von ecki » 17.01.2007, 00:23
Gestern erhielt ich mein Exemplar.
Schon mal (relativ) erfreulich: der Kaufpreis. Inklusive Versand bezahlte ich 299,- € bei Modellbahn Angermann in Bonn.
Zur Optik: das Finish lässt für meinen Geschmack kaum Wünsche offen. Die Wagen sind matt lackiert, die Farbtrennung ist scharf, die Beschriftung ist lupenlesbar. Das Dach ist mir persönlich ein wenig zu silbrig ausgefallen. Besonders gut gefallen mir die super filigranen, bereits werkseitig angesetzten Scheibenwischer.
Die Fenster könnten vielleicht ein wenig passgenauer sein. Über ihre bräunliche Tönung kann man geteilter Meinung sein; jedenfalls kaschieren sie nicht die deutlichen Schwächen der Inneneinrichtung: diese ist leider nur einfarbig grau, und vor allem ist sie nicht durchgehend. An den Wagenenden des Mittelwagens kann man durch die Fenster hindurch auf die Schienen blicken - ein Zugeständnis an die Kulissenführung der Kupplung und vielleicht auch ein Grund für die fehlende Innenbeleuchtung. Im Bereich der Mitteltüren des Motorwagens ist ein Teil der Elektronikbausteine nicht zu übersehen, insbesondere wegen der glänzenden Steckerbauteile.
Die Detaillierung der Wagenrückwände ist schlicht, die Gestaltung der Wagenunterseiten für meinen Geschmack ausreichend, bei weitem jedoch nicht so detailliert, wie es die Abbildung auf der Verpackung erhoffen lässt.
Das Zusammenkuppeln der Wagen auf der Schiene ist mir nicht gelungen – freihändig allerdings kein Problem. Dennoch: insgesamt hakelig, und wie die ersten Fahrversuche auf meiner Bakelitanlage zeigten, nicht ganz entkupplungssicher.
Die Kupplung scheint mir einer der Schwachpunkte des Zuges zu sein. Sie stellt durch jeweils 6 angebrachte Kabel die elektrische Verbindung der Zugkomponenten sicher. Diese Kabel, ihrerseits bandartig parallel verklebt, sind recht steif und behindern so die horizontale Beweglichkeit der Kupplung merklich. Die vertikale Beweglichkeit der Kupplung ergibt sich ausschließlich aus der Flexibilität des Materials. Zusammen erwies sich das in meinen ersten Fahrtests als zu „fest“ – in Weichen kam es anfangs zu Entgleisungen, Tendenz nachlassend. In Übergängen aus der Geraden in die Steigung –zugegebenermaßen heftig – hebelte die Kupplung das einzig angetriebene Drehgestell schlicht aus –Tendenz gleichbleibend.
Fahrverhalten: der Zug lässt sich, auch mit den alten grünen Trix Trafos in Anwendung auf Bakelitgleis, sehr weich und fein regeln. Die erreichte Endgeschwindigkeit erscheint dem geübten „Trixer“ recht gering – dürfte aber durchaus die Vorbildgeschwindigkeit erreichen.
Der Zug fährt fast taumelfrei. Inder ersten Fahrstunde mochte er keine abrupten Lastwechsel und kein Anfahren mit „voller Pulle“ – beides quittierte er mit Furcht erregenden, nicht überhörbaren Grüßen aus dem Antrieb. Selbst das Anfahren in Steigungen war seine Sache nicht.
Die Steigung (Kibri-Vorkrieg-vorgegeben) meiner Anlage meisterte der Zug nur mit Anlauf und bei fast voller Stromzufuhr – er neigte sehr schnell zum Durchdrehen der 4 haftreifenbewehrten Antriebsräder.
Radien: Im Radius 1 hat der Zug erhebliche Mühe (ohne Mittelwagen deutlich weniger als mit). Bei Durchfahren des Radius 1 ist eine merkliche Verlangsamung nicht zu leugnen, der Antrieb lässt (leise) grüßen..
(kleinster befahrbarer Radius lt. „Betriebsanleitung“: 350 mm – Trix Radius 1: 342,5 mm)
Ansonsten durchfuhr der Zug alle Weichenstraßen und die Kreuzung sicher, einige Weichenstellhebel hätten allerdings verbogen werden müssen, wären nicht bereits zuvor u.a. der Tiger, die Zigarre u.a. hier getestet worden bzw. im Einsatz(Tiger).
Zu Beginn meines Kurztests kam es zu einigen unfreiwilligen Zugtrennungen – Tendenz nachlassend.
Der Zug verfügt über NEM – Kupplungsschächte. Die machen für mich nur dann Sinn, wenn man über den Betrieb des Triebwagens in Mehrfacheinheiten nachdenkt. Die ebenfalls mit den NEM – Kupplungen verbundene Option eines Zugkraft-Tests habe ich (noch) nicht in Angriff genommen – erschien mir doch die Auslastung des Mashima-Maschinchens bereits mehr als ausreichend.
Und bitte nicht vergessen: der Test erfolgte auf einer Bakelitanlage – das ist ei echter „Härtetest“. Gemessen daran bin ich vorerst nicht unzufrieden mit den Fahreigenschaften und schon gespannt auf den in den nächsten Tagen folgenden Test auf Ottos Neusilberanlage.
Fotos und Fortsetzung folgen.
Gruß inne Runde
ecki
TRIX EXPRESS - was denn sonst!