftverlust: Ich vermute, dass das an den Haftreifen liegt. Entweder sind diese veroelt, oder haben sich geweitet, so dass sie sich auf den Raedern drehen.

Drehe die Lok um, und lege Strom auf die Schleifer. Benetze ein Wattestaebchen mit etwas Reinigungsbenzin, und lasse es auf den Haftreifen schleifen. Das sollte das Oel entfernen. Wenn die Lok immer noch nicht richtig zieht, ist es das beste, die Haftreifen zu tauschen, da diese entweder zu weit oder zu glatt geworden sind. Bei dieser Lok passen uebrignes Maerklin Gummihaftreifen, die einen besseren Reibungskoeffizienten als Plastikhaftreifen haben.

Allgemeine Tips:

1. Da diese Loks nur auf ein Drehgestell angetrieben werden, erhoeht sich die Zugkraft etwas, wenn das angetriebene Drehgestell in Fahrtrichtung hinten liegt (wie beim grossen Vorbild wird vor allem in der Streigung das vordere Drehgestell entlastet, das hintere beschwert).

2. Tausche alle Bakelitraeder gegen Metallaeder aus. Dies reduziert die Reibung in der Steigung signifikant, besonders in Kurven mit Radius R1. Meine 175 zog 9 Wagen mit Bakelitraedern auf der staerksten Steigung meiner Anlage. Mit Metallraedern in allen Wagen schafft sie wenigstens 14.

Kurzschluss: Bei Trix sind die Loks so geschaltet, dass das Metallgehaeuse normalerweise mit dem Mittelschleifer verbunden ist. Ich vermute, dass bei einer der beiden Lokomotiven irgendwann einmal die Schleifer gedreht worden sind, so dass jetzt das Metallgehaeuse direkt mit der Schiene verbunden ist. (Das gesagte gilt sinngemaess auch fuer den Oberleitungsbetrieb. In diesem Fall steckt der Wahlstecker im mittleren Loch auf dem Dach.)

Ulrich
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Beitragvon Georg » 28.11.2005, 18:24

Original von meisizebra

Ich habe ein alte E40 (Metallausführung), ... Im Unterschied zur E10 macht sie aber schon bei etwa acht zweiachsigen Güterwagen (Blech- bzw. Gussausführung) schlapp. Die Räder drehen durch. Schäden an den Haftreifen kann ich nicht erkennen, aber kann es sein, das da zu viel Schmier auf den Rädern ist?



Du bist der Sache schon auf der Spur. Das hört sich nach verölten Haftreifen an. Da aber bei dieser Lok der Haftreifenwechsel eine Fummelei ist, würde ich vor einem Haftreilfenwechsel die vorhandenen Haftreifen, wenn sie noch intakt sind, erst einmal reinigen.

Also Lok mit den Rädern nach oben auf den Tisch legen. Strom vom Fahrpult mit zwei Drähten an die Schleifer leiten. Dann die Räder der Lok langsam laufen lassen und mit Papier von der Küchenpapierrolle die Haftreifen reinigen. Eventuell mußt Du noch ein wenig Geschirrspülmittel auf das Papier tröpfeln. Das müßte die Zugkraft wieder zurückbringen. Auch eine ausrangierte Zahnbüste kann dabei hilfreich sein.


Original von meisizebra

Ich habe übrigens auch mal Doppeltraktion (bzw. Vorspann) mit beiden Loks versucht, da flogen im Kupplungsbereich die Funken. Woran kann das denn liegen?



Bei dem Trix Express-System ist der Mittelleiterschleifer mit der Metallmasse der Lok verbunden (von den ganz frühen Loks von 1935 an mal abgesehen). Da diese alten Loks aber Kupplungen aus Metall haben, stellst Du eine elektrisch leitenden Verbindung zwischen der Metallmasse von Lok 1 und Lok 2 her. Daher müssen beide Lokomotiven mit dem Fahrgestell mit dem Mittelleiter verbunden sein.

Es scheint mir, daß du mal die Schleifer bei einer der beiden Loks (E10 oder E40) vertauscht hast. Da liegt dann das Massepotential der Lok auf einmal an der Außenschiene.

Untersuche mal, ob es bei einer der Loks einen Kurzschluß gibt, wenn Du zwei Drähte vom Fahrpult einmal an den Außenschienenschleifer und an die Masse der Lok legst. Die Lok müßte laufen. Es darf keine Funken geben.

Umgekehrt:
Es MUSS funken, wenn Du die Drähte an die Lokmasse (z.B. Drehgestellrahmen) und an den Mittelschleifer hälst.

Wenn es aber funkt, wernn Du den Draht an den Außenschleifer hälst, mußt Du entweder die Schleifer vertauschen, oder im Innern der Lok die Anschlüsse umlöten. Das Vertauschen der Schleifer dürfte die leichtere Übung sein.

