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Interessengemeinschaft Trix-Express

Kaiser-Wilhelm Hofzug

Technisches: Fragen, Tipps & Tricks zu Wartung, Reparaturen, Umrüstungen etc.
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Kaiser-Wilhelm Hofzug

Beitragvon Ulrich » 22.05.2006, 19:32

Hallo, kürzlich habe ich den Trix Kaiser-Wilhelm Hofzug gesehen und bewundert. Hat jemand Erfahrung, ob sich die Wagen auf Express-Radsätze umrüsten lassen?

Ulrich
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Beitragvon Georg » 22.05.2006, 21:56

Wenn Du mit "umrüsten" einen einfachen Tausch der Radsätze meinst:

Nein!

Wenn Du basteln möchtest:

Ja!

Benötigt werden einseitig isolierte 11 mm Doppelspeichen-Radsätze mit Zapfenlager.

Abgesehen von der Stromversorgung für die Beleuchtung, die auf den Mittelleiter umgebaut werden muß:

Der mittlere Radsatz (bei den dreiachsigen Drehgestellen) und der zur Wagenmitte zeigende Radsatz lassen sich auswechseln. Die Ausschnitte im Drehgestell sind groß genug.

Probleme verursachen aber die Aussparung im Drehgestell für den Radsatz, der sich auf der Kupplungsseite befindet. Diese Aussparungen im Drehgestell sind wegen der Kupplung für den Express-Radsatz zu klein. Es müßten die kupplungsseitigen Verbindungs-Stege im Drehgestell entfernt werden - ähnlich wie bei den Schürzenwagen.

Wenn Du die Streben, die den Einbau des Trix Express-Radsatz verhindern, aber ersatzlos abschneidest, wird das Drehgestell sehr labil. Da können sich schon mal die Drehgestellwangen weiten und dann fällt der Radsatz heraus. Du solltest also an einer Stelle, wo weder Kupplung noch Spurkranz behindert werden, eine neue Verstrebung einbauen, die die Drehgestellwangen im Kupplungsbereich zusammenhalten.

Wenn Du Dir das zutraust, dann geht es .....


Georg
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Beitragvon Ulrich » 23.05.2006, 16:40

Danke für die Info. Ich glaube für diesen Umbau sind die Wagen doch etwas zu teuer ... Es fehlt dann auch noch die passende Lok.


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Beitragvon Georg » 23.05.2006, 19:24

Du braucht ja nicht unbedingt den ganzen Zug.

Kaiser Wilhelm II ist zwar sehr viel gereist. Aber nicht immer wurde der vollständige Zug eingesetzt. So würde es genügen, wenn Du nur ein oder zwei Sets mit jeweils zwei Wagen günstig bei Ebay ersteigern könntest.

Was die Zuglok anbetrifft, ist natürlich die mit dem Zug gelieferte pr. S10 die richtige. Man könnte aber auch eine pr. P8 einsetzten.

Zu der Zeit, als die Wagen des Zuges ab etwa 1890 gebaut wurden, gab es die pr S10 und die P8 noch nicht. Diese Loks wurden erst in den späten Einsatzjahren des Kaiser-Wilhelm-Zuges davor gespannt.

Das es aber mehrere Trix Express-Loks nach bayrischem Vorbild gibt, legst Du Dir zum Einsatz des Zuges eine Geschichte zurecht.

Kaiser Wilhelm II ( 1888-1918 ) besucht den bayrischen Prinzregenten Luitpold ( 1886-1912 ) oder dessen Nachfolger, den König Luwig III ( 1912-1918 ). An der Grenze zu Bayern wird eine bayrische Lok vor dem Zug gespannt. Und schon hast Du eine Begründung, warum eine bayrische Lok den Zug zieht.

Wenn du den Reisezeitpunkt auf etwa 1890 legst, kannst Du sogar noch die Lok vom König-Ludwig-Zug davorspannen. Damit das etwas stimmiger aussieht, würde ich vor die zierliche Lok dann noch eine Vorspannlok hängen.

Legst Du den gedachten Reisezeitpunkt in die Nähe von 1918 kannst Du die S3/6, P3/5 oder G3/4 einsetzen.

