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BR 42 Lagertoleranzen

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BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Artagnang » 10.10.2012, 10:47

Hallo
Ich habe lange versucht Daten über die Trix BR 42 zu finden um meine eigene zu reparieren.
Diese besitze ich seit über25 Jahren wobei sie die meiste Zeit im Schrank verbrachte.
Wirklich schön gelaufen ist sie nie.
Da meine Suche erfolglos blieb, habe ich mir wenn sich eine günstige Gelegenheit ergab drei weitere 42er seitdem gekauft.
Diese waren bis auf eine unter deutlich unter 70,--DM zu erstehen. Nicht eine davon läuft wirklich schön.
Bei allen haben die Achsen Spiel, dies ist jedoch bei allen Loks die ich besitze, deren Achsen direkt im Rahmen laufen so.
Dies trifft auch auf sehr wenig gelaufene Loks zu die ich neu gekauft habe.
Was mich nun voll Enden verwirrt ist der Fakt das jede meiner 42er anders ist
Sie unterscheiden sich zum Beispiel darin das bei jeder Lok andere Achsen mehr oder weniger Spiel haben. Und das obwohl zwei der 42er offensichtlich wenig gelaufen sind, eine davon wohl nur zum Test.
Daran sieht alles unbenutzt aus: Die Farbe vom Rahmen ist noch in den Lagern vorhanden, es nur das 5te Lager Blank geschliffen. Trotzdem haben die Achsen Spiel
Die 5te Achse hat sogar erhebliches Spiel. Diese Lok ist aber eine 2 Leiter Version.
Ich habe mir die 2 Leiter Version noch einmal genauer angesehen. Die Lager im Rahmen haben eine Größe zwischen 2,6mm und 2,7mm. Die Bohrungen für die Zwischenzahnräder haben Durchmesser von 2.1mm bis 2,25mm (auch die bei 3 Achsantrieb nicht verwendeten). Die Wellen der Zahnräder 1,97mm. An dieser Lok sieht alles neu aus. Daher habe ich Sie damals gekauft in der Absicht die Radsätze meiner defekten Express Lok dort einzubauen. Dazu kam es dann leider mangels Zeit bis heute nicht
Ich habe damals gedacht das das Spiel der Achsen im Rahmen normal ist. Der Lagerdeckel weißt nicht die geringsten Abnutzungserscheinungen auf. Hingegen hat meine Express Ausführung die deutlich mit genommener aussieht
nur Lagergrößen zwischen 2,54 bis 2,67.
Können das Fertigungstoleranzen sein, waren die Loks so schlecht?? Oder hat sich damals jemand die Mühe gemacht Neuteile auf einen defekten Rahmen zuschrauben um die Lok als neu verkaufen zu können?
Es gibt bei der Lok keine Radschleifer, der Strom läuft über die Achsen der einseitig isolierten Räder die über die Lager im Rahmen Kontakt haben. Bevor ich jetzt anfange aus der 2L eine Exprss zu basteln hoffe ich das vielleicht mir hier jemand sagen kann wie viel Spiel die Achsen im Neuzustand haben sollen oder dürfen.

Viele Grüße

Artagnan
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon FeinExpress » 10.10.2012, 14:00

Hallo,

da hast Du Dir wirklich viel Mühe mit dem Ausmessen gemacht.
Vielleicht hilft Dir schon der sehr lange Thread zur BR 42 weiter.

bastelstube-f7/br-42-t473.html

Ich sehe es mit zunächst etwas Theorie so:
Für sich betrachtet stört ein hohes Lagerspiel einer Welle noch nicht.
Bei einem Kuppelstangenantrieb würden sich Radsatzspiele aber in der Weise auswirken, dass die Radsätze im Winkel nicht mehr zueinander passen; es ergeben sich dann ungünstige vektorielle Kräfteverhältnisse bis zur sogenannten Selbsthemmung.
Ein positives Beispiel für spielfreie Kuppelstangenübertragung wäre eine Fleischmann BR 94, hier funktioniert das Prinzip wunderbar.

