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Alte TRIX-Trafos

Fragen und Antworten rund um die "klassische" Modellbahnelektrik und -elektronik.
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Alte TRIX-Trafos

Beitragvon meisizebra » 08.07.2005, 20:51

Ich habe aus Kindertagen mehrere alte TRIX-Trafos aus den 60er Jahren - die mit dem hellgrünen Gehäuse, sowohl in der Kunstoff-, als auch in der älteren Metallausführung. Später habe ich noch den ein oder anderen "antiquarisch" erworben.
Eine der Metallkisten hat sich neulich mit zwei kurz aufeinander folgenden lauten Knallen verabschiedet. Ist das anderen auch schon passiert? Ist es ratsam, diese Trafos doch besser nicht gebraucht zu erwerben bzw. im Internet zu ersteigern?
Bei DSO wurde mir geraten, die Teile besser auszumustern. Ist das wirklich so kritisch? Immerhin sind zumindest die Kunsstoffkisten aus dem Hause Siemens und tragen zudem das VDE-Zeichen.
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Beitragvon Georg » 09.07.2005, 00:36

Original von meisizebra
Eine der Metallkisten hat sich neulich mit zwei kurz aufeinander folgenden lauten Knallen verabschiedet. Ist das anderen auch schon passiert?


Ja.

Es liegt nahe, zu vermuten, daß sich ein Entstörkondensator verabschiedet hat. Der Trafo kann sogar noch funktionieren.

Wenn Du Dir hier

http://home.wanadoo.nl/trixexpress/hoofdmap/website.html

den TED4 herunterlädst und Dir die Seite 17 dieses Dokumentes anschaust, kannst Du Dir den Schaltplan für den Transformator mit dem Blechgehäuse anschauen. Wenn Du ihn lesen kannst, merkst Du, daß man dort keinen Entstörkondensator eingezeichnet. hat. Später hat Trix aber doch einen Enstörkondensator eingebaut. Mehr dazu weiter unten in einem weiteren Posting.

Was bleibt noch als Ursache für den Knall, wenn es ein Enstörkondensator nicht ist? Der Selengleichrichter, den Du links unten im Foto auf der gleichen Seite erkennen kannst, kann auch schon unter Rauch und Gestank aufgeben. Aber das tut er eher leise. Dann funktioniert immer noch der Wechselstrom- (Beleuchtungs-)teil des Transformators. Aber der Fahrstromteil geht nicht mehr.

Die damals eingebauten Selengleichrichter werden heute nicht mehr hergestellt. Die heute üblichen Brückengleichrichter sind preiswerter und wesentlich kleiner, so daß es keine Einbauprobleme für den Ersatz gibt.

Was ist zu tun?
Als ersten Rat würde ich Dir sagen: Wende Dich an jemand, der sich damit besser auskennt, als Du!

WENN DU DICH SELBST NICHT MIT ELEKTRIK AUSKENNST und auch niemand kennst, der für Dich die Arbeit fachgerecht ausführen kann, kannst Du Dir das Innenleben des Tranformators einmal anschauen. ANSCHLIESSEND ENTSORGST Du den Trafo wie es in Deiner Kommune für Elektoschrott vorgeschrieben ist.

NUR WER SICH MIT ELEKTRIK AUSKENNT, sollte Arbeiten am Innern des Transformators ausführen. Der kann auch den Schaltplan lesen und den alten Gleichrichter ausbauen und einen neuen einlöten. Welchen Typ man da einbaut ist nicht so wichtig. (Es ginge auch mit vier Dioden).