Georg
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Beitragvon noels » 23.05.2006, 22:28

Hallo Georg,
eine klitzekleine Korrektur:
Wenn ich mich nicht irre, ist unsere G3/4h erst 1920 an die Gruppenverwaltung Bayern ausgeliefert worden. Da weilte Willy schon in den Niederlanden ;)
Gruß
Heiko
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Beitragvon Ulrich Albrecht » 23.05.2006, 22:33

Genau, der Willy war schon vor der G3/4h weg. Aber sie kann ja den Zug vom Ersatz-Willy (Hindenburg)gezogen haben.

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Kaiser-Wilhelm-Zug und G3/4

Beitragvon Frank Bertram » 24.05.2006, 05:40

Hallo Heiko, Hallo Ulrich,

der Georg hat nicht so ganz Unrecht. Die G3/4N gabe es schon vor 1920 (nämlich ab 1907, Vorläufer sogar schon 1899), nur die G3/4H erst ab 1919.

Trotzdem glaube ich auch nicht, daß die g3/4 den Zug gezogen haben könnte.

Georgs Geschichte ist aber gut erdacht - und wenn Willy dann noch über die fränkische Höllentalbahn gefahren wäre (z.B. von Blankenberg in Thüringen (früher preussische Exklave) nach Marxgrün in Bayern, hätte er die wohl einzige preussische Bahn auf zum Teil bayerischem Gebiet benutzt; da war es an der Tagesordnung, daß preussische Züge von bayerischen Loks und bayerische Züge von preussischen Loks gezogen wurden.

Gruß

Frank Bertram
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Beitragvon Georg » 24.05.2006, 08:18

Hallo Heiko, Ulrich und Frank

Ihr habt natürlich recht. Aber wir müssen mit Trix Express mit vielen Kompromissen leben. Da sollten wir bei der Lok vor dem Zug auch ein Auge zudrücken.

Als die G3/4H in Betrieb genommen wurde, war der abgedankte Kaiser schon in Doorn. Aber wie richtig bemerkt, gab es die G3/4N schon ab 1907. Natürlich sieht diese Lok etwas anders aus, aber sie wurde bisher von keinem Großserien-Hersteller als Modell gefertigt.

Auch mit der P3/5H verhält es sich ähnlich. Sie wurde erstmals 1921 gebaut, als der Kaiser vermutlich schon Holz hackte. Aber auch diese Lok hat einen ähnlichen Vorläufer P3/5N ( ab 1905 ).

Genauso verhält es sich am anderen Ende der möglichen Einsatzzeit des Zuges. Die kleinen Loks des Typs BVI, die vorm König-Ludwig-Zug bzw. Torfzug liefen, werden kaum den Zug gezogen haben. Man wird standesgemäß immer die neueste Lok genommen haben. -- Mehdorn sieht man auch nur vor dem ICE. -- Aber um 1890 gab es die Loks der Gattung BVI noch und man hat in Bayern immer noch Loks mit der GLEICHEN Achsfolge gebaut ( Gattung BX ). Erst 1892 gab es die ersten Loks mit der Achsfolge 2'B.

Und die Trix Express S3/6 hat den Kessel der BR 18.6.

Also: bei jeder Lok kann man etwas einwenden. Aber wie gesagt, wir müssen mit Kompromissen leben. Hauptsache es sieht einigermaßen stimmig aus.

Und da ein Waggon überlebt hat, können wir sogar eine Geschichte ausdenken, wie der Wagen mit einer Trix Express-Lok nach modernem Vorbild rangiert wird.
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Beitragvon Georg » 24.05.2006, 08:24

Keine Regel ohne Ausnahme:

Wenn sich der Bahnchef auch gerne vor dem ICE fotografieren läßt. Hier zeigt er sich vor dem alten Hofzug-Wagen.
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Re: Kaiser-Wilhelm-Hofzug

Beitragvon PaTrix » 11.11.2011, 00:00

Hallo TRIX-Enthusiasten,

5 Jahre nach Erscheinen purzeln offensichtlich die Preise und auch Anderes hat sich bewegt... :?

Wenn ich mir alle bisher erschienen Beiträge zum Kaiser-Willhelm-Hofzug durchlese, gehört z.Bsp. auch dazu, dass Herr Mehdorn jetzt wohl als Früh-Renter vor dem Kaiser-Wagen "posieren" kann... :roll:

