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Fahrkupplung

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Fahrkupplung

Beitragvon Jan TE » 26.01.2011, 11:50

Beim analogen automatikbetrieb hat mann dass Problem mit rüchartiges anhalten und abfahren an stopstellen.
Nun gibt es möglichkeiten dieses Problem zu lösen beim anhalten mittels der Bremsregler und ausbesserung durch anwendung von schwungmasse.
Wáhrend meine suche ins Forum auch schon auf den Riemenantrieb mit schwungmasse gestossen.
Weiterhin noch mal info gesucht ins Internet über Schwungmassen.
Dabei kam ich auch zufällig im bereich von RC-modellauto's in fand was über schwungmassenkupplungen die da verwendet werden.
Und das bringt mich zur folgende Frage:
Sind diese kupplungen verwendbar im Modelleisenbahnbereich um somit ein geschmeidiges anfahren zu verwirklichen?
Oder ist dass ein total verücktte idee?
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Re: Fahrkupplung -> Fliehkraftkupplung

Beitragvon PaTrix » 27.01.2011, 11:01

Guten Tag Jan,

Du bringst einen sehr interessanten Aspekt zur Diskussion. Ja, das Prinzip der Schwungmassen-Kupplung bzw. der sog. Fliehkraft-Kupplung ist für den Modelleisenbahnbetrieb in Spur HO bereits seit 1963(!) realisiert.

Die damalige Firma Pocher Torino (Italia) hatte das Modell der französischen Rekordlok CC7100 als HO Modell mit -> Fliehkraftkupplung herausgebracht. Eine Sensation zur damalien Zeit. Leider hat sich jedoch gezeigt, dass die Wirtschaftlichkeit für die Herstellung und - noch wichtiger - der Unterhalt im Betrieb durch den Modellbahn-Enthusiasten nicht "ausgezahlt" hatte. Das Modell ist somit ein technisches "Unikat" geblieben. Selbst Rivarossi Como (Italia), welche später Pocher übernommen hatte, hat dieses Antriebsprinzip nicht mehr weiterverfolgt.

Auf der Suche nach Bildmaterial bin ich doch noch fündig geworden. Das Modelleisenbahn-Magazin "Moderne Eisenbahn" Nr. 1/1963 des Alba-Verlags, Düsseldorf (N.B. das Magazin ist der Vorläufer des heutigen em-Magazins beim selbigen Verlag) ist gescannt auf dem Internet eingestellt. Auf Seite 12(!) findet sich eine kurze Modellbesprechung mit Bild zur CC7100.

Hier der entsprechende Link: http://www.alba-publikation.de/alba/eis ... me1963.pdf :shock: (Nach dem Öffnen auf Seite 12 "scrollen").

Der redaktionelle Text zum Modell erläutert alle wesentlichen Aspekte der von Pocher realisierten Fliehkraftkupplung, und: nennt auch alle Vorzüge, die Du für Deine Modelle suchst!!

Ferner habe ich noch eine Internetseite gefunden, die das Vorbild und alle jemals durch die Modellbahnindustrie entwickelten Modelle der CC7100 auflistet. Leider ist dieser Beitrag nur in französischer Sprache. Der Autor wiederum nennt zu jedem Modell die jeweiligen Vor- und Nachteile. Wichtig bleibt: Pocher Torino (Italia) war der einzige Modellbahnhersteller der in HO je eine Fliehkraftkupplung entwickelt hatte.

Hier der entsprechende Link: http://bzt87.com/7100/index.htm :shock: (Nach Öffnen ziemlich "weit" nach unten scrollen bis das Pocher Modell gezeigt wird. Dort leider ohne Bild zum "Innenleben".)

Hoffe, diese Infos können Dir behilflich und ebenso eine Anregung dazu sein, selber ein Modell mit Fliehkraft-Kupplung zu realsieren, indem Du dafür die Teile aus dem RC-Automodellbau verwendest.