Unsere BR 42 funktioniert aufgrund der Spiele mit Kuppelstangenantrieb dagegen nicht, daher Übertragung durch Zahnräder.
Dass bei der 3-achsig angetriebenen Variante die 1. und letzte Achse dann doch durch die Kuppelstange mitgenommen werden, ist nur dadurch erträglich, dass diese Achsen nicht ganz auf dem Gleis aufliegen; in der "Luft schwebend" übertragen sie keine Zugkräfte (was auch sichergestellt sein muß; also keine zu dünnen Haftreifen auf die 2. Kuppelachse ziehen).

Die 4. Achse liegt auf und wird über die 2 Zwischenzahnräder angetrieben.

Wirklich ?

Wenn jetzt diese Zwischenzahnräder selbst zu viel Spiel haben, addieren sich die Spiele möglicherweise bis zu dem Punkt, an dem es dann doch mit den gegeneinander verdrehten Radsätzen zur Anlage der Kuppelstange an den feinen Schrauben kommt.
Nun hätten wir also doch wieder einen Kuppelstangenantrieb, aber mit den sehr ungünstigen Kräftewinkeln, was wir nicht wollen.

Die wichtigste Prüfung lautet daher: die 4. Achse einmal mit dem Daumen in beiden Richtungen bis zum Widerstand verdrehen; in dieser Stellung prüfen, ob die Kuppelstangen auf beiden Seiten wenigstens noch ein ganz feines Spiel aufweisen (sie müssen locker sein).
Wenn nicht, wäre das Problem erkannt.

In diesem Fall wäre zu prüfen, ob die Achsen überhaupt richtig eingelegt sind. Im einfachsten Fall genügt das Verdrehen einer Achse um einen Zahn.
Evtl. erkennst Du mit sehr gutem Auge aber auch, ob vielleicht ein minimales Verdrehen eines einzelnen Rades gegen das Zahnrad wieder Luft an die Kuppelstange bringen könnte.

Ansonsten könnte man mit dem Ausbuchsen der Zwischenzahnräder weitermachen.
Ich hatte dies einmal an einer meiner Loks in einem feinmechanischen Betrieb machen lassen, hatte geholfen, neue Zwischenräder sollte man dann aber möglichst auch nicht vergessen.

Im Thread findest Du die Namen der Spezialisten, die in einem weiteren Schritt auch das Ausbuchsen aller Radsätze empfehlen und anbieten.

Bei dieser Lok sollte man aber auch an eine Änderung der Getriebeübersetzung denken.

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Viele Grüße
Uwe
FeinExpress
 
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon noels » 10.10.2012, 15:26

noch ein paar ergänzende Anmerkungen zu Uwes (richtigen!) Ausführungen:
Mit der Lok habe ich sehr lange Erfahrung. Mit dem Modell habe ich schon viel angestellt.

Um eine wirklich betriebstaugliche Lok zu erhalten, an der man lange Freude hat, ist folgendes nötig:
- komplett neu ausbuchsen. Alles andere bleibt Murks. Der weiche Zinkdruckguß ist den Kräften weder an den Achsen, noch an den Zwischenzahnrädern gewachsen. Bei der BR01/18 sind die Achsen und Getriebewellen vernünftig gelagert.
- Schneckengetriebe auswechseln. Es ist nur eins, statt 2, wie bei der BR01.
- Nur nach Übersetzungsänderung empfielt sich auch ein Mabuchimotor mit Schwungmasse.

Ich habe eine gut laufende BR42. Als Trixer muß man ja eine haben. Die wird aber nur ab und an fahren gelassen und nicht schwer belastet.

Für den rauhen Anlagenbetrieb habe ich je eine BR44 und eine BR50 von Märklin Hamo gekauft und diese von Thorsten Schlange umbauen lassen. Insgesamt ist das wesentlich preiswerter, als die BR42 betriebsfest zu machen. Mit dem Knickrahmen haben die Loks gute Fahreigenschaften (mit 5- Pol- Anker). Sie ziehen mit 5 angetriebenen Achsen und 4 Haftreifen wesentlich besser, als unsere BR42.
Expressler mögen mich steinigen, aber die BR42 ist eine Möhre. Gebraucht wird sie viel zu teuer gehandelt und man muß 150 - 200 € hinein stecken, bevor sie etwas taugt. Ordentliche Zugkraft hat sie dann aber immer noch nicht. Weitere Haftreifen sollte man nicht montieren.

