von Frank Berthel » 21.11.2009, 19:38
Phantasielok
Zur Herstellung des Trix-Express Modells standen mir 2 Schrottmodelle der BR 80 mit Metallgehäuse zur Verfügung. Beide Loks wurden komplett zerlegt.
Die beiden Rahmenteile wurden durchgesägt und mit einer Schraubverbindung wieder zu einem neuen Rahmen zusammengefügt.
Die einzelnen Radscheiben mussten zum Teil geschwächt, teilweise auch ganz abgedreht werden, sonst klemmt das Modell in den Kurven.
Die Lok ist nur auf den letzten 3 Achsen, auf dem hinteren Rahmenteilstückstück direkt angetrieben. Die Radsätze 2 + 1 werden nur mit den Kuppelstangen mitgenommen. Das Zahnrad der Schneckenwelle verbindet nach wie vor noch die Radsätze 2 + 1, um ein Klemmen zu verhindern.
Es wurden je Seite 2 durchgehende Kuppelstangen unverändert wieder eingebaut. Diese verbinden nun die Achsen 1 bis 3 und 3 bis 5. Die Radsätze 2 und 4 werden nicht mit den Kuppelstangen verschraubt. Der 3. Radsatz trägt neben den beiden Kuppelstangen zusätzlich auch noch die Treibstange und erhält deswegen die Schrauben mit dem verlängerten Schaft.
Das Gehäuse besteht aus 3 Gehäuseteilen der BR 80, die mittels Sekundenkleber
und Spachtelmasse miteinander verbunden wurden. Im Inneren des Gehäuses befindet sich ein abgesägtes Bleigewicht einer anderen BR80-Schrottlok. Dieses wurde mit Silikon aus der Kartusche mit dem neuen Rahmenteilen verklebt. Es sorgt so für eine ausreichende Steifigkeit und auch für genug Reibungsgewicht im vorderen Teil der Lokomotive.
Die Verlängerung des Gehäuses am Heck hatte zur Folge, dass die Kabine des Lokpersonals weiter nach vorn rücken musste und somit keinen Platz mehr für die komplette Aufnahme des Motors bot. Es musste also vor dem Verbinden der neuen Gehäusehälften an dem Gehäuse hinter der Kabine eine Aussparung eingesägt werden, in die der Motor einschwenken kann. Um ihn herum wurde aus Streichhölzern eine Erhöhung des Kohlenkastens aufgeklebt und von innen mit Spachtelmasse verstrichen. Diese Erhöhung benötigt der Motor um unsichtbar zu sein.
Die vorhandenen Seitenschleifer wurden weiterverwendet, hier gab es keine Modifikationen. Beide Halterungen der Mittelschleifer wurden mitsamt ihrem Andruckblechen abgesägt und wieder in die vorhandenen Bohrungen eingeschraubt. Bedingt durch die Länge des Modells ist auch der Abstand der Seiten- und Mittelschleifer gehörig gewachsen. Für eine sichere Stromversorgung ist dies aber ohne Belang.
Der Umbau gestaltete sich sehr aufwendig, insbesondere das ständige Ausprobieren der klemmfreien Kurvendurchfahrten zerrte irgendwann doch sehr an den Nerven. Mehrmals habe ich das halbfertige Modell liegen lassen und mich erst ein paar Tage später weiter daran versucht.
Doch nun macht die Lok viel Spaß, auch wenn sie kein reales Vorbild hat. Sie läuft sicher und ruhig und bereichert die Anlage. Sie passt auch gut zu den übrigen Trix-Modellen und fällt nicht zuletzt auch auf durch den imposanten Kohlentender. Hinsichtlich ihrer Zugkraft kann sie auch mit nur 3 angetriebenen Achsen, von denen eine mit Haftreifen belegt ist, überzeugen.
Viele Grüße
Frank
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