Unbegreiflich bleibt für mich persönlich, weshalb diese technische Innovation durch die Modelleisenbahn-Industrie nicht weiterverfolgt wurde. Diese ist sonst doch immer am "jammern", weil es angeblich KEINE(?!) neuen Möglichkeiten mehr geben würde... :roll:

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Re: Fahrkupplung

Beitragvon Jan TE » 27.01.2011, 19:11

Hallo PaTRIX,

Vielen dank für deine recherchen in sachen Fliehkraftkupplung.
Ich war wirklich überascht was du da gefunden hast.
Und auch dass ein Hersteller es sogar produciert hat.

Das Wáre ja ein Ding um sowas in ein TE-modell zu bauen, denn die Testergebnisse von damals zeigen dass diese Technik durchaus machbar ist und auch zu bisondere vorbildgerechte fahreigenschaften hervorrufen.
Und dass in 1963.
Also ist ist möglich!

Ich schätze bei der heutigen stand der Technik, die wird ja wohl auch nicht all die zeit geschlafen haben, damit meinende dass die Fliehkraftkupplungen zur heutigen Zeit sehr wahrscheinlich noch besser sind als in 1963, mittels neuen erkenntnisse und material und herstellungsmethoden.
Ein blick ins Internet zeigt dass diese kupplungen sogar heut zu tage sogar ein- bzw. nachstellbar sind, was wohl eine wichtige Sache ist im Modellbahnbereich.

Leider fehlt mir die erfahrung und werkzeug um so ein ausbesserungsumbau vor zu nehmen, bin ja gerade wieder eingestiegen in dieses schöne hobby und bleibe TE treu.
Aber sollte jemanden im IG-kreis es in den Fingern haben um diesen idee :idea: in wirklichkeit um zu setzen, dann würde ich gerne daran mitmachen in dem ich hierfür eine TE-BR221 zu verfügung stelle als Testlokomotive. :D
Ich schätze die hat genügend platz im innenraum (und die Karosseriebefestigung könnte mann ja wenn notwendig ja verlegen) ,obwohl ich die dimensionen eine Fliehkraftkupplung aus den RC-automodellbereich nicht kenne.
Auch der Motor kann leicht "umgezogen werden" aufs andere Drehgestell.
Oder dass der antrieb verlegt wird zum anderen drehgestell.
Es wäre ja richting ein Ding um gerade mit eine Trix Express-lok die ganze Modelleisenbahnwelt mal zu zeigen wo es lang geht!
Wenn ich daran denke habe ich schon spass!!!

Wer möchte an dieses kleines aber herausfordernes Project mitmachen? :wink:
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Re: Fahrkupplung

Beitragvon Roman Favero » 28.01.2011, 01:18

Hallo zusammen
Fliekraftkupplungen sind nix neues, aber eigentlich immer nur zusammen mit Verbrennungsmotoren bei Auto und Hubschraubermodellen. Um bei Modellverbrennungsmotoren anhalten zu können braucht es eine Kupplung. Zudem haben die kleinen Modellmotoren im RC Modellbau bei kleinen 2000 bis 5000 Umdrehungen zu wenig Drehmoment. Dafür drehen sie locker auf zum Teil über 25000 Upm hoch. Dabei sprechen wir meist von 2Taktern zwischen 5 bis 10 cm3 Hubraum neurdings auch von etwas grösseren 4 Taktern .
Aber auch die Kräfteverhältnisse sind ganz anders, 0.5 bis 2,5 PS also 375 bis 1875 Watt Leistung gilt es dort auf die Welle zu Bringen.
Die Fliekraftkupplungen sind ab 4-5000 Upm dann im vollen Eingriff vorher sind es reine Rutschkupplungen. Die Dinger verschleissen und verschmutzen recht schnell.
Deshalb sehe ich keine Vorteile bei unseren 12 V, 0,5 bis 5 Watt Wellen-Leistung. Viel eher sind für uns moderne Glockenankermotoren mit einer guten Kennwertkurve (Drehmoment), zB. Maxon, mit entsprechenden Getrieben und Schwungmassen, interessant. Aufgrund der speziellen Bauart haben Glockenankermotoren fast kein Bremsmoment wenn der Strom wegfällt, das heisst der Auslauf ist entsprechend viel besser. Die Mabuchis sind halt billig, aber sind weder modern noch wirklich gut oder haltbar, und den sicher teuren Glockenankermotoren in allen Belangen weit unterlegen. Ich frage mich oft, ob es sich wirklich lohnt, aufwendige Motorumbauten an unseren TE-Loks mit derart billigen Motörchen zu machen. Wenn man den doch grossen Aufwand/Stunden in Relation zum Preis von einem guten 20-30€ Motor setzt, müsste man eigentlich was besseres einsetzen.
Mit der V140 TE 32321 hat Trix damals beweisen wie perfekt man eine Motor-Getriebeabstimmung machen kann. Ein seidenweicher Lauf, guter Auslauf, der Masstab am Laufkultur für alle Massenhersteller.
mit vertrixten Grüssen
Roman Favero
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Re: Fahrkupplung

