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Trix VT50 mit Mabuchi-Motor

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Trix VT50 mit Mabuchi-Motor

Beitragvon Thorsten S. » 23.07.2012, 18:17

Hallo TE Fahrer!
Wer kennt es nicht das Problem, das der VT50 nicht losfährt obwohl das Licht an ist. Mit einem
kleinen Schubser fährt es dann meistens los. Nur was ist wenn man da nicht ran kommt?
Dieses Problem hat mich sehr genervt. Im Jahr 2006 konnte ich einen VT50 bekommen der einen
Wasserschaden hatte und bei dem das Motordrehgestell fehlte. Ingo Rolke hatte sich damals um die
Neulackierung der Dächer und des Fahrgestells gekümmert.
Um den VT wieder Fahrfähig zu machen habe ich damals zwei Getriebe von der alten V200 genommen, einen Mabuchi von Bernd Tauert und den Rest habe ich dann in Endlos vielen Stunden
aus Messingblech und Draht gelötet. Erst heute konnte ich das ganze positiv beenden. Bevor jetzt
viele Fragen auf mich einprasseln möchte ich schon mal sagen das ich das nie wieder machen werde.
Zeichnungen usw. habe ich nicht von dem Motordrehgestell. Ich hatte damals einfach mal angefangen
und mich dann zu der Lösung die Ihr in den Bildern sehen könnt hingearbeitet.
Viel Spass beim Angucken der Bilder.
Grüsse Thorsten :D
Dateianhänge
Trix VT50 Mabuchi Motor.jpg
Thorsten S.
 
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Re: Trix VT50 mit Mabuchi-Motor

Beitragvon FeinExpress » 30.07.2012, 00:52

Hallo Thorsten,

da geht es Dir wie mir, das sehr "schwere" Anfahren nervt.
Ich hatte so einen Umbau daher auch schon einmal überlegt.
Aber es kann auch eine andere Lösung geben, die jedoch auch aufwendig werden kann.

Vielleicht hattest Du meinen Beitrag "Antriebsproblem 2C1 Dampflok 757" gelesen. Ich hatte darin berichtet, wie man einen Motor-Anker wieder herrichten kann. Und bereits den Verdacht gehabt, dass mein VT 50 von einer unterbrochenen Ankerwicklung betroffen ist (wie schon eine B-Lok von mir).

Nun habe ich nachgeprüft. Und kann sagen, dass nach der Reparatur mit gaaaaanz langsamem Regler-Aufdrehen ein Anfahren mit dann sich einstellenden ca. 15 km/h möglich ist; selten 25-30 km/h.
Wenn sich eine bei weitem höhere Geschwindigkeit nach dem Anfahren einstellt (oder gar kein Anfahren möglich ist), besteht somit der Verdacht auf eine beschädigte Ankerwicklung. Offenbar ist dies an den alten Rotoren keine Seltenheit.

Am GS-Rotor zeigt sich zwischen den Segmenten der betroffenen unterbrochenen Spule ein Widerstand von ca. 28 Ohm (die Hintereinanderschaltung der beiden anderen intakten 14 Ohm-Spulen)

Bild

Dann muß der Anker `raus und ersetzt werden (die feine Distanzscheibe am Ritzel beachten und nicht verlieren). Falls Ersatz da ist. Wenn man Glück hat, genügt ansonsten ein Nachlöten an den Polanschlüssen, wie ich es an der B-Lok hatte.
Hier hat mich das Glück aber verlassen, es war kein loser Anschlußdraht oder Ähnliches auszumachen.
ich habe mit viel Geduld, Nagelschere und sogar mit dem Minifräser dann die Spule entfernt (anders als damals an der 757 jetzt nur die Eine). Ein einfaches Abwickeln ist wegen Verklebungen leider nicht möglich.
Neuwicklung in Richtung wie durch die beiden anderen Spulen vorgegeben mit dem 0,10 mm-Draht
bis auf 14....16 Ohm. Die Original-Drahtstärke ist etwas dicker, also habe ich weniger Windungen. Somit leicht gepfuscht. Aber das ist alles immer noch 10 x besser, als wie es mit nur 2 Polen war.

Bild


Im Ergebnis messe ich jetzt ca. 10 Ohm zwischen den Segmenten der intakten Spulen und 11 Ohm an der Neuwicklung (Gesamtergebnis der Reihen- und Parallelschaltung).

Und wenn man genau ist, wuchtet man jetzt auch noch mittels 2 Rasierklingen aus, man sieht die mit Uhu-Plus verklebten Gewichte im Folgebild unter dem Ritzel an der Neuwicklung (die zu leicht war):

Bild

So, nun also alles wieder zusammengebaut und es läuft.

Ja von wegen.

Das nächste Problem: der Anker streift an den Magnet-Paketen. Aber nicht, weil etwas vorsteht, sondern weil es mir nicht gelingt, die mit Spiel in der Verschraubung versehenen Pakete korrekt, also in Höhe und Fzg.-Längsachse mittig zu justieren und so festzuschrauben.
Nach längerem Probieren nur noch eine Hoffnung: die Schrauben haben d = 2,0 mm; die Durchgangslöcher aber 2,5 mm; wo soll da eine Zentrierung für die Pakete herkommen ?
Also habe ich zwischen Schraubkopf und Gewinde einfach mit Isolierband den Schraubenschaft auf annähernd die 2,5 mm gebracht. Ich vermute sowieso, dass bei meinen anderen Modellen der Schaft-Durchmesser von vorneherein größer war, hatte aber nicht darauf geachtet.

Im Bild die zu dünne Schraube noch ohne Verdickung, die Bohrung hierfür zu groß:
(das 4. Bild; ich hoffe, es sei mir verziehen)
Bild


Mit der Durchmesser-Vergrößerung braucht man nun nach der Montage nur noch oben direkt am Magneten in der Fzg.-Längsrichtung so verschieben, dass der Rotor sicher frei läuft (die beiden Pakete drehen sich um die Schrauben). Die Höhe stimmt jetzt automatisch, da spielfrei.

Nach viel Mühe ein ähnliches Fazit wie bei Dir. Aber der VT 50 hat als altes glänzendes Blechmodell einfach etwas Schönes an sich; ich finde, er paßt immer noch auch zu den moderneren Modellen.
Und ist das Einzige Trix-Triebfahrzeug-Modell aus Blech (oder irre ich ?).
Mit intaktem Motor sind jetzt auch die Fahreigenschaften absolut o.k.
Daher hat es sich doch gelohnt; für so ein Modell würde ich es wieder machen.

Viele Grüße
Uwe
FeinExpress
 
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