Auf den heutigen Silizium-Brückengleichrichtern steht B (Zahl) C (Zahl/-en). Die Zahl hinter dem "B" bezeichnet die Betriebsspannung in Volt. Mit einem Wert von 20 (Volt) ist man auf der sicheren Seite. Die Zahl(en) hinter dem "C" gibt an, wie stark der Brückengleichrichter belastet werden kann. Der Trafo ist ausgelegt für die dauernde Abgabe von 1 Ampere Fahrstrom. Also müßte dort mindestens 1000 für 1000 mA = 1 Ampere stehen. Steht dahinter noch eine zweite höhere Zahl, so gilt die niedrige Zahl für Dauerbetrieb und die höhre für Kurzzeitbetrieb (z. B.bei einem Kurzschluß). Hier ist man auf alle Fälle auf der sicheren Seite, wenn da ein Wert von 2500 oder höher steht. Conrad bietet entsprechende Brückengleichrichter an.

Da der Trafo mit dem Blechgehäuse relativ leicht zu öffnen ist, läßt sich das für jemand, der sich damit auskennt, schnell erledigen. Zum Öffnen des Trafos den Drehknopf durch Lösen der Schraube in Knopfmitte abbauen und dann die beiden (je eine links und rechts an den Seiten) abschrauben.

Wenn der Trafo immer in trockenen Räumen betrieben und aufbewahrt wurde, die Trafowicklung also nicht feucht geworden ist, funktioniert der Trafo auch noch nach 50 Jahren klaglos. Heutiger Lackdraht für die Wicklungen verträgt zwar höhere Temperaturen, aber das ist hier nicht so wichtig, da der Trafo ohnehin nicht so warm wird.

Kondensatoren verabschieden sich schon mal mit einem Knall, aber bei einigen Serien scheint keiner drin zu sein. Aber wie will man sicher sein, ob an einem rund 50 Jahre alten Transformator nicht schon Hand angelegt wurde Wenn es sogar zweimal geknallt hat, ist der Kondensator beim ersten Knall nicht ganz zerstört worden..

In den Tranformatoren aus den 30er- und frühen 50er- Jahren, die zeitlich VOR dem hier beschriebenen Trix-Transformators gebaut wurden, verwendete man noch Kabel mit Gummiisolierung. Die Isolierung ist inzwischen so brüchig, daß diese Kabel auf jeden Fall ausgewechselt werden müssen.
Georg
 
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Beitragvon kladewa » 09.07.2005, 06:58

Hallo Georg,

da Du dich offenbar auch exzellent mit den Details der Trafos auskennst (Respekt!) schiebe ich gleich folgende Frage hinterher: woran liegt es, dass manche Trafos brummen, aber ansonsten funktionieren. Kann man das beseitigen? Danke + Grüsse Dieter
kladewa
 
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Sicherung ist rausgeflogen !!!

Beitragvon meisizebra » 09.07.2005, 09:29

Hallo,

was ich vergessen hatte zu sagen ist, dass beim zweiten Knall auch der Kühlschrank und der Fernseher aus waren, weil die Sicherung rausgeflogen ist. Außerdem hat es schon ziemlich unangenehm gerochen und der Trafo hat heftig gequalmt.

Danke für den Tip

Gruß

Frank
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Trafo-Brummen

Beitragvon Sandro Coletta » 09.07.2005, 09:32

Hallo Dieter,

daß ist ebenfalls im TED beschrieben (Nr. 8 ) - ich habe die entspr. Seite als Anlage beigefügt. Falls Du die TED's nicht hast, möchte ich sie Dir - und überhaupt jedem :) - sehr ans Herz legen. Eine absolut lehrreiche UND unterhaltsame Lektüre - letzteres natürlich auch wg. der zeitgenössischen Ausdrucksweise. M.E.n. ein MUSS für jeden Expressler :)
Dateianhänge
TED-8.jpg
Mit freundlichem Trix-Express-Gruß,

Sandro Coletta
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Beitragvon Georg » 09.07.2005, 11:01

Um das Thema Enstörkondensator noch einmal aufzugreifen. Da muß ich obige Aussagen etwas ergänzen.

Die Tatsache, daß im Schaltbild kein Entstörkondensator eingezeichnet ist, könnte man auch so deuten, daß man ihn in der Zeichnung weggelassen hat, um den Betrachter nicht weiter zu verwirren.