Beitragvon Jan TE » 28.01.2011, 11:19

Danke Roman.
Also kurz gefasst: die fliehkraftkupplungen aus dem RC-automodellbereich sind ungeeignet für Modellbahnbetrieb.
Und ein verbrennungsmotor in eine BR221 zu bauen geht mir viel zu weit, schon wegen der krach.

Kernfrage war ja auch ob es möglich ist mit den vorhandene Trixpermakompaktmotor die sich ja im Br221 befindet eine kraftübertragung zu verwircklichen, die dem vorbild entspricht, also sanft anfahren bei Automatikbetrieb.
Dass es möglich ist, zeigt ja die Pocher-Lokomotive CC7100 im beitrag von PaTRIX.

Den V140 von TE kenne ich nicht, der muss wohl entwickelt sein, während meine Modellbahn abwesentheit.

Aber gut, ich habe, anlässlich deine bemerkung über die ungeeigneten Fliehkraftkupplungen aus den RC-Automodellbereich, mich noch mal auf der suche gesezt, ob da noch irgendwo was ist.
Fundig wurde ich dabei in Schweden: http://www.brimalm.com/
Nur schwer zu lesen, wegen meine unzureichgende Schwedischer sprachkenntnis.

Dann habe ich auch noch etwas flüchtig gelesen über hydraulische kupplungen.
Gibt es denn sowas in H0?

M.Fr. Grüsse,
Jan
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Re: Fahrkupplung

Beitragvon PaTrix » 28.01.2011, 11:57

Hallo allerseits,

Ich melde mich nochmals zum Thema, weil ich als cc:mail in der privaten Nachrichten-Box zum Forum einen weiteren Hinweis eines Forumsmitglieds erhalten habe, von dem ich meine, dass er allen zum Lesen zur Verfügung gestellt werden sollte. :)

http://alte-modellbahnen.xobor.de/t7253 ... trieb.html :shock:

Damit relativiert sich mein Hinweis im Zusammenhang mit der CC7100 von Pocher etwas.

Der Hinweis zur - in diesem Fall - Roco-Lok mit dem Möller-Antrieb und die Hinweise von Roman Favero geben nun Anlass zum Rekapitulieren, mit welchen Möglichkeiten im Analog-Betrieb(!) verzögertes Anfahren bzw. "Auslaufen" möglich werden können:
- Prinzip von Pocher
- Verwendung Möller-Motor und entsprechendem Getriebe
- Verwendung Mabuchi und entsprechendem Getriebe
- Verwendung Maxxon-Moto und entsprechendem Getriebe
- Prinzip jener schwedischen Firma, die Jan noch auf dem Internet gefunden hat

Noch zur Abgrenzung: Im Digitalbetrieb ist verzögertes Anfahren bzw. Auslaufen ja "realisiert". Es geht also offentlich nur um eine passende Lösung im Analogbetrieb.