VG
Heiko
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Peter Tümmel » 10.10.2012, 15:56

Hallo Heiko,

zu deinen Ausführungen über die 42er habe ich eigentlich nichts hinzu zu fügen, außer, dass ich meine bei Michael Morscheck habe ausbuchsen lassen und mit einem Motor von SB-Modellbau ausgestattet habe. Die reinen Umbaukosten dafür beliefen sich vor 2 Jahren auf fast 200,00€. Dafür läuft sie aber exzellent. Das einzige Manko ist die Kuppelstange aus Kunststoff. Diese scheint mir ob ihrer Dimmensionierung zu schwach zu sein. Mal sehen ob ich eine aus Messing bekomme.

Gruß Peter
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Artagnang » 10.10.2012, 17:41

Hallo


Erstmal Danke für die Tipps, auf der Seite von Herrn Morscheck finden sich Reparaturvorschläge aber leider auch keine Angaben darüber warum auch eine neue 42er soviel Spiel in den Lagern hat.
Mich würde interessieren ob das Lagerspiel bewußt von Trix so vorgesehen wurde um möglicherweise???? die Kurvengängigkeit zu verbessern. Dann bliebe noch die Frage warum die Zwischenzahnräder soviel Spiel in den Lagern haben. Das sich dies auf den Antrieb negativ auswirkt leuchtet mir ein. Wenn das alles normal bei einer neuen Lok ist brauch ich ja erst recht nicht auf die
Suche nach einer gut erhaltenen zu gehen.

Grüße

Artagnang
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon noels » 10.10.2012, 17:58

Hallo Peter,
dann habe ich mit meiner Schätzung der Kosten ja nicht so sehr falsch gelegen :wink:
So etwas macht man mit einem Exemplar, weil es eben eine besondere Express- Lok ist. Deshalb steckt Michael Morscheck auch so viel Energie da rein.... und dann geht man schonend mit ihr um :wink:
Meine werde ich Michael auch noch aufs Auge drücken.

Meinst Du mit der Kuppelstange aus Kunststoff ein Teil des Faulhaber- Antriebs? "Kuppelstangen" aus Plastik sind mir an der 42 noch nicht unter gekommen. Wenn ich damit richtig liege, dürfte Dir Bernd Tauert helfen können. Wenn er eine Vorlage hat, dreht er so ziemlich alles, was man braucht.

@Artagnang:
nach einer besonders guten Lok zu suchen wäre nach dem bisher gesagten Blödsinn, es sei denn, Du bist puristischer Sammler:
- auch ein Modell aus dem besseren Ende des Fertigungsspektrums bleibt nicht lange so
- für ein solches Modell bezahlt man irrwitzige Preise
- ob man eine "ausgelutschte Nudel" ausbuchst, oder ein Paradeexemplar, ist egal.
- Die Die Original- Lackierung taugt auch nicht viel, weil Trix früher nicht ordentlich grundiert hat. Ich wage zu bezweifeln, daß man seinerzeit überhaupt eine Grundierung verwendet hat. Ich hatte Loks in der Hand, bei denen man den Lack mit mit dem Daumen abschieben konnte.
Also würde ich eine Lok suchen, die vollständig und ohne Abbrüche, tiefe Kratzer und verbogene Teile ist, aber einen fairen Preis kostet. Wenn man sich die Lackierung selbst nicht zutraut, macht das Ingo Rolke. Dann hat man für einen kalkulierbaren Einsatz ein besonderes Stück, daß auch brauchbar ist.

By the way: Die Maßdifferenzen auch bei neuen Rahmen, kann ich bestätigen. Ob dieser Mist bewußt gemacht wurde??? Wer vermag das schon zu sagen. Letztlich spielt das ja auch keine Rolle


Viel Spaß mit der Lok wünscht
Heiko
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Thorsten S. » 20.10.2012, 16:58

Hallo Artagnang!

Ich habe zu diesem Thema vor längerer Zeit eine PN geschickt.
Bitte mal lesen und wenn moeglich eine Antwort schicken.
Was ist aus dem Problem der bR42 geworden?
MfG Thorsten S.
Thorsten S.
 