Von Trix gab es jedenfalls als Ersatzteil für den Trafo mit Blechgehäuse lt. Ersatzteilbaltt einen Entstörkondensator, dessen Wert mit 0,05 µF angegeben wurde. Ich habe mal einige Transformatoren geöffnet und nachgeschaut. Bei einem mit Blechgehäuse fand ich keinen Kondensator (genau so wie es das Schaltbild im TED4 zeigt), beim zweiten fand ich aber einen Kondensator von 0,047 µF, der die beiden Anschlüsse der Primärwicklung verbindet und verhindert, daß eventuelle Funkstörungen sich über das Netzanschlußkabel ausbreiten. Beim Nachfolgemodell mit dem vernietetem Kunststoffgehäuse habe ich wieder keinen vorgefunden. Eine einheitliche Linie scheint es nicht gegeben zu haben. Unbedingt notwendig ist er heute nicht, da kaum noch jemand Radio auf Mittelwelle hört.

Du scheinst ein Modell mit Kondensator zu haben. Wenn ein solcher Kondensator sich wie ein Sylvesterkracher geräuschvoll in Rauch auflöst, kann die Haussicherung ansprechen, sie muß es aber nicht unbedingt. Ein flinker Sicherungsautomat wird ansprechen. Eine träge Schmelzsicherung könnte es überleben. Es kommt darauf an, wie er gerade "abfackelt". Vereinfacht gesagt besteht der Kondensator aus zwei dünnen Staniolschichten, die von einem möglichst dünnen Isolierpapier getrennt werden. Irgendwann dringt Feuchtigkeit ein und das Papier hält die Spannung von 230 Volt nicht mehr aus. Solche Kondensatoren findet man auch in anderen im Haushalt genutzten Geräten, die einen Motor beinhalten (z.B. Staubsauger). Da kann es auch mal zum Knall kommen.

Man darf aber, nachdem der Kondensator zerstört ist, AUF KEINEN FALL UNBEKÜMMERT WEITERMACHEN, als wäre nichts geschehen. Da auch die Isolierung weggebrannt sein kann, können die nun blanken Anschlußdrähte des Kondensators irgendwo Metallteile berühren. Wenn man dann das Blechgehäuse berührt, bekommt man einen elektischen Schlag! ! ! ! Für das Auswechseln des Kondensators und die weiteren Ratschläge gilt der schon weiter oben gegebene Warnhinweis:

WENN DU DICH SELBST NICHT MIT ELEKTRIK AUSKENNST und auch niemand kennst, der für Dich die Arbeit fachgerecht ausführen kann, kannst Du Dir das Innenleben des Tranformators einmal anschauen. ANSCHLIESSEND ENTSORGST Du den Trafo wie es in Deiner Kommune für Elektoschrott vorgeschrieben ist.

NUR WER SICH MIT ELEKTRIK AUSKENNT, sollte Arbeiten am Innern des Transformators ausführen.


Ein Transformator besteht in der Regel aus zwei Wicklungen.

Der Trix-Transformator hat eine Primärwicklung, die aus Sicherheitsgründen nicht umschaltbar ist - wie z. B. der Transformator in einem Radio. Bei einem Besuch in den USA, wo es nur 127 Volt Netzspannung gibt, kann man zwar z. B. seinen mitgebrachten elektrischen Rasierapparat umschalten, aber für die Modellbahn bräuchte man einen anderen Transformator.

Der Trix-Transformator hat aber zwei Sekundärwicklungen: eine erzeugt den Fahrstrom, die andere die Spannung für den Licht/Magnetartikelteil. Der Trafo ist so gewickelt, daß die Primärwicklung für 230 Volt innen liegt. Da kommt man also so einfach gar nicht heran. Was man beim geöffneten Trafo sieht, ist die Wicklung für den Fahrstrom, die ganz außen liegt. Mit den langen Fingern, die sich am Drehknopf befinden, wird der Fahrstrom abgegriffen. Das war damals zusammen mit der in den Knopf integrierten Fahrtrichtungsumschaltung das Sensationelle dieses Trafos.

