Jan hat gefragt:
Wäre dies eine gute Sache?
Anmerkung: die Fragestellung lautete also, ob bei Drehgestell-Loks die Haftreifen nur auf der stromlosen Seite liegen sollen.
Heiko meint:
Drei Punkte reichen normalerweise immer......
Ich finde, Jan hat eine sehr gute Grundsatz-Frage bei Umbauloks gebracht.
Eigentlich müßte dies (auch) unter Systemumbauten eingestellt werden, denn es betrifft Analogloks gleichermaßen.
Heiko, natürlich reichen 3 Punkte dann, wenn sichergestellt wäre, dass das eine blanke Rad, welches stromabnahmemäßig nur noch verbleibt, wenn das Drehgestell mit den anderen 2 blanken Rädern auf Plastik steht, auch tatsächlich aufliegt.
Aber wer stellt das sicher ?
Es wäre dann sichergestellt, wenn die Radsätze im Drehgestell gefedert wären. Aber genau dies sind sie ja meist nicht (es gibt Ausnahmen wie einige alte Trix/Hamo-Loks an einem Gestell).
In diesem Fall ungefederter Achsen habe ich das gleiche Problem wie Jan auch schon sehr häufig gehabt. Bei genügend großen Schwungmassen kann man damit leben, sonst auf keinen Fall.
Dass es auch genau daran liegt (statt an einem stromlosen Weichenschenkel) war immer einfach zu überprüfen, indem ich eine stromführende Litze erst an den Weichenschenkel und dann an das Rad gehalten habe. Erst mit der Litze am blanken, aber eben nicht richtig aufliegenden Rad lief die Lok weiter.
Einige meiner damaligen Umbauer haben das zwar auch so gemacht, auch Manzei, aber bei Kriechfahrt über Weichenstraßen war das stets für Probleme gut.
An manchen Loks (mit wenig Auslauf) habe ich Räder umgesteckt, so dass alle Haftreifen nur noch auf der stromlosen Seite lagen, und die Probleme waren weg.
Dass das Problem so sein kann, ist doch eigentlich auch einleuchtend. Ohne die Federung genügen allerkleinste Höhentoleranzen im Hunderstelbereich, und in der Folge liegen vom Gestell nur 3
statt 4 Räder auf (in der Technik spricht man hier von einem "statisch unbestimmten System").
Zufällig kann es mit der fehlenden Auflage also genau das benötigte blanke Rad auf der Stromseite treffen.
Leider ist dies also so häufig und störend, dass ich Jan nur Recht geben kann. Jede in Kriechfahrt stehengebliebene Lok nervt, das muß nicht sein.
Alle meine selbst umgebauten Modelle habe ich daher von vorneherein so (mit 4 Punkten) gebaut. Teils habe ich die Umbauer auch angewiesen, es so zu machen; das war auch nie ein Problem.
Schwierig wäre es natürlich dann, wenn Räder warum auch immer nicht umsteckbar wären.
Aber früher habe ich mir teils auch die passenden blanken Räder zusätzlich besorgt; ein wirkliches Problem sollte es damit eigentlich nicht geben.
Vielleicht kannst Du die Variante mit 4 Punkten ja alternativ beim Umbauen anbieten.
Viele Grüße
Uwe