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Umbau von Fremdfabrikaten auf Express mit einfachsten Mittel

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Umbau von Fremdfabrikaten auf Express mit einfachsten Mittel

Beitragvon bene303 » 20.03.2015, 13:29

Hallo

Ich bin neu hier, verfolge aber dieses Forum schon seit einiger Zeit. Doch nun brennt mir eine Frage auf der Zunge. Doch dazu ich muss zuerst etwas ausholen: Ich bin seit einigen Jahren zurück zum Hobby Modellbahn gelangt. "Familiär" bedingt, ist dies eine TE-Anlage. Was mich halt daran immer etwas gestört hat, dass es praktisch keine SBB-Vorbilder für Trix Express gab, was mich bald mal veranlasst hat, Fremdfabrikate umzubauen. Da ich die sensationellen Radringe von Ton Jongen noch nicht allzu lange kenne und originale Trix-Express Radsätze schwierig zu bekommen sind bzw. nicht immer wirklich passen, habe ich an den Original-Radsätzen der Fahrzeuge immer Unterlagsscheiben mit 0.8 mm dicke und passendem Durchmesser aufgeklebt (gibts im Baumarkt für fast nichts). Bezüglich Betriebssicherheit gab es bisher nur sehr selten Probleme und sehen tut man diese auch fast nicht. Ich wende dieses Verfahren sowohl für Wagen als auch für Loks an. Hat dies sonst schon mal jemand gemacht? Wie sind eure Erfahrungen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Idee neu ist, obwohl ich bisher im Netz praktisch nichts gefunden habe.

Freue mich auf spannende Antworten
Christof
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Re: Umbau von Fremdfabrikaten auf Express mit einfachsten Mi

Beitragvon Peter Tümmel » 20.03.2015, 17:38

Hallo Christof,

nein neu ist dies mit den U-Scheiben nicht.
Auch ich hatte mal 2 Umbauten bei denen dies der Fall war.
Ich persönlich aber verwende für meine Umbauten lieber die Radreifen von Ton Jongen. Der Grund dafür ist recht einfach.
Die Unterlegscheiben muss man 100%ig zentriert aufkleben, was bei den Radreifen welche ja passgenau sind entfällt.
Aber jeder so wie er es mag.

Gruß Peter
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Re: Umbau von Fremdfabrikaten auf Express mit einfachsten Mi

Beitragvon tinu » 20.03.2015, 20:24

Hallo Christof

Herzlich willkommen im Forum.
bene303 hat geschrieben:...
Bezüglich Betriebssicherheit gab es bisher nur sehr selten Probleme und sehen tut man diese auch fast nicht.
...

Schön wären hier ein paar Fotos von solchen Umbauten, damit wir einen Eindruck erhalten, wie es aussieht, wenn sie auf den Schienen stehen (aber Achtung, die Bilder sollten nicht mehr als 600 Pixel breit sein, sonst wird rechts alles abgeschnitten).

Wagen habe ich bisher immer mit käuflichen Radsätzen umgerüstet, da es hierzu eine grosse Auswahl gibt (vgl. zum Beispiel Radscheiben schmal mit Spitzenlagerung).

Bei zwei Roco-Lokomotiven (eine Re 460 der SBB und eine Re 465 der BLS, vgl. Alte Modellbahnen - Systemumbauten auf Trix Express) habe ich ebenfalls Unterlag- bzw. Unterlegscheiben, wie sie in Deutschland genannt werden (kann bei einer Suche entscheidend sein), verwendet.
Bisher hatte ich mit den beiden Lokomotiven keine Probleme. Ich muss dazu aber ergänzen, dass ich keine Bogenweichen habe (und auch nie kaufen werde :mrgreen: ).

Eine der Lokomotiven konnte ich vor zwei Jahren anlässlich des Internationalen Sommertreffens für Trix Express & Trix Twin Railway in Zürich auf der Anlage des KNUBI-Clubs in Wädenswil fahren lassen. Davon existiert sogar ein Video von ecki (vgl. hier).