@Jan: Hydraulik-Antrieb in HO ist nicht sinnvoll, weil es dazu nochmals weitere Komponenten bräuchte, die bei den engen Platzverhältnissen im HO-Betrieb "unterzubringen" wären (Wasser, Öl - allenfalls Luft, wenn's gar um hydropneumatische Verfahren ginge).

Ich empfehle Dir auch, an einer der kommenden Börsen, die durch die IG getragen werden, Dich umzuschauen. Du wirst die "Daniel Düsentriebs" unter den TRIX-Enthusiasten rasch bemerken, die Dir vielleicht eine Lösung anbieten und realsieren können. Dies bietet auch Gelegenheit Deine Überlegungen mit Ihnen diskutieren zu können. :wink:

Mit TRIXigen Grüssen
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Re: Fahrkupplung

Beitragvon Jan TE » 28.01.2011, 15:59

Hallo Leute,
Also der link mit dem Roco-lok. ist sehr interessant, gerade weil ich, wie PaTRIX richtig angiebt, eine lösung suche im analog-betrieb.
Dass die Móller techniek nicht weiter gekommmen ist, ist schade, den wenn ich das so lese, war mann doch sehr beeindruckt über dass Fahrverhalten mittels diesen fahrkupplung.
Ich versuche mich schon vor zu stellen wie das aussieht und fáhrt...
Nur wundere ich mich über den erwähnten auslauf von viele meter, dass muss dann wohl zurück zu führen sein auf die masse des schwunggewichtes.
Geringere Schwungmasse müsste dann zu kurzerem auslauf leiten.
Zudem weisz ich auch nicht ob die Roco-lok. schneckenantrieb hat oder nicht; das macht auch was aus.


Aber in sachen Technik bleibt es ein interessantes sache.

Mein Sherlock Holmes-tätigkeiten haben noch was gebracht:
Die alternatieve zum Fliehkraftkupplung, eine hydraulische ölkupplung.
Tatsächlich gibt es doch auch im diesen bereich etwas, zu meinen erstaunen:
http://www.markskleinkunst.de/Koe1.htm
Mann glaubt es kaum, aber dass geht!!
Scheinbar ist es in die Schwungmasse eingebaut, wie wird dass den ausehen?
Kuckt euch die video's mal an.
Sowas könnte doch auch funktionieren in ein Br221 in H0?
Wass meint ihr dazu?

M.F.Grüsse,
Jan.
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Re: Fahrkupplung

Beitragvon Hans » 28.01.2011, 21:47

Hallo Jan,

die Möller Kupplung funktionierte als Fliehkraft-Rutschkupplung, Die MKK Kupplung der Köf nach dem hydrodynamischen Prinzip. Dabei bewegt sich ein Motor getriebener Propeller in einer Flüssigkeit (hier Öl) und bringt die Flüssigkeit in Rotation, die wiederum einen weiteren Propeller, oder das Gehäuse mit festehenden Lamellen antreibt, der mit einer Schwungmasse und dem Getriebe verbunden ist. Das Prinzip ist wie bei den Voith Getrieben vom Vorbild ( http://de.wikipedia.org/wiki/Turbogetriebe_%28Voith%29) jedoch mit festem Ölfüllstand.
MKK hat wohl die Produktion schon 2006 eingestellt.
Ich sehe erhebliche Probleme bei solchen Kupplungen durch die nötigen kleinen Dichtungen. Marks empfahl z.B. Nachfüllen des Öls nach ca. 20 Betriebsstunden. Auch die Möllerkupplung war mit Verschleiß behaftet.
Ich bevorzuge weitgehend verschleißfreie Antriebe und betreibe seit Jahren Mabuchi Motoren mit Schwungmassen in den Express Loks mit sehr guten Fahreigenschaften:
http://www.youtube.com/watch?v=gSkiyh8F ... r_embedded

Alle Loks im Film, bis auf die Lollo und die Blau/Beige, sind mit Schwungmassen und teilweise Riemenantrieb DCC oder Analog unterwegs.
Frage: Erkennt jemand, welche der Loks im Film Digital und welche Analog (mit dem grünen Trix Trafo) gesteuert wurden?