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Beitragvon meisizebra » 28.11.2005, 22:41

Ich habe die Haftreifen gereinigt, leider ohne Erfolg. Schäden kann ich trotzdem keine feststellen. Das Dumme ist ja, dass ein Haftreifenwechsel so gut wie unmöglich ist, da man nicht an die Räder drankommt.
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Beitragvon Ulrich Albrecht » 29.11.2005, 03:09

Hallo Frank,

An die Raeder kommt man mit zwei kleinen Schraubendrehern oder Haken schon dran. Drehe die Lok um, und versuche es. Beim ersten Mal ist es Geduldsspiel, aber nach einer Weile wird es bedeutend besser. Bei der E10/E40 hast Du bedeutend mehr Platz als bei der 116 von Roco.

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Beitragvon Georg » 29.11.2005, 08:17

Das Auswechseln der Haftreifen ohne
Ausbau der Räder haben wir schon in
den Beiträgen behandelt, wo Du nach
dem Ausbau der Achsen bei Elloks
fragtest.

http://www.ig-trix-express.de/wbboard/thread.php?threadid=285&boardid=7&styleid=1&sid=0f18eb0da04bdb2f8ea2fa39b86fba46

Da Du dazu allerdings beide Hände zum
Haftreifenwechsel benötigtst, muß Dir
ein Helfer die Lok halten.

Georg
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Beitragvon Taigatrommel » 29.11.2005, 09:34

Hallo,
bei der Aussage mit den Funken bei Doppeltraktion ist ganz klar zu entnehmen, daß du wahrscheinlich mal bei einer Lok die Schleifer seitenverkehrt angebaut hast. Nehme die Lok setzt sie vor dir aufs ein Probegleis die Aussenschleifer zu dir zeigend, roter Anschluß vom Travo an das Aussengleis, blauer Anschluß an den Mittelleiter, wenn du den Tavo nach rechts drehst sollte die Lok auch nach rechts fahren. Wenn das so ist ist auch meistens der Motor im hinteren Drehgestell, es gab nur gelegendliche Werksseitige Abweichungen von dieser Antriebsanordnung. Sollte die Lok andesherum nach links fahren sind die Schleiffer komplett zu wenden(vordere Schleiffer an das Hintere Drehgestell und hintere an das vordere). Dazu ganz einfach auch zu merken ist ,,Travo nach rechs der Lokführer von Dampfloks sitzt bei Vorwärtsfahrt rechts, so wie die Schleifer bzw der Lokführer von Diesel- und E-loks sitzt vorne rechts und hinten ist der Antrieb und Schleifer sitzen rechts´´.
Bei den Haftreifen ist noch anzumerken das diese sich auch verhärten können dann läast die Zugkraft auch stark nach.
Um nochmals zu den Schleifern zu kommen. Ein möglicher Fehler wären auch die falsche Schleifer. Dieser Fehler betrift aber mehr die Dieselloks, da die Schleifer für Dieselloks und E-Loks fast gleich aussehen, der unterschied besteht nur in der höhe, von der Schleiferplatte zur Schiene sind die E-Lokschleifer höher in der Bauform.
Gruß Taigatrommel
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Beitragvon meisizebra » 29.11.2005, 13:35

Na klar, über die Möglichkeit die Haftreifen zu wechseln hatten wir schon gesprochen, aber es bleibt doch eher eine Unmöglichkeit. Vielleicht haben die Konstrukteure damals ja gedacht, die würden ein Leben lang halten, sonst könnte man die Räder bzw. Achsen sicher besser ausbauen.
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Beitragvon Ulrich Albrecht » 29.11.2005, 16:24

Na klar, über die Möglichkeit die Haftreifen zu wechseln hatten wir schon gesprochen, aber es bleibt doch eher eine Unmöglichkeit. Vielleicht haben die Konstrukteure damals ja gedacht, die würden ein Leben lang halten, sonst könnte man die Räder bzw. Achsen sicher besser ausbauen


Das Wechseln der Haftreifen ist keine Unmoeglichkeit, und die Konstrukteure haben damals den Haftreifenwechsel durchaus vorgesehen. Es wurde im TED in den fuenfziger Jahren beschrieben. Ich musste bisher noch bei keiner meiner Trixloks die Raeder zum Wechseln der Haftreifen ausbauen. Bei anderen Fabrikaten, z.B. Fleischmann und Maerklin, ist das gar nicht moeglich. Du musst nur das noetige Werkzeug haben:

a) Eine Schaumgummiwiege, um die Lok zu lagern.
b) Einen Satz kleiner Schraubendreher in der Groesse von 1mm aufwaerts.