Wenn der Trafo intensiv genutzt wurde, kann es zu einem Verschleiß an diesen Fingern und der bestrichenen Wicklung kommen. Die Finger nutzen sich wie die Schleifer an der Lok ab. Ein Finger (Trix nannte es übrigens auch Schleifer) greift dann nicht nur eine oder zwei Windungen der Wicklung ab, sondern je nach Abnutzung mehrere. Für die gleichzeitig abgegriffenen Windungen bildet der Finger dann einen Kurzschluß. Das Teil mit den Fingern gab es mal als Ersatzteil für 75 Pfennig. Aber das ist lange, lange her.....

Bei intensivem Gebrauch nutzt sich nicht nur der Finger ab, sondern die offenliegende Fahrstromwicklung nutzt sich da ab, wo der Finger die Wicklung bestreicht. Dort ist die Wicklung blank. Sollte nun nach intensivem Gebrauch die Hälfte der Fahrstromwicklung im Fingerbereich abgenutzt sein, kann es passieren, daß sich die einzelnen Windungen der Fahrstomwicklung direkt berühren und gewissermaßen untereinander einen Kurzschluß bilden. Dann ist der Trafo am Ende seiner Nutzungszeit angelangt und muß außer Betrieb genommen werden.



Warum brummt es?

Damit sich der Wirkungsgrad eines Transformators erhöht, wickelt man die einzelnen Wicklungen auf einen Eisenkern aus speziellen Trafoblechen. Beim Trix-Trafo hat ein einzelnes Blech die Form eines "E". Die Bleche werden nun abwechselnd von der einen, dann von der anderen Seite in die Spule mit den Wicklungen eingeschoben und bilden dann die Form einer "eckigen 8".

Wie man dem von Sandro Coletta beigefügtem Ausschnitt aus dem TED8 nachlesen kann, brummt ein Trafo immer. Mal laut, mal leise. Wenn nun das Wicklungspaket nicht richtig fest auf den Eisenblechen aufliegt, oder wenn die Schrauben, die die Trafobleche zusammen halten, nicht ganz fest angezogen sind, kann es besonders laut brummen. Da können die Bleche und die Spule im Rythmus der 50 Hz Wechselspannung schon mal richtig mitschwingen, .. und das Gehäuse des Trafo wirkt wie der Korpus einer Geige. Es ist ein Schönheitsfehler, der die Funktion überhaupt nicht beeinflußt.

Wenn der Transformator besonders laut brummt, kann man untersuchen, ob die Schrauben, die die Trafobleche zusammenhalten auch wirklich ganz fest angezogen sind. Kleine Keile, die man zwischen Blechpaket und Wicklung schiebt, können auch helfen. Aber damit kann man die Sache auch verschlimmbessern. Völlig beseitigen läßt sich das Brummen nicht.



Was soll man mit alten Transformatoren machen, die man billig erworben hat und deren Vorleben man nicht kennt?

Auch hier gilt: Wenn man sich nicht damit auskennt: Finger weg.

Nach den heutigen Sicherheitsstandards sind LEICHT ZU ÖFFNENDE TRANSFORMATOREN FÜR KINDER NICHT ZUGELASSEN. Dem jungen Nachwuchs sollte man auf jeden Fall einen Transformator aus aktueller Produktion geben. Aus Sicherheitsgründen geht man heute sogar so weit, daß man Transformator und Fahrregler völlig trennt. Und da gibt es wirklich nichts mehr zu öffnen!


WER SICH MIT ELEKTRIK auskennt, wird den Transformator mit Blechgehäuse, der leicht zu öffnen ist, vor Inbetriebnahme auf jeden Fall anschauen. Denn es kommt schon mal vor, daß eine der Kontrollämpchen (18 Volt, 0,1 Ampere) defekt ist oder ganz fehlt. Auch kann einer der beiden Thermoschalter defekt sein oder jemand hat an ihm manipuliert, um "mehr Power" zu haben. Auch ein Thermoschalter kann schon mal aufgeben. Im Originalzustand konnte man auch bei geöffnetem Tranformator nichts berühren, was 230 Volt Spannung führt. Aber weiß man, ob noch alles im Originalzustand ist?

