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Rangierberg

Technisches: Fragen, Tipps & Tricks zu Wartung, Reparaturen, Umrüstungen etc.
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Rangierberg

Beitragvon Juergen » 09.04.2015, 10:16

Hallo Modellbahner

In meiner Jugend habe ich oft am Rangierbahnhof gestanden und dem Treiben der "Hemmschuhleger" zugeschaut. Da kamen die Anhänger/Wagons nach dem Lösen aus dem Verband mit eigenem Schwung den leichten Berg runter und wurden vom Stellwerk zu "Zügen" neu zusammen gestellt. Damit der Aufprall der Wagons nicht zu stark wurde, legten die Hemmschuhleger die Hemmschuhe in einiger Entfernung auf die Schienen.
Nun zu meiner Frage, hat schon jemand einen solchen Berg/Anhöhe sinnvoll realisiert oder ist es bei der Modellbahn von geringer Bedeutung, respektive nicht sinnvoll durchführbar.

MfG Juergen

Ps: Eine Suchanfrage nach "Rangierberg" war erfolglos :-)
Juergen
 
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Re: Rangierberg

Beitragvon Peter Hess » 09.04.2015, 14:02

Hallo Juergen
Ein anderer Begriff wäre auch Ablaufberg.
Vor Jahren gab es in einer Modellbahn Fachzeitschrift einen Bericht über eine solche Einrichtung.
Allerdings kamen da "funktionierende Gleisbremsen" zum Einsatz. Das waren an der Gleisinnenseite montierte, mechanisch einrückbare Balken, mit welchen die Räder abgebremst wurden.
MfG Peter Hess
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Re: Rangierberg

Beitragvon noels » 09.04.2015, 17:25

Hallo Jürgen,
mit ein wenig Phantasie kannst Du Dir die Frage selbst viel besser beantworten, ob Dir ein "Eselsrücken" Spaß machen würde. Ein sinnvolles "Spielelement" ist das auf jeden Fall und wurde auch schon in den Anfangsjahren in den Trix- Ratgebern beschrieben. Ein paar Gedanken dazu:
- Eine große Tiefe ist für einen Rangierbahnhof mit Ablaufberg nicht nötig. Eine Harfe von 5 - 6 Gleisen kann schon viel Rangierspaß bringen. Aber eine Länge von 3,5 - 4 m sollte wohl schon sein. Man kann das verkürzen, wenn man den Ablaufberg in eine Kurve legt.
- Unsere alten Güterwagen mit Plastikrädern und Zapfenlagern sind nicht besonders rollfreudig. Man kann an denen viel verbessern, wenn man Metallradsätze montiert und die Lager ganz leicht ölt.
Neue Güterwagen mit Spitzenlager rollen oft ganz hervorragend.
- Es gab früher von Trix ein "Abdrücksignal" und ein Entkupplungsgleis kurz hinter dem Scheitelpunkt des Eselsrückens ist natürlich ein "muß"

Sich so die Güterzüge umzugruppieren kann sehr viel Spielspaß bringen. Reichlich Hintergrundinfos gibt es, wie gesagt, "Handbuch des Eisenbahnbbtriebes" von Trix. In meiner Auflage von 1960 findet man das auf den Seiten 119 - 134. Diesen Ratgeber findet man noch oft für ein paar Euros im Netz.

Gruß
Heiko
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Re: Rangierberg

Beitragvon Juergen » 09.04.2015, 21:59

Hallo noch mal

Ja, Peter, Ablaufberg scheint wohl der gesuchte Begriff zu sein, damit hatte ich auch im Netz mehr Treffer.
Aber auch der Hinweis auf das Buch "Handbuch des Eisenbahnbetriebes" hat mir einige Treffer beschert.

Speziell an Heiko
In einem Buch habe ich etwas gefunden, vielleicht ist es ja das gleiche Buch, welches du verwendest, da ist auf Seite 133, Abb.190 die Rede von einer "Ablaufberg-Versuchsanlage" die Rede und da ist der "Eselsrücken" schön in einer Kurve angelegt, genau das wäre eine Lösung für mich.

Es hätte mich auch gewundert, wenn ich hier nicht jemanden gefunden hätte, der sich damit auskennt. Da ich ja erst seit November letzten Jahres dabei bin, wie die Jungfrau zum Kind gekommen, werde ich wohl noch einige Male einfache Fragen stellen.

Ich darf mich an dieser Stelle schon mal für eure Hilfe bedanken, es hat mich schon ein Stück weiter gebracht.

MfG Juergen
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Re: Rangierberg

Beitragvon Juergen » 17.04.2015, 11:58

Abschluss
Soeben habe ich das Handbuch "Trix 6610 - 19. Auflage" erhalten, eine sehr umfassende Lektüre. Damit ist die Antwort auf meine Frage ausreichend beantwortet worden und dem Spielspass kann ich mich nun voll widmen.

MfG Juergen
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Re: Rangierberg

Beitragvon FeinExpress » 17.04.2015, 20:48

Hallo Jürgen,

mache vor einer endgültigen Anlagen-Umsetzung aber in jedem Fall ausreichend Versuche,
das ist hier ganz wichtig.

Ich fand es damals theoretisch auch sehr reizvoll, mit einem Ablaufberg Züge neu zusammen zu stellen, also so richtig vorbildgetreu. Meine Versuche sahen aber eher mau aus; ich habe dann darauf verzichtet.

Das Problem ist nicht nur der teils etwas schwere Lauf vieler Wagen aufgrund der Zapfenlager, das kann man mit angepaßtem Gefälle noch ganz gut kompensieren.

Das Hauptproblem ist, dass selbst wirklich leicht laufende Wagen mit Spitzenlagerung leider eine sehr hohe Kurvenreibung haben (auch abhängig vom Achsstand). Und damit entsteht das Problem, dass die Wagen in den engen Weichen massiv abgebremst werden. Sie müssen daher von einem entsprechend hohen Ablaufberg mit sehr viel Karacho in die Weichen rasen, um nicht stehen zu bleiben.
Metallräder statt der stärker bremsenden Polyamid-Räder solltest Du sowieso vorsehen.
Auch würden verschlankte 18°-Weichen ein wenig helfen:
bastelstube-f7/weiche-mit-abzweigwinkel-18--t1886.html

Somit hängt es vor allem davon ab, wie viele Gleise und damit Weichen hintereinander Du verwenden willst (selbst nur 2 Weichenbögen in der Summe sind schon eine riesige Hürde). Vor den Weichen muß das Gefälle also ganz erheblich sein, dahinter darf es deutlich flacher sein (Null geht aber auch nicht).
Vorteilhaft ist es, wenn man das Ende des Ablaufberges mit einer Gewindestange oder ähnlichem höheneinstellbar macht. Dann kann man später wenigstens noch kleine Korrekturen dahingehend machen, wie weit bzw. schnell die Wagen zum Gleisende hin noch rollen.

Das Ergebnis Deiner Versuche interessiert mit Sicherheit viele hier, denn das Thema ist im
Trix Express-Betrieb wenig behandelt worden.

Viele Grüße
Uwe

PS:
hier klick ist ein schöner und gut funktionierender Ablaufberg zu sehen
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