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Umbauneuling erbittet Ratschlag

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Umbauneuling erbittet Ratschlag

Beitragvon Dirk124 » 30.11.2013, 23:06

Hallo,
ich habe gerade einen Trix HO Roheisenwagen und den Kipploren-Wagen mit Entladung erworben. :D

Jetzt dachte ich, der Umbau beider Wagen ist ein Kinderspiel. Ich habe daher mir von Conrad die Piko-Radsätze geholt.

Aber Pustekuchen, paßt alles nicht.

Beim Roheisenwagen sitzt der Radsatz zu stramm, beim Kipploren-Wagen (Plastik-Fahrgestell) ist die Aches viel zu kurz, d.h. der Radsatz fällt wieder raus.
Außerdem hatte ich garnicht gewußt, daß man auch noch andere Kupplungen brauchht :shock: .
Auch am Roheisenwagen eine andere als am Kipploren-Wagen.

Kann mir vielleicht jemand sagen, was ich nun genau kaufen muß, und wo ich das am besten bekomme?

Vielen Dank und viele Grüße

Dirk
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Re: Umbauneuling erbittet Ratschlag

Beitragvon noels » 01.12.2013, 08:57

Hallo Dirk,
mit Deiner Angabe weiß ich nicht genau, um welche Wagen es sich handelt, aber hier mal ein paar allgemeine Hinweise zur Umrüstung von Wagen:
- Die Piko- Achsen von Conrad sind zu teuer und passen nur in ganz wenigen Fahrzeugen.
- Bessere Quellen, vor allem mit einem vielseitigen Angebot von Achsen sind NPE- Modellbau und Ton Jongen. Die Teileliste von Ton Jongen packe ich Dir zu Deiner Lok.
- Grundsätzlich gibt es zwei Achslagerarten:
Zapfenlager: Die Achsenden sind dünner, aber über die ganze Länge in gleicher Stärke. Diese hat Trix früher grundsätzlich verwendet.
Spitzenlager: Die Enden laufen kegelförmig spitz zu. Sie werde heute fast ausschließlich verwendet. Allgemein laufen sie leichter, als Zapfenlager.
Zapfenlagerachsen laufen nicht in Spitzenlagern und umgekehrt.
- Roco verwendet meist Achsen, die um etwa 0,3 mm länger sind, als die der anderen Hersteller. Sie sind also nicht kompatibel.
- Grundsätzlich sollte der Durchmesser über die Lauffläche nicht verändert werden. Sonst steht der Wagen hinterher höher, oder tiefer, als mit den Original- Rädern. Die Folgen für die Kupplungen sind wohl ohne Erklärung nachvollziehbar. Damit fallen die Piko- Achsen für die meisten Wagen weg. 9mm- Räder sollte man nicht in Wagen setzen, die von Haus aus Räder mit 10,5mm Durchmesser haben.
- Paßt bei gleichem Durchmesser der höhere Spurkranz nicht, sollte man prüfen, ob man mit einem Fräskopf auf dem Dremel Platz schaffen kann. In 4- und 6- achsigen Wagen kann man auch Räder verwenden, deren Spurkranz zwar die Stärke entsprechend der Expressnorm hat, aber etwas niedriger ist. Die hat Mä/Trix teilweise sogar selbst verwendet.
Bei Drehgestellwagen ist es meist kein Problem, Platz zu schaffen. Bei sehr fein detaillierten Güterwagen ist manchmal das Bremsgestänge, und/oder die Kulisse der Kupplung im Weg. Hier muß man schauen, was geht und selbst entscheiden, wie tief man eingreift.
- Man macht es sich leichter, wenn man sich auf eine Marke beschränkt und nur in besonderen Fällen zu anderen Herstellern greift. Mit der Zeit bemerkt man, daß einem bestimmte Verfahrensweisen und Radsatzmaße bei einem Hersteller immer wieder begegnen. Man dreht den Wagen um und sieht sofort, was möglich ist und welche Maßnahmen möglich sind. Nach meinen Erfahrungen komme ich bei neuen Wagen am besten mit Mä/Trix zurecht. Radsätze kann man hier auch bei der IG kostenlos tauschen.
Ein Rat noch zu den Kupplungen: Bedingungslos an den Expresskupplungen zu kleben, hat viele Nachteile. Sie sind teuer. Bei vielen Fahrzeugen müssen die Kupplungen vor den Puffern her laufen. Das führt zu entsetzlichen Wagenabständen. Die hochliegenden Kupplungen führen bei einigen Wagen zu Stabilitätsproblemen.
Deshalb verfahre ich folgendermaßen: Alte Express-Loks und die alten Gußwagen behalten die alten Expresskupplungen. Sie funktionieren hier gut und sehen ordentlich aus.
Neue Loks und Wagen mit NEM- Schacht bekommen die Märklin KK-Köpfe, oder behalten sie, wenn sie diese eh schon haben. Soll dann unbedingt mal eine alte Trix- Lok neue Wagen ziehen, bekommt der erste Wagen eine Expresskupplung in den Schacht gesteckt. Hat die Lok schon die Expresskupplung mit dem Schieber zur Entkupplung, statt dem Kipphebel, ist das meist gar nicht nötig, denn diese neuere Expresskupplung funktioniert mit ihrem Haken an der Unterseite auch mit NEM- Kupplungen. Auf diese Weise hält man den Kupplungssalat in vertretbaren Grenzen und „versaut“ sich nicht neue Fahrzeuge mit den scheußlichen „Keulenkupplungen“