Viele Grüße
Hans
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Re: Fahrkupplung

Beitragvon Georg » 28.01.2011, 22:49

Ich möchte Euch bei der Gelegenheit an das Modell der S3/6 von Rivarossi erinnern. Nein, ich meine nicht das Trix-Modell, das Rivarossi während der Zusammenarbeit mit Trix für Zweileiterbetrieb anbot.

In dem H0-Modell der S3/6, das Rivarossi von 1987 bis 1993 in verschiedenen Versionen (S3/6, BR 18.4 (Spitzführerhaus), BR18.5 (normales Führerhaus) und BR 18.6) anbot, wurde erstmalig (und auch letztmalig) der von Rivarossi entwickelte S-Drive eingebaut. Das ist eine Art Freilauf. Bei diesem Antrieb steckt das vom Motor angetriebene Schneckenrad in einer Art Wippe mit zwei Zähnrädern. Je nach dem, ob man vorwärts oder rückwärts fahren will, bewegt sich die Wippe ein wenig zur einen oder anderen Seite und eines der beiden Zähnräder greift in das Zahnrad auf der ersten Kuppelachse ein. Schaltet man den Strom aus, geht die Wippe in die Mittelstellung (Freilaufstellung) und die Lok rollt antriebslos mit Schwung ein Stück weiter.

In der Praxis spürt man beim Anfahren der Lok keinen Unterschied zu einer normalen Lok. Regelt man den Strom langsam zurück, bleibt der S-Drive im Eingriff und die Geschwindigkeit der Lok bleibt regelbar. Schaltet man jedoch den Strom plötzlich ab, wie es z.B. bei einem stromlosen Abschnitt vor einem rot leuchtenden Signal der Fall ist, kuppelt der S-Drive den Motor ab. Die übliche Bremswirkung des Motors fällt weg, dafür rollt die Lok mit ihrem Zug mit dem innewohnenden Schwung aus.

Unten am Fahrgestell befindet sich eine Schraube. Wenn man die reindreht, legt man die Wippe des S-Drive fest. Dann bleibt ein Zahnrad der Wippe ständig im Eingriff mit dem Zahnrad auf der Treibachse. Rivarossi war sich offensichtlich von vorn herein im Klaren, daß bei bestimmten Betriebssituationen eine frei rollende Lok gefährlich werden kann. Das dürfte der Grund sein, warum Rivarossi das Antriebsprinzip nie wieder in eine Lok eingebaut hat. Und Nachahmer hat es auch nicht gefunden.

Denn der S-Drive, dieser Freilauf hat einen großen Nachteil. Man kann die Rivarossi-Lok mit ihrem Zug an Steigungen einfach nicht zum Stehen bringen. Der Zug rollt bei ausgeschalteter Fahrspannung unkontrollierbar mit zunehmender Geschwindigkeit entweder vorwärts oder rückwärts zu Tal. Man male sich aus, was passiert, wenn der Zug einen Gleiswedel herunter rollt. (Ähnliches sollte man Jahre später mit den Soft-Drive-Antrieb von Märklin erleben.)

Eine Fliehkraftkupplung wirkt sich zwar mehr beim Anfahren aus. Und Bremsen kann man notfalls, in dem man den Motor in der Gegenrichtung laufen läßt. Aber man auch das Problem, daß man die Lok nicht an einer bestimmten Stelle einer Steigung anhalten lassen kann. Stattdessen würde sie unkontrolliert zu Tal rollen. Man müßte schon eine Anlage ohne Steigungen haben.