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Artagnang » 24.10.2012, 15:00

Hallo,

Vielen Dank für die vielen Hinweise. die machen zwar nicht glücklich , aber jetzt weiß ich ich bin nicht allein!
Meine Loks fahren mehr oder weniger alle, allerdings befürchte ich das, wo rauf hier auch schon mehrfach hingewiesen wurde: Durch das Lagerspiel in Zusammenhang mit dem Gewicht
würde durch weiteres Benutzen nur der Aufwand für eine Instandsetzung unnötig erhöht. Da ich die Lok trotzdem sehr Interessant finde würde ich sie gerne benutzen und nicht als Staubfänger (auch wenn sie sich da gut macht) in die Vitrine stellen.
Ich schätze die Sache muß nun erst einmal ruhen, da ich momentan nicht die Zeit habe ein so komplexes Problem zu lösen. Man erster Schritt wird sein die Lok vollständig zu zerlegen um den Rahmen zu vermessen.
Der nächste Schritt hängt davon ab ob es mir gelingt gelingt an die orginal Maße zu gelangen.
Wenn die nicht Möglich ist muß ich die Achsabstände ausrechnen und die Lage der Bohrungen rekonstruieren.
Dann erst kann ich mir überlegen ob ich die Variante von Herrn Morscheck wähle, oder mir eine Alternative dazu einfällt.
Aber soweit ist es noch nicht......

@ Thorsten: Ich kann Deine PN nicht lesen, da sie wohl gelöscht wurde. Ich würde aber gerne wissen was drin stand...


Grüße

Artagnan
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Ralf » 25.10.2012, 09:53

Hallo Artagnang,

berechnen wirst Du die Achsabstände nicht können, weil die Zwischenzahnräder nicht in einer Flucht mit den Laufachsen sondern etwas "höher" montiert sind - da wirst Du um's Messen nicht rumkommen.

Ich hoffe Du teilst uns mit, was Dir dazu einfällt und bin schon mal gespannt darauf.

Der Bernd Tauert bietet das Ausbuchsen (auf seiner Website) ja auch an, hat das jemand von Euch schon bei ihm in Auftrag gegeben?

Viele Grüße
Ralf
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Artagnang » 25.10.2012, 21:35

Hallo,

Man kann die Achsabstände ausrechnen, weiß dann aber noch nicht die Lage der Bohrungen zu einander. Dann kommt der Punkt an dem man versucht die Lage der Achsen zu rekonstruieren.
Man kennt die ungefähre Lage aller Achsen und die Durchmesser der Laufräder, sowie die Augenabstände der Kuppelstangen. Mit diesen Parametern müßte es eigentlich möglich sein auf sinnvolle Maße rückschließen zu können...
Denke ich.....oder habe ich etwas wesentliches übersehen ???

Viele Grüße

Artagnan
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Roman Favero » 26.10.2012, 03:08

Hallo miteinander
Da ist immer wieder die Rede von verschlissenen Zwischenzahnrädern. Die sind ja bekanntlich aus Kunststoff und ebenso bekanntlich nicht mehr erhältlich. Inzwischen gibt’s von verschiedenen Trixern Metallersatz dafür. Die haben aber einen kleinen Nachteil: sie machen etwas Lärm und längerfristig nutzen sich die wertvollen BR42er Zahnräder ab. Zudem können die Stahlachsen den Zinkrahmen ausschlagen (ausser der Rahmen ist ausgebuchst). Ich bin nun in der Testphase ob meine Replikazahnräder aus Voll-Kunststoff die gewünschte Standfestigkeit haben. Wenn dies gelingt, werde ich sicher günstig solche anbieten damit man bei Verschleiss dieser einfach neue einstzen kann.
Roman Favero
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Richard » 26.10.2012, 11:27