Das Nachfolgemodell mit Plastikgehäuse läßt sich nur öffnen, indem man die Nieten herausbohrt. Die Nieten konnte man mal als Ersatzteil von Trix beziehen. Findet man Schrauben vor, ist der Transformator schon mal geöffnet worden, und man kann sich auch hier das Innere leicht anschauen. Sind die Nieten jedoch noch vorhanden, kann man darauf schließen, daß er sich noch im Originalzustand befindet. Ich würde ihn zunächst ungeöffnet prüfen. Und dabei auch mal einen Kurzschluß an den Klemmen verursachen. Wenn dann der Strom nach der üblichen Zeit abgeschaltet wird, die Kontrollampe aufleuchtet, der Transformator nicht ungewöhnlich heiß wird, und sonst alles richtig funktioniert, würde ich mich damit zufrieden geben. Wenn aber irgend etwas anders als gewohnt reagiert, würde ich ihn öffnen und näher untersuchen. Zum Verschließen wird man sich heute mit kleinen Schrauben behelfen müssen. Da dieses Nachfolgemodell nicht so einfach geöffnet werden konnte, sind die Konstrukteure im Inneren etwas unbekümmerter vorgegangen. Da wo vorher der Selengleichrichter saß, befinden sich Lötanschlüsse für das Netzkabel, die völlig ungeschützt sind. Man ging geben davon aus, daß niemand das Gehäuse aufmacht.
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Trafo

Beitragvon rei » 10.07.2005, 09:31

Hallo
Ich möchte mich kurz zu dem Thema melden. Das gleiche Problem mit dem Trafo hatten wir bei unserer Ausstellungsanlage auch.
Nachdem wir sie angeschlossen haben und auch alles prima lief gab es einen gewaltigen Knall und alles war zappenduster.
Stephan hat das Ding dann auseinandergenommen und wir konnten recht schnell sehen, das der Kondensator hopps gegangen war. Ich habe dann im Elektrohandel einen entsprechenden neuen besorgt. Seit dem läuft alles prima.
Aber den Schreck kann man sich vorstellen. Ein Silvesterböller war nichts dagegen :D . Übrigens war der Kommentar von Martin bemerkenswert:
Er meinte nur:"Die Anlage hat immer funktioniert.Ihr müsst da was falsch gemacht haben!!!!" ?(
Im übrigen habe ich mittlerweile von den Kollegen aus Holland erfahren, da das Thema bei denen im Clubheft behandelt wurde, das die "Explosionen"häufiger vorkommen. Man muss noch nicht mal einen neuen Kondensator einbauen. Bei den heutigen Stromnetzten und Geräten wäre dies kein Problem.
Also bis denn
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Beitragvon Georg » 10.07.2005, 14:07

Wenn man mal über den Tellerand der Modellbahn schaut, bemerkt man, daß alte Kondensatoren besonders bei den Radio-Restaurateuren ein Dauerthema sind.

Sie empfehlen, grundsätzlich alle alten sogenannten Teerkondensatoren vorbeugend zu ersetzten, damit die Kondensatoren nicht zur verkehrten Zeit ihre Sylvester-Knallerei machen. Bei Radios gibt es meistens noch Folgeschäden an anderen Bauteilen.

Solche Kondensatoren erkennt man daran, daß an den Stirnseiten, wo die Drähte herausschauen, eine teerartige Vergußmasse zu sehen sind. Wenn der Kondensator sehr heiß geworden ist, kann sich die Masse schon mal verflüssigt haben. Die Vergußmasse hängt dann tropfenformig aus dem Kondensator heraus. Die Beschriftung ist häufig auf einer Papierbanderole. Neuere Kondensatoren besitzen eine durchsichtige Folie. Das sind sogenannte Folien-Kondensatoren, die es ab den 60ern gab. Diese Kondensatoren haben bisher noch kein Feuerwerk veranstaltet und man braucht sie nicht auszuwechseln.