Beide Sachen sollte es z.B. bei Conrad geben.

Ich selbst bin kurzsichtig, so dass ich einfach die Brille zum Haftreifenwechsel (und bei anderen Kleinarbeiten) abnehme. Wenn Du weitsichtig bist, und die Brille die Unschaerfe im Nahbereich nicht ganz wegbekommt, solltest Du noch eine Lupe mit Kopfband kaufen, wie sie manche Uhrmacher haben. Ich bin sicher, dass Conrad auch so etwas hat.

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Beitragvon meisizebra » 29.11.2005, 17:27

Hi,

bin weder kurz- noch weitsichtig, habe aber vermutlich ungeschickte Finger. Aber nach so vielen Tipps werde ich es doch noch mal wagen. Das mit TED ist ein guter Tip, den grünen Band habe ich nämlich, hoffentlich war es dieser.

Danke

Frank
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Beitragvon Georg » 29.11.2005, 21:21

Es steht im blauen Band (TED 10) auf Seite 157.

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Beitragvon Taigatrommel » 30.11.2005, 09:01

Hallo nochmals,
vielleicht kennst Du noch einen weiteren Expressfahrer persönlich der Handwerklich geschickt ist und zu den Du vertrauen hast, den Du deine Lok zusenden kannst. Oder stell doch mal deinen Wohnort ins Forum vielleicht wohnt ein anderer Expressfahrer in der Nähe, der mit den Wechsel der Haftreifen erfahrung hat. Ihr könnt euch treffen und ihr macht es zu zweit. Ich wohne in Berlin und habe hier auch schon Hilfestellung geleistet. Noch einen Tip zu den Wechsel der Haftreifen. Ich nehme an deine neuen Haftreifen sind weich, dann dehn sie vorher, so das sie im ersten Augenblick um die Hälfte größer sind. Sie schrumpfen dann wieder nach kurzer Zeit ein ganzes Stück, sobald du sie gedehnt hast versuchst du es mit den Aufziehen der Haftreifen. Und versuche es zu erst bei der Seite wo keine Pufferbohle ist, um erst mal die einfachere Seite zu haben und um in Übung zu kommen. Auch ich brauche manchmal bei dieser Vorgehensweise mehrere Versuche bis ein Haftreifen aufgezogen ist.
Hat sich das Problem mit den Kurzschluß erledigt?
Gruß Taigatrommel
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Beitragvon rolgerhan » 30.11.2005, 11:16

Hallo!


Bei mir kommt es auch immer wieder vor, dass die LOKs ihre Traktion verlieren.
Auf den Haftreifen bildet sich ein ÖL-Fett-Schmutz-Gemisch.

Nach dem Reinigen der Haftreifen mit Reinigungsbenzin laufen sie eigentlich immer wieder wie neu!!

Ich lege die Lok auf den Rücken in einer Schaumstoffbettung.
An die Schleifer wird Spannung angelegt, so dass die die Räder sich langsam drehen.
Ein mit Reinigungsbenzin getränkter Q-Tipp wird an die Radreifen gehalten und schon sind sie nach wenigen Sekunden sauber und erhalten ihre Reibungskraft zurück!



Gruß an alle!

von

Roland
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Beitragvon noels » 30.11.2005, 20:45

moin,
....wenn die schnelle Verschmutzung nervt, zwei Tips:
- der neue Schienenreinigungswagen (verkürzter Wuppertal) läßt sich umrüsten. Wenn man ihn (evtl. mehrere) ständig mitlaufen läßt, hilft er schon. Natürlich bekommt man verrotzte Schienen damit nicht sauber.
- das Material der Naumburg- Haftreifen nimmt tatsächlich weniger Schmutz an. Die weichen Gummies lassen sich auch besser aufziehen.
MfG
Heiko Mehnert
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Haftreifen m.E. ok, aber ... !

Beitragvon meisizebra » 01.12.2005, 08:42

Hallo an alle Diskussionspartner, Tipp-Geber und Ex(press)perten,

nach wiederholter intensiver Reinigung der Haftreifen mit Tiger-Benzin sind sie nun nicht mehr schwarz, sondern - na ja, sagen wir mal beige. Jedenfalls sehen sie nicht nur ok aus, sondern sind es sicher auch, denn als ich mich daran machen wollte, sie zu wechseln, habe ich festgestellt, dass ein Rad nicht mehr fest auf der Achse sitzt. Die andere Achse lässt sich von Hand drehen, da ist das Zahnrad lose. Eigentlich hatte ich mir die Räder und Achsen schon genau angesehen, das aber nicht bemerkt. Wie dem auch sei, dieses Problem muss nun zuerst gelöst werden, aber dazu mache ich ein neues Thema auf.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Frank
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