Viele Grüße Georg
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Re: Fahrkupplung

Beitragvon PaTrix » 28.01.2011, 23:22

Hallo Georg,

Besten Dank für Deinen Beitrag zur S-Drive-Lösung von Rivarossi, realisiert in der S3/6 aus den 90er-Jahren! Du hast mir eine Arbeit abgenommen, weil ich zwischenzeitlich auch den Hinweis auf jenes Prinzip erhalten hatte. :wink:

Zu Deinen Bedenken wegen der Fliehkraftkupplung in Steigungen, ergänze ich einfach noch, dass bei der Pocher-Lösung in der CC7100 diese Schwierigkeiten nicht aufgetreten sind, weil der Antrieb über -> Kardanwellen (beidseitig) -> Schnecken -> Zahnradgetriebe in beiden Drehgestellen ein mögliches "Abdriften" im stromlosen Zustand verhindert hatte: Kein Strom -> keine Drehung -> kein Kraftschluss => damit Stillstand der Lok auch in der Steigung bzw. im Gefälle!

Hier ergänzend noch ein Link zum Innenleben einer Pocher CC7100, die Bilder stammen von einer Restauration (auch jene Loks waren leider allzuoft von der Zinkpest betroffen), die Textlegenden leider nur in französisch: http://www.frtrains.com/restauration/pochercc7107.shtml :shock:

@Jan:
Hier habe ich nochmals in der Bildersammlung von Test51 zum IG Treffen 2010 in Schwerte nachfolgendes Bild gefunden, das zwei Lösungen von Schwungmassen-Antrieben bei einer BR24 bzw. bei einer V36 von TRIX EXPRESS zeigt. Ich denke, dies ist einer der möglichen Lösungsansätze auch für Deine Loks (BR216 etc.)! :shock:

Hier das Bild:
Bild_1095.jpg_von_Test51_IG_Treffen_Schwerte_2010.jpg
Schwungmassen-Motoren zu BR24 (links) und V36 rechts

(Quelle: http://www.test51.de/Schwerte_2010/Schwerte_2010.html -> Bild 1095 (Ausschnitt))

Weitere Meinungen gerne erwünscht.

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Re: Fahrkupplung

Beitragvon Georg » 29.01.2011, 00:42

PaTrix,

festzuhalten ist, daß eine Fliehkraftkupplung vor einem Schnecken(!)-Getriebe anzuordnen ist, damit das unkontrollierte Zu-Tal-Rasen der Rivarossi S3/6, wo der Freilauf nach dem Getriebe angeordnet ist, nicht möglich ist. Allerdings beschränkt die Lösung dann den Auslauf der Lok. Ich sehe die Lösung in einer möglichst großen Schwungscheibe. Ist die Schwungscheibe sehr groß, bremst sie beim Anfahren auch eine zu plötzliche Beschleunigung. Insofern wird – wenn auch in geringerem Maße - eine Fliehkraftkupplung simuliert

Eine Fliehkraftkupplung müßte, da eine Lok mal solo, mal mit langem Zug fährt, auf einen "Mittelwert" eingestellt sein, ein Kompromiss. Dieses Einstellproblem hätte man mit einer Schwungscheibe nicht.

Viele Grüße Georg
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Re: Fahrkupplung

Beitragvon PaTrix » 29.01.2011, 00:51

Hallo George,

...hab' in der Antwort oben noch einen Link ergänzt, der Bilder vom Innenleben der CC7100 zeigt. Schau' bitte einmal nach! Ich denke "Pocher" hatte an fast alles gedacht...

Gruss
Patrick
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Re: Fahrkupplung

Beitragvon Peter Hess » 29.01.2011, 19:41

Hallo
Nochmals ein Vorschlag zu Schwungmasse.
Es handelt sich um eine E 10. Motor = Faulhabermotor 13-31 mit 2 Wellenenden. Durch die Montage eines doppelten Zwischenzahnrades wird die Drehzahl halbiert. Die Schwungmasse sitzt auf dem freien Wellenende des Motors und dreht somit mit der hohen Drehzahl d.h. die Wirkung ist optimal.
Peter Hess
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E10Faulhaber.JPG
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Re: Fahrkupplung