Wer aber einen abgefakelten Kondensator ersetzen möchte, aber nichts mehr ablesen kann, hier die Werte des benötigten Kondensators:

0,047 µF / 275 Volt Wechselstrom

Während im Radio die Kondensatoren benötigt werden, ist er im Modellbahn-Transformator nicht unbedingt nötig. Wer an alten Radios hantiert, weiß, daß dort hohe Spannungen anzutreffen sind. Er weiß auch, welche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen sind. Die Möglichkeiten stehen dem Modellbahner meist nicht zur Verfügung.

Aber wie schon oben geschrieben, es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man es - wie bei der Modellbahn sonst üblich - nur mit ungefährlicher Niederspannung oder wie im Innern des Tranformators mit 230 Volt aus der Steckdose zu tun hat.

Daher sei allen der Ratschlag gegeben: Wer sich nicht damit auskennt, sollte lieber die Finger davon lassen.
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Beitragvon Georg » 11.07.2005, 12:04

Da das Arbeiten an Transformatoren nicht ungefährlich ist, habe ich meinem obigen Text noch einige Sicherheitshinweise hinzugefügt und einiges klarer gefaßt. Man kann nicht vorsichtig genug sein. Der Transformator ist eben nur etwas für Kenner der Materie. Und das sind Modellbahner meistens nicht! Es ist das einzige Teil an der Modelleisenbahn, mit dem nicht zu spaßen ist und das kein Spielzeug ist.


So steht im aktuellen Trix-Katalog 2004/2005 in der Beschreibung zum Transformator Artikel-Nr. 65508:

"Der Transformator ist kein Spielzeug" ( EN50088 )


Denn aufgrund einer Neuinterpretation der Spielzeugrichtlinie EN 50088 durch die Europäische Kommission sind seit dem 1. Oktober 2001 Transformatoren mit Regeleinrichtungen grundsätzlich nicht mehr zulässig.

Die Anforderungen der EN 50088:96 sehen vor, daß Spielzeuge, die mit Strom betrieben werden, eine Nennspannung von nicht über 24 Volt haben dürfen. Der Transformator, der seinerseits an 230 Volt Netzspannung angeschlossen ist, darf nicht Bestandteil des Spielzeugs sein und darf keine Steuerungen für das Spielzeug beinhalten.

Nur bei Eisenbahn-Sets war bislang eine Steuerung im Transformator erlaubt. Die neue Interpretation der Richtlinie durch die Europäische Kommission hat diese Ausnahme aufgehoben. Regeleinrichtungen an Transformatoren für Spielzeuge sind nun grundsätzlich nicht zulässig. Damit dürfen Regeltransformatoren von Modelleisenbahnen in der bisher üblichen Form nicht mehr in den Verkehr gebracht werden.

Die neue Regelung trat zum 1. Oktober 2001 in Kraft. Für den Hersteller von Spielzeugen mit Regeltrafos hätte die Regelung ein Aus für den Vertrieb der Produkte bedeuten. Die Spielzeugrichtlinie läßt aber zu, daß die betroffenen Regeltrafos mittels einer Baumusterprüfung durch eine benannte Prüfstelle (wie der TÜV) auf ihre Sicherheit hin geprüft werden. Dies ist die einzige Möglichkeit für die betroffenen Unternehmen, ihre Produkte in der vorhandenen Art weiter in den Verkehr bringen zu dürfen. Bei der Baumusterprüfungen für diese Transformatoren wird geprüft, ob ein für die Produktion repräsentatives Baumuster den Anforderungen an ein sicheres Produkt genügt. Das Prüfprogramm berücksichtigt dabei verschiedenste Normen. Grob umrissen wird die elektrische sowie mechanische Sicherheit, chemische Gefährdungen sowie die Entflammbarkeit überprüft.

