Hallo Flossil,
ich kann zwar nicht mit Sicherheit das Material der Mittelleiter-Platten benennen, aber es ist gut lötbar (Neusilber ?).
Meine Fleischmann 6652, also für Wechselstrom, die Du ja meinst, wurde damals von Fa. Rolf Wiesemeyer umgerüstet, wozu sie Aufsatzprofile auf die Schienen erhielt. Diese mußte ich allerdings nachträglich auf den Innenseiten etwas beschleifen, sonst wäre die Spurweite durch die Profile zu sehr verengt gewesen (jedenfalls für manche Umbaulok wie einer Märklin/Hamo BR78 von Manzei).
Was mir aber vor allem nicht gefiel:
Die Stromabnahme von den Mittelleiter-Platten war nicht zuverlässig. Die Hauptursache war sicher, dass die Schleifer ja über eine breite Platte geschoben werden (statt über unseren dünnen gerundeten Draht), so dass Staubpartikel nicht weggeschoben werden und „herunterfallen“ können, sondern sie kommen auf der Platte nur anders zu liegen. Auch die nächste Lok kann dann das gleiche Problem mit diesen Partikeln haben und evtl. stehen bleiben.
Die 2. Ursache war natürlich die deutlich tiefere Lage der Platten gegenüber den Außenschienen, vor allem nach dem Umbau auf Trix Express.
Durch das Auflöten von Drähten auf die Platten konnte ich beide Ursachen beseitigen. In meinem Fall waren Drähte mit 1 mm Durchmesser richtig; hierzu hatte ich die Fahrdrähte vom alten O-Bus-System Eheim/Brawa genommen. Bei einer anderen Methode der Schienenumrüstung wären evtl. dünnere Drähte erforderlich.
Mit dem Auflöten mit Radiolot und Lötfett gab es keine Probleme, man muß natürlich bei den großen Teilen genug Löthitze einbringen können. Die Fortsetzung dieser Drähte an unserem Gleis-Mittelleiter durch Löten geht natürlich sowieso (seitlich nach Abschleifen der Brünierung einen überlappenden Lötpunkt setzen).
Insgesamt konnte ich die Drehscheibe also auch nur durch Löten für mich betriebssicher machen.
Durch die Drähte ist dann auch das Patinieren der „Hochglanz“-Platten möglich.
2 Bilder dazu:
Falls man dies so nachbauen will, noch ein Hinweis:
Von der Scheibe schraubt man zuvor die beiden Platten ab. Die Mittelschraube muß nachher natürlich frei bleiben, die Lücke darf aber mit 4 mm etwas kleiner bleiben als der Schraubenkopf-Durchmesser; das Abschrauben geht so trotzdem noch (die Drähte hier aber nach dem Anlöten an den Enden oben leicht anfasen).
An den Auffahrgleisen reicht 1 Lötpunkt; an den beiden langen Scheiben-Platten natürlich jeweils einer an beiden Enden.
Nach dem Auflöten der Drähte waren diese beiden Platten durch die unterschiedlichen Temperaturen und die große Länge leicht durchgebogen. Zum wieder Geradebiegen müssen die bereits angelöteten Drähte an beiden Platten etwa auf halber Plattenlänge mit einer Trennscheibe im Dremel einen feinen Schnitt erhalten. Danach ist das Korrigieren kein Problem.
Viele Grüße
Uwe