Hallo Roman

Bist Du daran, die Technik neu zu revoluzionieren? Im Maschinenbau hiess es in früheren Zeiten, dass bei einer Kunststoff-Metallzahnradkombination immer das Metallzahnrad abgenützt wird. Der Grund ist einfach: In der Kunststoffoberfläche lagern sich Staubkörner etc. ein und bilden mit der Zeit eine schleifpapierähnliche Oberfläche. Da die Zahnflanken leider nicht aufeinander abrollen, so wie es die Theorie so schön will, sondern aufgrund des Spiels sich leicht gegenüber einander bewegen, wird der härtere Metallzahn regelrecht abgeschliffen. Darum sollte man Zahnradgetriebe immer ein wenig mit einem guten Kugellagerfett schmieren. Kunststoffzahnräder gehen nur kaputt, wenn man sie überlastet oder sonst irgenwie behandelt, wofür sie eigentlich nicht gemacht worden sind. Auch die berüchtigten Kunstoffschneckenräder aus BR80 und Co. gehen eigentlich nur kaputt, wenn sie nicht geschmiert worden sind und trocken laufen, oder wenn das Spiel zwischen Schnecke und Zahnrad zu gross ist.

Mit TRIXigen Grüssen
Richi
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Ralf » 26.10.2012, 15:46

Hallo Artagnang,

was Du da rechnen willst, verstehe ich immer noch nicht ganz. Du kannst die Abständer der Achsen zueinander aus der Zahnradgeometrie berechnen, aber nur von "Radachse" zu Zwischenzahnradachse. Danach hast Du aber mindestens ein Problem: an sich willst Du ja (denke ich) die Abstände der "Radachsen" zueinander (oder ?). Die kannst Du aber nur dann berechnen, wenn Du die Lage der Achse des Zwischenzahnrades relativ zur Lage der Verbindungslinien der beiden "Radachsen" kennst. D. h. Du müsstest messen und dann kannst Du auch gleich den "Radachs"-Abstand messen (am besten bei einem möglichst neuen Rahmen). Die Kuppelstangen zu messen finde ich auch heikel. Die können auch ausgeschlagen sein und haben je nach Ausführung auch Langlöcher.

@ Roman: ich denke, es wäre möglich nach Märklin und Fleischmann-Manier die Achse der Zwischenzhnräder fest in die Löcher im Rahmen zu drücken/kleben und das Zahnrad auf der Welle drehen zu lassen. Damit ist das "Ausnoddeln" des Rahmen nicht mehr möglich und das Ausbuchsen nicht mehr nötig. Ich habe das mal getestet und es ging ganz gut, allerdings habe ich es nicht weiterverfolgt - mangels Fahrgelegenheit.

Viele Grüße
Ralf
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Artagnang » 09.11.2012, 19:49

Hallo Ralf,

Der Rahmen den ich vorhabe zu vermessen ist "wahrscheinlich" neu. Die Lager sind nicht vernudelt....
An der Lok sieht alles neu aus. Trotzdem haben die Lager Spiel (alle auch die der Zwischenzahnräder) und zwar ganz beachtlich. Siehe erster Beitrag.

Aufgrund dessen würde ich vermuten das auch die Lagerpositioen nicht ganz stimmen.
Was die Berechnung angeht hast Du recht mir fehlt ein Messwert. Deswegen der Hinweis auf das Rekonstruieren sprich ausprobieren mit welchen Abständen es am besten funktioniert. Das macht man nicht mal eben so in 5 min. Was hilft ist das man die Höhe des Rahmens über den Schienen kennt und damit auch die Position des ersten angetrieben Zahnrads nach dem Getriebe.

Oder habe ich doch noch etwas übersehen????

Grüße

artagnang
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon FeinExpress » 10.11.2012, 17:33

Hallo Artagnang,

ja, ich glaube schon, Du übersiehst noch etwas.

Mit den Lagerpositionen könntest Du zwar zunächst das Zahnflankenspiel berechnen.
Unter Hinzunahme der Lagerspiele würdest Du dann das Min- und Max-Zahnflankenspiel ermitteln können.

Da dies aber normalerweise gar nicht das Problem ist, müßtest Du die Berechnung erweitern.
Du benötigst den aus allen Spielen berechenbaren maximalen Verdrehwinkel der 4. Kuppelachse relativ zur 2. direkt angetriebenen Achse, denn der daraus folgende max. Ausschlag der Kuppelrad-Bolzenaugen muß unbedingt innerhalb der Langloch-Aussparungen an der Kuppelstange bleiben.
Den Grund hatte ich schon gesagt, der Antrieb darf keinesfalls über die Kuppelstangen erzwungen werden, was aber bei Problemen an dieser Lok fast immer die Ursache ist.

