von Frank Berthel » 08.10.2006, 15:19
Hallo liebe Hobyfreunde,
Ich hatte noch eine stark überarbeitungsbedürftige BR24 und ein paar dazugehörende Restteile. Sie zu restaurieren lohnte sich nicht, da auf meiner Anlage bereits eine 24er verkehrt. Der Anregung Taigatrommels folgend habe ich hieraus eine BR 25 gebaut.
Diese Arbeiten haben sehr viele Stunden gedauert aber auch noch mehr Freude bereitet. Es war zwar schon ein mulmiges Gefühl, Rahmen und Gehäuse einer Modellbahnlok so einfach durchzusägen, es hat aber gut geklappt und die Verbindung der neuen größeren Rahmen- und Gehäuseteile war dann auch einfacher als zunächst vermutet.
Zum Fahrgestell:
Mittels Schraubverbindung und Verleben mit Sekundenkleber konnten die beiden Rahmenteile wieder dauerhaft neu verbunden werden. Motor und Schneckenwelle wurden wie bei der BR 24 auf den hinteren Rahmen montiert.
Die Radsätze und Kuppelstangen:
1.) Ein Vorlaufdrehgestell mit Radsatz wurde unverändert weiterverwendet.
2.) Die A-Achse entspricht der bisherigen A-Achse der BR24 und wurde ohne Veränderung weiterverwendet.
3.) Die B-Achse entspricht der bisherigen B-Achse der BR 24, nur die Spurkränze sind stark geschwächt, sonst klemmt das Modell später in den Kurven. An diesem Radsatz wurde später die Heusinger Steuerung befestigt.
4.) Die C-Achse stammt aus der bisherigen A-Achse der BR 24, nur die Spurkränze sind stark geschwächt, sonst klemmt das Modell später in den Kurven.
5.) Die D-Achse entspricht der bisherigen C-Achse der BR24 und wurde ohne Veränderung weiterverwendet. Dieser Radsatz trägt die Haftreifen.
Angetrieben wird die Lok nur auf den Achsen B bis D, die A-Achse wird nur von den Kuppelstangen mitgenommen. Abgesehen von der Vorlaufachse wird das Modell nur durch die Achsen A und D geführt. Durch das Fräsen der Radsätze B und C sind die Spurkränze fast völlig entfallen.
Die durchgehenden Kuppelstangen der BR 24 wurden weiterverwendet, sie verbinden bei der BR 25 die Achsen A – C.
Die beiden anderen durchgehenden Kuppelstangen der Spenderloks wurden hinter der 2. Bohrung abgekniffen und verbinden die C-Achse mit der D-Achse. Die abgekniffenen Kuppelstangen werden auf der C-Achse hinter der durchgehenden Kuppelstange verschraubt. Wenn später der Zylinderblock mit der Steuerung angeschraubt wird, wird die Steuerung wie bei der BR 24 auch mit der B-Achse verbunden.
Gehäuse:
Die beiden Gehäusehälften wurden an deren Schnittkante satt mit Sekundenkleber eingestrichen und in den Schraubstock eingespannt. Als der Sekundenkleber abgebunden hatte, habe ich den Hohlraum zwischen den Gehäusehälften mit Spachtelmasse aus der KFZ-Reparaturhandlung verfüllt und an der Unterseite glatt gestrichen.
Die sichtbaren Übergänge der Gehäusehälften wurden ebenfalls verspachtelt.
Ich habe das neue Gehäuse über Nacht eingespannt gelassen, um sicher zu gehen, dass diese Verbindung wirklich abgebunden hat und hält.
Die neuen Windleitbleche habe ich selbst aus Alublech und abgekniffenen Nägeln gefertigt. Ich wollte keine Ersatzteile der BR42 verwenden, denn diese wirken an dem neuen Kessel zu klobig, weil der Kessel für die Länge des Modells auch etwas zu dünn erscheint.