Liebe Grüsse, Tinu
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Re: Umbau von Fremdfabrikaten auf Express mit einfachsten Mi

Beitragvon noels » 21.03.2015, 16:26

Hallo Christof,
erst einmal willkommen!
Daß man im Internet wenig über Unterlegscheiben für Express findet, liegt daran, daß schon sehr früh Peter Hess die Radreifen verfügbar gemacht hat. Und diese sind um Länger besser, als einfache Unterlegscheiben.
Tinu hat schon geschrieben, daß es praktisch für jeder Wagen passende Achsen gibt.
Peter hat auf die ungünstigere Verarbeitung der Scheiben hingewiesen. Es gibt aber noch mehr Gründe, welche für die Radringe sprechen.
Du schreibst, daß Du keine Probleme im Betrieb hast. Das ist aber auch eine Definitionssache. In Weichen läuft ein Rad für ein kurzes Stück vor dem Herzstück nicht auf der Lauffläche, sondern auf dem Spurkranz. Ohne erhöhten Spurkranz "plumpst" ein Rad in die Weiche. Dann rumpelt und das Fahrzeug wackelt deutlich sichtbar. Das macht sich umso mehr bemerkbar, wenn man sich maßstäblichen Geschwindigkeiten annähert.
Bei Loks kann man das machen, wenn die Antriebseinheit aus drei, oder mehr Achsen besteht. Dann "tragen" zwei Achsen diese Einheit weiterhin, auch wenn eine Achse für einen Moment in der Luft hängt. Bei B- Kupplern, oder zweiachsigen Drehgestellen klappt das nicht. Bei der BR94, einem E- Kuppler, geht es dagegen sehr gut.
Die 0,8 mm sind etwas dünn, um auf unser Normspurmaß zu kommen. Rechnerisch kommst Du damit auf eine Spurweite von über 12,5 mm. Dann stößt häufig ein Rad leicht gegen das Herzstück. Das führt nicht unbedingt zur Entgleisung, aber eben auch zu deutlichen Geräuschen.
Selbst wenn ich bei einer Lok keine Spurkranzerhöhung unterbringen kann, nehme ich nicht einfache Scheiben aus dem Baumarkt, sondern bevorzuge solche von Bernd Tauert. Er phast die Außenseite an. Das merkt man deutlich auf Weichen. Die scharfen Kanten der Unterlegscheiben aus dem Baumarkt laufen nicht so "glatt" im Weichenabzweig, wie die von Bernd. Wenn man mit Unterlegscheiben arbeitet, statt der Ringe, sollte man lieber löten, statt kleben.
Pro Fahrzeug sind das Mehrkosten von ganz wenigen Euro, wenn man fertige Achsen, Radringe, oder wenigstens (nur für Notfälle) die Unterlegscheiben von Bernd nimmt. Mir ist es das wert.

VG
Heiko
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Re: Umbau von Fremdfabrikaten auf Express mit einfachsten Mi

Beitragvon Juergen » 21.03.2015, 18:57

Hallo Noels

Entschuldige, wenn ich hier mitlese, doch ich verstehe nur "Bahnhof". Wo und wie werden hier U-Scheiben eingesetzt und zu welchem Zweck. Leider oder Gott sei Dank hatte ich noch keinen Bedarf, da ich immer fertige Radsätze bekommen habe, doch es könnte mich sicher auch mal treffen.

Und was ist der Unterschied zwischen Radring und Radreifen, ich dachte die Räder für Trix express sind immer in einem Stück, ich hoffe, ich bin damit nicht am Thema vorbei.

Gruß Juergen
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Re: Umbau von Fremdfabrikaten auf Express mit einfachsten Mi

Beitragvon FeinExpress » 22.03.2015, 02:40

Hallo Christof,

ich sehe die Probleme durchaus ähnlich wie Heiko.
An Waggons sollte man ohnehin nur passende Austauschradsätze verwenden, die sind nicht teuer. An Loks muß man natürlich aufwendiger umbauen.