Die Spielzeugrichtline gilt für Spielzeug für Kinder bis zu 14 Jahren.

Trix schreibt im aktuellen Trix-Katalog 2004/2005 ausdrücklich: "Der Transformator ist kein Spielzeug". Strenggenommen darf dann dieser Transformator nur von Personen bedient werden, die über 14 Jahre alt sind.

Die Zukunft wird wohl den "zweigeteilten Transformator" bringen: der eigentlicher Transformator und ein separater Regler. Ob die im Trix-Katalog gewählte Lösung mit dem Textzusatz dauerhaft sein wird, muß die Zukunft zeigen.

------------

Im Text der Vorschrift steht:

... nicht mehr in den Verkehr gebracht werden ...

Die alten Transformatoren, um die es hier geht, wurden vor dem Erlaß der Vorschriften in Verkehr gebracht. Sie können also weiter benutzt werden, da die neuen Vorschriften dafür nicht gelten. Der Gesetzgeber hat bei den Vorschriften den natürlichen Lebenszyklus eines Produktes im Kopf. Das heißt die alten Transformatoren sterben (wie das Trabant-Auto) irgendwann aus.

Aber es kommen einem schon Gedanken, wenn man beobachtet, wie auf Modellbahnbörsen ein Händler einen gebrauchten Transformator an jemand verkauft, der ihn erkennbar für seine Kinder erwirbt.
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Beitragvon Dietrich » 12.08.2005, 23:46

Hallo,

angeregt durch eure Beiträge habe ich einen alten Trafo noch mal hervorgeholt. Beim einstecken in die Steckdose gab es einen Kurzschluß und die Sicherung flog raus. Dummerweise war an der selben Steckdosenleiste auch der Computer angeschlossen.
Was das Ende des Motherboards bedeutete.

Soviel zu Georgs Sicherheitsratschlägen.


Grüße

Dietrich
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Beitragvon kladewa » 13.08.2005, 07:30

Hallo Dietrich,

das mit dem Mainboard ist natürlich ärgerlich. Aber da musst Du Dich schon selbst an die eigene Nase fassen.

Deutlicher hätte es Georg nicht sagen können:

"Auch hier gilt: Wenn man sich nicht damit auskennt: Finger weg. "

"Man kann nicht vorsichtig genug sein. Der Transformator ist eben nur etwas für Kenner der Materie. Und das sind Modellbahner meistens nicht!"

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Trix Blechtrafo

Beitragvon solemio » 15.08.2005, 19:22

Hallo Trix Fans
Ich habe noch ein Trix Blechtrafo noch in fast neuem Zustand.Leider sind zwei Drahtklemmen abgebrochen.Wo bekommt man diese Ersatzklemmen?? Besten Dank für eure Hilfe. X(
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Beitragvon Georg » 15.08.2005, 22:00

> Leider sind zwei Drahtklemmen abgebrochen.
> Wo bekommt man diese Ersatzklemmen?

Die gab es auch mal als Ersatztteil. Heute beschafft man sich am einfachsten die benötigten Klemmen, in dem man sie aus einer defekten Weiche (oder einem Anschlußgleis) ausbaut.

Man muß alles Lötzinn auf der Unterseite der eingebauten Klemme entfernen, indem man mit dem Lötkolben das Zinn heiß macht und mit einer Entlötpumpe absaugt. Dann kann man die zwei kleinen Blech-Haltenasen aufbiegen und die Klemme ausbauen. Aufpassen, daß die kleine Feder der Druckklemme nicht verloren geht.

Georg
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Druckklemmen 40-0650-00 noch lieferbar !

Beitragvon miximaxi » 06.11.2007, 09:50

Beitrag durch Autor gelöscht !
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Beitragvon ecki » 07.11.2007, 01:44

beim Modellbahnhändler ~ 0,95 €/Stück):


...oder hier:
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