Hallo zusammen,
unser Wagenpark läßt sich auch durch einen interessanten 4-achsigen Postwagen Post 4-c/21,6“ Epoche 3 aus dem Philatelieshop der Deutschen Post erweitern; Artikel-Nr. 010205 (Hersteller: Dingler).
Der Preis beträgt 19,90 €, bei Interesse sollte man ein paar Briefmarken mitbestellen, da ab 20,- versandkostenfrei versendet wird.
Die Achslänge beträgt an diesem Wagen nur 23,8 mm; als Austauschradsätze passen hier einwandfrei die Radsätze von Ton Jongen mit 24,0 mm Länge und einem Durchmesser von 10,2 / 13,6 mm mit der Nr. EL 1058 00, der auch lieferbar ist.
Die Laufeigenschaften sind super, schon bei knapp 1 % Gefälle rollt der Wagen in der Geraden los. Auch der R1-Bogen funktioniert einwandfrei, es gibt keine Kollision des Spurkranzes mit der Kurzkupplungskulisse.
Die Kupplungshöhe ist an diesem Wagen mit den originalen GS-Rädern (Laufkranz d = 11,2 mm) warum auch immer zu hoch, die genannten Austauschradsätze mit dem kleineren d = 10,2 mm lassen den Wagen in diesem Fall also vorteilhaft tiefer liegen, die Kupplungshöhe paßt nun sehr viel besser. Allein aus diesem Grund sollte man die ebenfalls bei Ton Jongen lieferbaren 24,0 mm langen Radsätze mit einem Durchmesser von 11,1 / 15,0 mm nicht verwenden, zumal dies nur mit einem Fräsen am Wagenboden möglich wäre.
Die angesteckten originalen International-Kupplungen des Wagens kuppeln mit einem unnötig weiten Abstand, andere International-Kupplungen sind enger. Selbst dann, wenn kein KK-Kopf verwendet wird, macht daher ein Austausch der Kupplung Sinn.
In meinem Fall habe ich an einer Seite die Trix Express-Steckkupplung 43221969, wie sie eigentlich nur bei Loks (E 75) eingesetzt wurde, verwendet. Dadurch, dass sie nicht für den Entkupplungs-Schieber vorgesehen war, kuppelt sie doch um einiges kürzer als die langen scheußlichen Express-NEM-Kupplungen für Waggons, und ist auch zierlicher, obwohl sie genauso um die Puffer herumschwenken kann und muß.
Egal welcher Kupplungskopf eingesteckt werden soll, muß wohl immer der neue Kopf leicht angeschliffen werden, damit er nicht zu schwergängig in den Schacht eingeschoben werden kann. Leider unterscheiden sich NEM-Schächte doch immer etwas.
Da der Epoche 3-Wagen von der Epoche her eher mit unseren alten Schnellzugloks wie BR 01,18, V 200 alt sowie E 10 alt zu kuppeln ist, stört das Fehlen des Drahtbügels ausnahmsweise nicht so (Bügel also nur an der Lok). Die Höhe ist übrigens immer noch so groß, dass Selbstentkuppeln kein Thema ist, siehe auch das Bild:
Zur Erhöhung der Betriebssicherheit, falls Drehgestelle beim Kurvenschwenken auch vertikal wegen Übergang in eine Steigung etc. nennenswert ausgelenkt werden, habe ich noch 2 weitere Kleinigkeiten gemacht.
Der im oberen Bild mit dem blauen Pfeil kenntlich gemachte vorderste Steg der Trittstufe, die zusammen mit dem Drehgestell ausschwenken, ist hier bereits um ein paar Zehntel gekürzt, damit er sich nicht mit den feinen Griffen unter den Puffern verhakt.
Zudem könnten die innersten Ecken der Drehgestelle bei gleichzeitiger Vertikal- und Kurvenauslenkung am Rahmen außen anstoßen. Zum besseren Durchgleiten bei Berührung wurde hier mit einem kleinen Fräsereinsatz im Dremel ganz leicht angeschrägt; im Folgebild sind die Stellen rot gekennzeichnet:
Beide Maßnahmen sind sicher nicht unbedingt erforderlich, aber wenn eine Trix Express-Anlage etwas „uneben“ ist, macht es doch Sinn, denn Betriebssicherheit statt Ärger sollte von vorneherein wichtig sein.
Falls Bogenweichen vorhanden sind, ist schließlich noch ein stark nach unten ragendes zylindrisches Bauteil um wenigstens 1,5 mm zu kürzen (abtrennen und neu verkleben), damit es nicht am Weichenantrieb hängenbleibt. Ein Weglassen würde aber auch nicht weiter auffallen (im Bild bereits gekürzt):
Der Wagen mit seiner LüP = 264 mm läßt sich nun in Epoche 3-Zügen mit z.B. den alten Liliput-Schürzenwagen oder Gruppe 28-Wagen sehr schön einsetzen; natürlich auch mit den Trix Express-Schürzenwagen kurzgekuppelt.
Viele Grüße
Uwe