Der Tender:
Ein fertiger Tender eines anderen Lokmodells stand mir nicht zur Verfügung, so beschloß ich aus den beiden alten BR 24- Tendern einen neuen großen Tender zu basteln. Ein Tendergehäuse war am Heck stark beschädigt, das andere an der vorderen Seite. So bot es sich an, die Gehäuse unmittelbar vor den Beschädigungen durchzusägen und die beiden neu entstandenen Hälften mit Sekundenkleber auf Stoß verklebt wieder neu zu verbinden. Hieraus ergab sich auch die Länge des neuen Tenders. Im Inneren des Tenders befindet sich zu beiden Seiten eine Versteifung aus Kunststoff, die die Seitenwände der beiden neuen Hälften stabilisiert.
Als Fahrgestell mußte ein alter Reisezug Blechwagen herhalten, der ebenfalls beschädigt war.
Sein Gehäuse kam in die Bastelkiste, sein Aufbau wurde nach den Maßen des neuen Tendergehäuses durchgesägt, wobei ein vorhandenes Drehgestell mit Kupplungshaken an Ort und Stelle verbleiben konnte und das Ende des Tenders darstellt.
Das zweite Drehgestell wurde neu montiert, hierzu wurde mittig ein 3,5 mm Loch durch den Aufbau gebohrt. Von unten wird das vordere Drehgestell durch eine m3 Schraube gehalten. Im Inneren des Tenders hält diese Schraube auch die Verbindungsdeichsel zur Lok und mündet schließlich in der vorhandenen Bohrung des Gehäuses.
Lok und Tender sind fest miteinander gekuppelt. An der Stelle, wo ansonsten der Kupplungsstift für den Tender der BR24 sitzt, befindet sich jetzt eine Schraube, die die Verbindungsdeichsel zum Tender hält. Die beiden Drehgestelle liegen sehr dicht bei einander, hier ist auf genügend Spiel insbesondere bei Kurvenfahrt zu achten.
Die Elektrik:
Die Montage der Mittel- und Außenschleifer an der Lok erfolgt wie bei der BR 24, die der vorderen Glühbirne ebenfalls. Für die Mittelschleifer der Lok wurde eine Schleiferplatte der BR 24 unverändert wieder eingebaut.
An den beiden Drehgestellen des Tenders befindet sich jeweils ein Schleifer, die von der ehemaligen Waggonbeleuchtung übernommen wurden. Ein Schleifer nimmt den Strom von der Außenschiene ab, der zweite stellt die Masseverbindung zum Mittelleiter her. Von den beiden Schleifern liegt eine Kabelverbindung über die Tenderbeleuchtung in die Lok zu den Strromanschlüssen des Motors. Das Modell besitzt daher ständig 3 Stromabnahmepunkte sowohl 3 x als Schienenkontakt, als auch 3 x auf den Mittelleiter.
Zum Schluß wurde alles noch neu lackiert.
Die Fahreigenschaften entsprechen in etwa der der BR24, die Zugkraft ist eher noch einen Touch geringer, ich führe das auf die zusätzliche nicht angetriebene Achse zurück, für normale Zugbildungen und Steigungen ist sie aber ausreichend. Es ist nur nicht möglich, eine weitere Achse mit Haftreifen zu belegen.
Die neue Lok macht sehr viel Freude. Die viele Arbeit und auch das Aufopfern der BR24 habe ich nicht bereut. Nächstes Mal würde ich nur andere Stifte zum Befestigen der neuen Windleitbleche verwenden sowie die Spurkränze der beiden mittleren Radsätze nicht ganz so weit abschleifen, aber wer baut sich schon 2x das gleiche Modell.
Eine böse Überrschung gab es erst als die Lok zum ersten Mal mit ein paar Wagen am Haken auf die Reise gehen sollte: die Kupplung des Tenders war zu tief, das ist eine alte Krankheit dieser alten Reisezuwagen aus Blech, darüber stand auch schon Mal etwas im Forum. Es läßt sich zwar kuppeln, doch so ganz zufrieden bin ich damit noch nicht, also weiterbasteln...
Viele Grüße
Frank
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