Die Spurkranzhöhe kannst Du mit Scheiben aber ohne Überdrehen nicht beeinflussen, oder sie könnte von vorneherein zu gering für manche Modelle sein.
Vor allem stört mich aber, dass der Spurkranz keine Profilierung aufweist. Das kann durch die scharfen Kanten z. B. zum Aufklettern an den Radlenkern der Weichen führen; zumindest bei leichten Vorläufern mancher Umbaumodelle.
Sofern (zufällig ?) die Spurkranzhöhe hoch liegt, z. B. mit 1,7 bis 1,9 mm, dann sieht auch der Übergang Spurkranz zur Scheibe sicher optisch unschön aus.
Ich meine, ohne Verlöten und Überdrehen mit Profilieren bleibt es doch eine Notlösung.

Hinsichtlich der Scheibendicke mit 0,8 mm sehe ich die Funktion in der Weiche mit dem Abstand Radlenker zum Herzstück positiver, auch wenn Du damit hart an einer gerade noch funktionierenden Grenze liegst. Bogenweichen gehen allerdings nicht, da ist die Grenze schon überschritten. Das ideale einzustellende Radsatz-Innenmaß ist für Deine 0,8 mm-Verstärkungen 12,4 mm, wenn Du das Neusilbergleis hast (wie gesagt, ohne Bogenweiche). Am Pappschwellengleis wären es 12,6 mm (muß mehr sein, damit es kein Durchfallen zwischen die Gleise gibt).

Warum, kannst Du sicher u.a. in derTabelle herauslesen, welche in diesem Thread mit Erklärungen zu finden ist:

bastelstube-f7/radsatz-daten-fuer-umbauten-von-fremdfzg--t1925.html

Hallo Jürgen,

ja, die Räder sind eigentlich immer in einem Stück. Wobei unsere Trix Express-Räder aber erheblich breiter sein müssen als die Räder im International-System (Roco, Fleischmann usw.).
Wenn also eine Roco-Lok umgebaut werden soll, ist das Rad zu verbreitern. Dazu nimmt man Ringe bzw. Scheiben, die innen an den Spurkranz zu kleben oder zu löten sind, so dass der Spurkranz breiter wird (leider nicht auch die Lauffläche).
Solche Rad-Ringe (kann man auch Radreifen nennen) gibt es in verschiedenen Durchmessern zu kaufen. Sie sind bereits profiliert und im Durchmesser größer als das umzubauende Rad, wobei aber zu bedenken ist, dass sie auch einen feinen Einschnitt für einen ganz bestimmten Durchmesser des Original-Rades haben.
Sie sind also nicht beliebig verwendbar. Christof kann dies durchaus als Argument für sich und einfache Scheiben verbuchen, hat andererseits aber zusätzlich ein Zentrierproblem.

Die speziellen fertig profilierten Ringe haben mit dem Einschnitt sowohl die Mitten-Zentrierung problemlos vorgegeben, als auch das Problem der Übergangsstufe damit besser gelöst als mit einfachen Scheiben.
Die Verbreiterung liegt ein wenig höher als die 0,8 mm der Unterlegscheiben, was sich normalerweise günstig bemerkbar macht (aber auch Fräsarbeiten am Rahmen eher bzw. noch mehr erfordert).

Viele Grüße
Uwe
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Re: Umbau von Fremdfabrikaten auf Express mit einfachsten Mi

Beitragvon tinu » 22.03.2015, 18:27

noels hat geschrieben:...
Selbst wenn ich bei einer Lok keine Spurkranzerhöhung unterbringen kann, nehme ich nicht einfache Scheiben aus dem Baumarkt, sondern bevorzuge solche von Bernd Tauert. Er phast die Außenseite an. Das merkt man deutlich auf Weichen. Die scharfen Kanten der Unterlegscheiben aus dem Baumarkt laufen nicht so "glatt" im Weichenabzweig, wie die von Bernd.
...

Hallo Heiko

Nun verstehe ich den Vorbehalt gegenüber Unterlagscheiben aus dem Baumarkt. Die von mir verwendeten Scheiben sind aber beidseitig abgerundet (gefast), was nach meiner Erfahrung durchaus handelsüblich ist (vgl. folgende Abbildung). Scharfkantige Scheiben würde ich auch nicht verwenden.