Wie auch immer: "Geduld bringt Rosen" oder auch einen ganzen Kaiser-Willhelm-HofzZug (1 Lok + 6 Wagen für € 350.-). Also habe ich mir das nicht 2x überlegt und mir den Zug besorgt. :wink:

Der Wunsch den Zug auf TRIX EXPRESS umzurüsten ist da. (Wenn es nicht sinnvoll erscheint, lasse ich die Komposition in HO International.) Was bei den Wagen an den Drehgestellen zu erledigen ist, hat Georg schon einmal sehr nachvollziehbar beschrieben. Danke!

Georg hat geschrieben:...
Benötigt werden einseitig isolierte 11 mm Doppelspeichen-Radsätze mit Zapfenlager.

Abgesehen von der Stromversorgung für die Beleuchtung, die auf den Mittelleiter umgebaut werden muß...
...
Georg


Mich interessieren jetzt noch praktische Erfahrungen zu folgenden Fragen:

(a) Was und wie muss "ausgebaut" werden, damit die Wagen im Analog-Betrieb "beleuchtet" sind?

(b) Welche Art bzw. Form von Mittelschleifer eignet sich dazu sehr gut?

(c) Was und wie muss bei der Lok "ausgebaut" werden, damit die Lok im Analog-Betrieb fährt (egal, ob umgerüstet oder nicht)?

(d) Lässt sich die Lok überhaupt auf TRIX EXPRESS umbauen? Mit Radreifen? Andere Verfahren?

Ich danke jetzt schon im Voraus für wertvolle Hinweise.

Mit TRIXigen Grüssen
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Re: Kaiser-Wilhelm Hofzug

Beitragvon noels » 11.11.2011, 18:46

Moin,
mal sehen, ob ich Dir ein paar Hinweise geben kann:
- Da es Märklin- Kontruktionen sind, wird es immer am einfachsten sein, deren Skischleifer zu verwenden. Unter Loks mag ich auch die Schleiferentwicklung von T. Schlange/T. Jongen, aber für Wagen taugen die kaum.
- Von der Lok habe ich keine Bilder von unten gefunden, aber normalerweise setzt Märklin statt seiner Mittelschleifer in dessen Halterung Schleifer für die Räder der rechten Seite ein. Die kannst Du also in Mittelschleifer zurück tauschen. Schlimmstenfalls mußt Du das Kabel vom Radschleifer der einen Seite an einen Mittelschleifer umlöten.
- So weit ich weiß , wurde die Lok ohne Decoder ausgeliefert, lediglich mit Schnittstelle. Also sollte der analoge Betrieb normal laufen.
- Aber auch sonst laufen Fahrzeuge mit Decodern normalerweise ordentlich auf analogen Anlagen.
- Wenn Du unbedingt Express- Räder willst, werden wohl nur Radringe, gefertigt von einem der "üblichen Verdächtigen" bleiben. Aber von den Fotos her bezweifle ich die Machbarkeit in sinnvollem Rahmen. Beispielsweise scheint es mir, das die erste und zweite Kuppelachse so eng stehen, daß kein Platz für Spurkranzringe auf der ersten Kuppelachse wäre.
Daher erscheint es mir sinnvoller, statt die Optik der Lok zu "versauen", auf einer ausgewählten Strecke die Weichen mit den Mitteln von Herrn Heß für NEM- Räder tauglich zu machen. Das wäre weniger Arbeit und im Ergebnis wohl befriedigender.