Ich hoffe, das hilft Dir ein wenig weiter.
VG
Heiko
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Re: Umbauneuling erbittet Ratschlag

Beitragvon Dirk124 » 01.12.2013, 15:10

Danke, Heiko,

das war ja erst einmal eine umfangreiche Einführung.

Ich versuche jetzt mal die Räder nachzumessen.

Die Conrad Piko Sätze waren erst einmal ein Fehlkauf...

viele Grüße

Dirk
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Re: Umbauneuling erbittet Ratschlag

Beitragvon TE1982 » 01.12.2013, 23:45

Guten Abend,

da ich auch langsam in den Genuß der Umrüsterei komme und die Grenzen der Express-Kupplungen aufgezeigt bekomme, wollte ich mal nach den Teilenummern der von Heiko o.g. Märklin KK-Köpfe fragen. Da bin ich nämlich noch richtiger Neuling, was Märklin-Teile angeht.

Danke und Grüße
Alex
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Re: Umbauneuling erbittet Ratschlag

Beitragvon Peter Tümmel » 02.12.2013, 09:19

Hallo Alex,

die Märklin-Kurzkupplung hat die Artikelnummer 7203.
Wenn ich dir einen Tipp geben darf, nimm entweder die Roco-Universalkupplung oder die Roco-Kupplung mit Vorentkupplung. Bei der Roco-Kupplung mit Vorentkupplung kannst du einen Wagen mitten aus einem Wagenverbund herausheben. Sie hat aber einen Nachteil. die Schienen müssen exakt verlegt sein, besonders in Steigungen und Gefälle.
Die Profi-Kupplung ist das beste was ich bisher an Kupplungen ausprobiert habe.
Hier die Artikelnummern:
Roco-Kurz-Kupplung mit Vorentkuppler 40270
Roco-Universal-Kupplung 40395 (12 Stück)
Roco-Universal-Kupplung 40397 (50 Stück)
Übrigens kaufe ich die Kupplungen immer 50-Stück im Paket.
Näheres zu den Kupplungen findest du auf der jeweiligen Homepage der Hersteller.