Bild

:?: Interessant wäre nun natürlich, welche Art von Scheiben Christof (bene303) verwendet hat.

noels hat geschrieben:...
Wenn man mit Unterlegscheiben arbeitet, statt der Ringe, sollte man lieber löten, statt kleben. ...

Die Radsätze meiner Lokomotiven haben jeweils auf der einen Seite ein Vollmetall-Rad (Wechselstrom-Version, in unten stehender Abbildung metallisch glänzend) mit aufgelöteter Unterlagscheibe (zur sicheren Stromaufnahme) und auf der anderen Seite ein Rad mit isolierender Kunststoff-Nabe (Gleichstrom-Version, dunkel brüniert), wo die Unterlagscheibe nur aufgeklebt ist (ergab keine thermische Belastung).

Übrigens, das Leitmass K (Summe von Radsatz-Innenmass und Spurkranz-Dicke, vgl. den von Uwe erwähnten Beitrag Radsatz-Daten für Umbauten von Fremdfzg) ist bei den von mir umgebauten Lokomotiven 13,9 - 14,0 mm.

Bild

Herzliche Grüsse, Tinu
Zuletzt geändert von tinu am 25.03.2015, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umbau von Fremdfabrikaten auf Express mit einfachsten Mi

Beitragvon bene303 » 23.03.2015, 10:48

Hallo zusammen

Besten Dank für die bisherigen aufschlussreichen Antworten. Die Stossrichtung zeigt klar zu den präzis gefertigten Radringen von Ton Jongen. Deren Vorteile sind natürlich nicht von der Hand zu weisen. Ich habe diese auch schon für mehrere Lok-Umbauten benutzt.

Doch bleibe ich gerade bei den Wagen bei den Unterlagsscheiben (was soll ich denn bloss mit all den ausgebauten unbenutzten Original-Rädern machen :) :) ). In der Regel wähle ich den Durchmesser der Unterlagsscheiben so, dass der Spurkranz etwas höher wird. Dies geht aber aus Platzgründen nicht immer, so dass der Kranz lediglich dicker gemacht werden kann. Dass es dann besonders in den DKWs geradeaus etwas rumpelt, stört mich nicht - ein 80-jähriges Modellbahnsystem darf ruhig auch mal etwas rattern. (Meine zweimotorige E50 in mit 15 originalen Express-Guss-Güterwagen macht einiges mehr an Krach als umgebaute Fremdfabrikate :lol:).

Kürzlich habe ich jedoch wieder eine Lok (HAG BDe 4/4) mit Unterlagscheiben umgebaut. Das sieht dann so aus:

2015-03-22 21.24.21.jpg

2015-03-22 21.26.06.jpg

2015-03-22 21.55.40.jpg


Verwendet wurden Scheiben mit 15 mm Durchmesser aus dem Baumarkt, die haben abgerundete Kanten. Die exakte Zentrierung erfordert Fingerspitzengefühl, eine gute Werkplatzbeleuchtung und ein Klebstoff mit etwas Bearbeitungszeit (Uhu "Easy" Sekundenkleber). Der elektrische Kontakt zwischen Scheibe und Rad ist gewährleistet, da ich die Klebstellen vorher entfette, aufrauhe und nicht die ganze Fläche mit Klebstoff "einsaue" (ist hier zwar nicht relevant, da die radseitige Stromaufnahme bei HAG eh über Achse/Gehäuse geht).

Das Radsatz-Innenmass ist hier auf ca. 12.5 mm eingestellt. Damit gibt es im Betrieb keine Probleme. Ich verwende keine Bogenweichen (die einzige, die ich mal hatte habe ich kürzlich herausgerissen, weil gerade Trix-eigene Fahrzeuge, zb. die E40 manchmal entgleist sind und zu Guter letzt noch der Antrieb durchbrannte .... :mrgreen: ). Der grösste Teil der Anlage ist auf Papp-Gleisen. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass dieses auch etwas "toleranter" mit nicht originalen Radsätzen ist.

Beste Grüsse
Christof
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