Gruß aus OS
Heiko
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Re: Kaiser-Wilhelm Hofzug

Beitragvon Peter Hess » 11.11.2011, 20:44

Hallo Patrix
Da vermutlich einige TRIX Freunde am Umbau dieses Zuges interessiert sind, möchte ich meine Erfahrungen allen zugänglich machen.
Bei den Wagen ergibt sich hauptsächlich das Problem, daß das Drehgestell stabilisiert werden muß.
(Siehe obigen Bericht) Für die Räder hatte ich Radreifen vorgesehen um die schönen Speichenräder zu erhalten.
Mit der Lok gib es Probleme ganz anderer Art. Der verwendete Kunststoff ist sehr spröde und bricht unkontrolliert. Ich habe angefangen den Zug für mich umzubauen (die Spezialradreifen hätte ich noch) habe aber dann aufgehört, mir die bearbeiteten Teile besorgt. Die Lok wieder in den Urzustand versetzt und den ganzen Zug verkauft.
Also Umbau der Wagen ja, Umbau der Lok nein.
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Re: Kaiser-Wilhelm Hofzug

Beitragvon Georg » 12.11.2011, 00:12

Hallo zusammen,

bei der Gelegenheit ein Hinweis auf das Getriebe der Lok.

Die entsprechende Kaiser-Wilhelm-Zug von Märklin hat die Artikelnummer 2681. Sowohl bei der Trix- als auch bei der Märklin-Version der Lok zum Kaiser-Wilhelm-Zug gab es sehr schnell Probleme mit dem Getriebe. Ein Zahnrad, genauer: ein Zahnrad, das zweimal in der Lok vorhanden ist, erwies als überhaupt nicht verschleißfest. Da Märklin das Teil schon lange nicht mehr liefern kann, bietet jemand beim großen Auktionshaus dieses Zahnrad als Nachbau an.
.
Hier das Ersatzteilblatt der überarbeiteten Lok mit dem geändertem Getriebe von Märklin. .

http://www.maerklin.de/service/produkts ... mmer=37192

Die Zahnräder, die immer Probleme verursachen sind in dem Blatt mit der Nr. 45 versehen. Aber aufgepaßt, das ist das Ersatzteilblatt der Lok MIT DEM GEÄNDERTEM, neuem Getriebe. Die neuen Zahnräder haben ein anderes Modul und passen nicht. Man müßte alle Zahnräder auswechseln, auch das auf der dritten Treibachse.

Die angegebenen Ersatzteilnummer nützen bei der Trix Kaiser-Wilhelm-Lok leider nichts. Das Ersatzteilblatt soll hier nur zeigen, wie die Lok aufgebaut ist. Man muß nämlich den Schornstein abziehen, um an die darunter sitzende Schraube zu gelangen.

Schon 2006 waren die Zahnräder "das Thema" und zwar hier:
http://www.stummiforum.de/viewtopic.php ... +demontage

Viele Grüße Georg
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Re: Kaiser-Wilhelm Hofzug

Beitragvon PaTrix » 12.11.2011, 19:34

Moin Heiko,

Besten Dank für Deine Hinweise und Tipps! Am besten gefällt auch mir auch Dein Hinweis:
noels hat geschrieben:....
Daher erscheint es mir sinnvoller, statt die Optik der Lok zu "versauen", auf einer ausgewählten Strecke die Weichen mit den Mitteln von Herrn Heß für NEM- Räder tauglich zu machen. Das wäre weniger Arbeit und im Ergebnis wohl befriedigender.
...

...das werde ich mir 'mal im Hinterkopf behalten. Ich habe noch solche Weichen-Einsätze "aus der Zeit", die es möglich machen auch die NEM-Räder durch TE-Weichen zu führen. :wink:

Gruss PaTrix
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Re: Kaiser-Wilhelm Hofzug

Beitragvon PaTrix » 12.11.2011, 19:40

Hallo Peter,

Besten Dank, weil Du Deine wichtigen Erfahrungen zum Kaiser-Willhelm-Hofzug für alle einbringst. Ich merke mir 'mal Deine Quintessenz vor, die lautet:
Peter Hess hat geschrieben:...
Also Umbau der Wagen ja, Umbau der Lok nein.
...

Auch zusammen mit den weiteren Hinweisen, komme ich zum Schluss, allenfalls nur die Wagen in TE umzurüsten und die Lok nur als Schaustück irgendwo in eine Vitrine zu stellen.

Allerdings gäbe es für mich auch noch die Möglichkeit, die Wagen ebenso in TI zu belassen, und diese mit einer dunkelgrünen TI S 3/6 in der ETAT-Version als Hofzug auf Besuch in Frankreich nachzubilden. :wink:

Grüsse PaTrix
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