Gruß Peter
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Re: Umbauneuling erbittet Ratschlag

Beitragvon noels » 02.12.2013, 11:52

Hallo zusammen,
stimme Peter voll zu, was seine Kupplungsauswahl betrifft. Mir gefällt die auch am besten.
Die Mä/Trix -KK ist dann erwägenswert, wenn man bei Neufahrzeugen zu Trix H0 greift. Dann ist diese Kupplung vorhanden und man muß weniger neu kaufen. In der Anschaffung für vorhandene Wagen ist sie recht preiswert, wenn man sie in der 50-er Schachtel kauft.
Ihr Nachteil ist, daß man zur manuellen Entkupplung ein "Werkzeug" braucht und daß man Probleme bei Verwendung in Fleischmann- und Rocofahrzeugen bekommt.
Also seine Fahrzeugbestände prüfen, überlegen, was man anschaffen will und dann überlegen, welches Kupplungssystem das sinnvollste ist.

VG
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Re: Umbauneuling erbittet Ratschlag

Beitragvon FeinExpress » 02.12.2013, 22:31

Hallo zusammen,

die verschiedenen erhältlichen KK-Köpfe können natürlich schnell zum altbekannten Salat führen. Insofern muß man sich anfangs gut überlegen, wofür man sich entscheidet.

Die Märklin-KK-Köpfe haben einen schweren Nachteil:
sie funktionieren bei anderen Fahrzeugen als Märklin (bzw. dem entsprechenden Trix-Modell) nur bedingt, da es bei Roco und anderen leicht zum Verhakeln mit den Puffern kommen kann. Insofern sind es eher markenspezifische Kupplungen (wie Heiko schon angedeutet hat).


Die Roco-Universalkupplung kenne ich selbst nicht, sie soll aber wohl „weiter“ kuppeln, ist insofern nicht ganz so geeignet, wenn man wirklich bei Reisezugwagen eng gekuppelt fahren will.

Den „normalen“ Roco-KK-Kopf Nr. 40270 mit Vorentkupplung (wie von Peter genannt) habe ich auch zahlreich. Peter sagte es schon, diese Kupplung neigt unter bestimmten Bedingungen zur Selbstentkupplung. Selbst wenn die Höhenlage der Gleise perfekt ist, genügen ja auch entsprechende Toleranzen in der Höhenlage der Kupplungsführungen, um die Selbstentkupplung zu fördern. Bei hohen Zuglasten bzw. schwer laufenden Wagen wird es ganz kritisch. Vor allem in einem größeren Schattenbahnhof braucht man aber nicht „irgendeine“ Zuverlässigkeit, sondern eine hundertprozentige.
Bei mir sind diese Roco-Kupplungen daher nur mit ausgesucht gleicher Höhenlage und an wirklich sehr leicht laufenden Wagen im Einsatz.

Es gibt noch einen weiteren Nachteil dieser Roco-Kupplung bei Toleranzen:
Die Rechts/Links-Zentrierung der gesamten Kupplungsdeichsel beim Einkuppeln ist unzuverlässig, muß aber eigentlich sein. Wenn Deichseln nicht genau mittig stehen, muß eigentlich der äußere Steg des Kopfes (der am weitesten vorsteht) die gesamte Deichsel in die Mitte schieben und so das weitere Einkuppeln ermöglichen. Der Steg ist aber so dünn und schwach ausgeführt, dass er häufig selbst erst einmal so weit nachgibt, dass die eigentliche Deichsel-Zentrierung nicht mehr ausreicht und der Kuppelvorgang blockiert ist. Selbst beim Aufstellen von Hand in der Vitrine habe ich daher manchmal 5 Anläufe gebraucht, um Wagen zusammen zu bringen.
Mit dieser Kupplung bin ich also nie so recht glücklich geworden; trotzdem ist sie durch die frühe Einführung auf den Markt auch bei mir noch zahlreich vorhanden.