Beitragvon Jan TE » 29.01.2011, 21:50

Hallo,

Erstmal antwort auf die Frage von Hans in sachen ansteuerung, ich tippe auf die lok 217 011-6.
(Trafo)

Also anregungen gibt es schon und was hier jetzt die Revue passiert ist, an antriebsmöglichkeiten ist viel mehr als ich gedacht habe.
Ehrlich gesagt, die Pocherlok CC7100 ist schon recht fascinierend, ein richtiges studienobject.
Auch wenn mann schon so die bilder ansieht.
In punkten Zinkpest konnte ich herausfinden dass es vor allem die Drehgestelle sind die gefährdet sind.
Eigentlich sollte man mal jemanden befragen die so ein lok hat, oder gehabt hat, welche erfahrungen im betrieb er da mit gemacht hat.
Aber wie findet mann so jemanden? Immerhin war das damals schon 1963.

Die Möller-variante, da konnte mann etwas über lesen, aber da komt weiter wohl nichts mehr, wenn ich schon mal was lese über Lieferzeiten und geduld. :roll:

Das Flüssigkeitsgetriebe.
Also der kurzfilm mit den abfahrende Kóf ist doch wohl irgendwo berauschend.
So stelle ich mir eine abfahrt vor.
Diese variante hat was.
Da ist bei mir eine Idee im Kopf gekommen die noch nicht davon ist.
Klar, die abdichtung ist notwendig, das kenne ich ja von meine oldtimer mit der Wasserpumpe.
Nur kommen wir bei grösse H0 in filigränen zonen.
So ganz bin ich noch nicht von diesen antrieb weg, wollen wir mal sagen.

Die Rivarossie S-drive scheint mir mehr auf auslauf gerichtet zu sein, soweit ich dass aus der beschreibung feststellen kann.
Wenn dass getriebe eingerastet ist entsteht eine feste verbindung mit die Antriebrräder, bzw. achse, und fáhrt die lok los auf die Fahrspannung die gegeben ist.

Danke für die Bilder, dass macht das eine und andere sichtbarer.
Nur, dass sind ja die Möglichkeiten für den altbewerte Permamotor, Br 24 und V36.
Die habe ich auch, mehrfach sogar, aber in erste stelle suche ich nach eine lösung für den kompaktpermamotor die die Baureihen 221 und 217 haben.
E-lok 184 habe ich nicht (mehr), als damals in den Achziger Jahre EMS kam, habe ich mich von der Oberleitung verabschiedet, wegen beschränkte einsatz (oberleitung) und ein 218-ner kam als ersatz mit EMS und habe den auch mehrere jahre gefahren.
(Später EMS wieder ausgebaut wegen leistungs-abfall)
Aber die Lok fährt auch heute noch, ohnne EMS, super.

Der E10 vom bild, was für einen motor hatte der vorher?
Ich glaube es gaben auch noch einige Elloks mit kompaktpermamotor.

Ich glaube die antriebs-varianten mit dem Zweck ein sanftes anfahren im Analogbereich sind jetzt wohl zu ende.
Es sei denn, es kommt noch was mit Feder...oder so.

MfG, Jan.

Zugabe: Eine kamerareise mit TE-DB-Autozug mit halt und abfahrt des Kamarazug in automatikbetrieb, sowie ein abfahrt von eine 217 mit 5 umbaupersonenwagen.
Achten sie nicht auf den jungen Mann der vom "fahrgast" mit der Kamera vom Zug aus erwischt wurde :lol:
http://www.youtube.com/watch?v=82-P_leDbwc

Trafostand 4

PS: Kennt jemand sich aus mit Mashima-motoren?
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Re: Fahrkupplung

Beitragvon Peter Hess » 30.01.2011, 11:18

Hallo Jan
Die E 10 hatte zuvor den alten Permamotor.
Einen Tipp zu EMS Leistungsabfall. Einfach aus einem separaten Trafo 16 V einspeisen, dann ist genug Leistung vorhanden.
Peter Hess
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