Bleibt aus meiner Sicht die Fleischmann-Profi-Kupplung 386515 (50er Pack):
wie bei der vorgenannten Roco-Kupplung läßt sich ein Wagen nach oben einfach aus dem Zugverband nehmen und der Kuppelabstand ist ebenfalls optisch ansprechend eng.
Den Nachteil der zu leichten Selbstentkupplung (Wagen verloren) hat sie aber nicht, es können problemlos einige Toleranzen vorliegen und auch hohe Zugkräfte bei beleuchteten Wagen, es bleibt alles zuverlässig beieinander.
Auch die Mittenzentrierung funktioniert hier bestens. Der äußere Steg ist kräftig, so dass Seitenfehler von bis zu +/- 1,3 mm vorliegen können, und das Einkuppeln funktioniert trotzdem sicher (wie bei anderen „echten“ KK-Köpfen allerdings nicht im Bogen).
Die Entkupplung mit unserem Gleisentkuppler funktioniert problemlos (auch mit etwas abgesenktem Entkuppler wie bei mir). Das Wiedereinkuppeln erfordert einen kleinen Ruck bzw. im Fall eines leicht (weg)laufenden Einzelwagens etwas mehr als nur „1 km/h“ beim Herankriechen der anzukuppelnden Lok (dies ist aber wohl bei allen „echten“ Kurzkupplungsköpfen so).

@Peter:
Du hattest geschrieben:
Die Profi-Kupplung ist das beste was ich bisher an Kupplungen ausprobiert habe.


Meintest Du mit „Profi“ vielleicht schon den Fleischmann-Kopf (nur die bezeichnen ihren Kopf mit Profi), es war aber Fleischmann nicht zuvor von Dir genannt worden ?

Viele Grüße
Uwe
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Re: Umbauneuling erbittet Ratschlag

Beitragvon Peter Tümmel » 03.12.2013, 07:33

Hallo Uwe,

der Begriff "Profi"-Kupplung ist eigentlich falsch.

Es handelt sich hier um die Roco-Universalkupplung.
Sobald ich dazu komme werde ich mal ein Bild von 2 Personenwaggons die mit dieser Kupplung ausgestattet sind einstellen.

Gruß Peter
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Re: Umbauneuling erbittet Ratschlag

Beitragvon Peter Tümmel » 04.12.2013, 17:38

So hier nun die versprochenen Bilder:

Bild
Trix Express-Kupplung

Bild
Trix International-Kupplung

Bild
Roco-Universalkupplung

Ich nehme sehr gerne die Roco-Universalkupplung bei Personenwagen ohne Beleuchtung.
Der Grund ist, dass es hierbei, im Gegensatz zur TI-Kupplung, nicht vorkommt dass 2 Wagen nicht einkuppeln. Leider passiert dies bei der TI-Kupplung sehr häufig, da der Abstand der Faltenbälge 0 ist.

Und noch ein paar Kupplungen:

Bild
Roco-Kurzkupplung

Bild
Fleischmann Profi-Kupplung

Bild
Keine Ahnung wer die herstellt.

Hier noch 2 Info-Seiten über H0-Kupplungen.

http://www.mec-brunsbuettel.de/H0_Kupplungen.htm

http://www.modellbahnfrokler.de/grundlagen/kupplungen.html

Gruß Peter
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Re: Umbauneuling erbittet Ratschlag

Beitragvon FeinExpress » 04.12.2013, 18:17

Hallo Peter,

die Bilder sind sehr aufschlußreich zu den Abständen, vielen Dank dafür.

Die unbekannte Kupplung auf dem einen Bild stammt ebenfalls von Roco.
Das ist der Vorgänger der "Roco Kurzkupplung mit Vorentkupplung".

Sie war also noch ohne Entkupplungsbügel ausgeführt, insofern nicht über einen Gleisentkuppler vernünftig entkuppelbar.

Sie war nach meiner Erfahrung hinsichtlich der leichten Selbstentkupplung bei Höhentoleranzen wenigstens ein wenig unkritischer als der spätere Kopf mit der Vorentkupplung.
Solange sie noch zu haben war, hatte ich daher lieber diese alte und 1. Roco-Ausführung eingesetzt.

Viele Grüße
Uwe
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