Letztlich glaube ich aber, dass Du gar keine Berechnungen benötigst.

Mache einfach folgenden Versuch, um das Triebwerk zu verstehen: :!:

1.) Abbauen der kompletten Steuerung: die Lok wird nun ausschließlich über den Zahnradantrieb laufen. Im Rahmen der Möglichkeit (zu schnelle Übersetzung für das hohe Gewicht, hohe Kurvenreibung) wird sie nun gut laufen.
2.) Nun umgekehrt: Herausnahme der Zwischenzahnräder; Antrieb nur über die Kuppelstangen. Die Lok wird erbärmlich laufen, wenn sie nicht sogar völlig klemmt.

Damit erkennen wir schon, dass an der wieder komplettierten Lok die Kuppelstangen immer lose bleiben müssen.
Du kannst die beiden obigen umständlichen Schritte aber auch weglassen, dabei von vorhandener Erfahrung profitieren und gleich sehr einfach zu Prüfung 3 übergehen:

3.) Abnehmen der beiden Kuppelstangen-Schräubchen nur der 4. Achse:
Auch jetzt erfolgt der Antrieb nur über die Zahnräder (die 1. und 5. Achse sind ja lastlos).

Läuft die Lok jetzt gut ? :?:

Dann erfolgt jetzt die eigentliche (optische) Prüfung wie auf den Bildern:

Bild

Bild


Die 2. Kuppelachse wird dazu irgendwie im Rahmen verklemmt (wir wollen hier nicht das Spiel von der Schnecke bis zur 2. Achse wissen), nachdem die Kuppelaugen auf die 18:00 Uhr-Stellung gebracht wurden.
Die 4. Kuppelachse (am Auge betrachtet) und die Kuppelstange werden nun in die entgegengesetzte Richtung gehalten.
Auf den Bildern erkennt man, dass an dieser Lok in Richtung 1 das hineingedachte Schräubchen gerade eben noch im Langloch der Stange druckfrei bleiben wird (somit o.k.). Wenn sich das Auge dagegen über das Langloch hinaus bewegt, wird die Lok nur schlecht laufen.

Im 2. Bild (andere Richtung) ist die Lage zueinander noch günstiger.

Durch Prüfung in beide Richtungen erkennt man jetzt auch, ob eine Symmetrielage vorliegt oder die Radscheibe evtl. in der Winkelposition etwas zu korrigieren ist.
Liegt dagegen in beide Richtungen eine gleiche zu große Differenz von Auge zu Kuppelstangen-Aussparung vor, muß der max. Verdrehwinkel von Achse 4 durch Ausbuchsen (Spielereduzierung)verringert werden (dann wäre zudem mit Messing auch der Reibungs-Koeffizient etwas kleiner).

Die ganze Prüfung natürlich auch auf der anderen Lokseite wiederholen.

Ein nicht ganz ernst gemeinter Tipp für „Pfuscher“: die Schräubchen von Achse 4 einfach weglassen; und nur zur optischen Attrappe abgetrennte Schraubenköpfe auf die Kuppelstange kleben. 8)


Viele Grüße
Uwe

PS: Zum Thema Achslagertoleranzen paßt auch die Prüfung der Achsauflage.

Berechnen braucht man m. E. auch hier nichts, denn der wichtige Durchmesser an den Haftreifen ist sowieso nicht so genau definiert.
Für eine hohe Zugkraft darf das vordere Gewicht immer nur auf der Haftreifenachse (2. Kuppelachse) aufliegen. Es muß also kontrolliert werden, dass die davor liegende 1. Kuppelachse auf absolut ebener Schiene ein Vertikalspiel von wenigen Zehnteln mm aufweist.
Entweder mit Fühlerblättern oder durch Drücken auf den Schlot vorn; die Lok muß sich um die 2. Kuppelachse nach unten geringfügig "kippeln" lassen.
Die gleiche Prüfung hinten am Führerhaus, denn hinten darf für ordentliche Laufeigenschaften die 5. Kuppelachse kein Gewicht tragen (gilt zumindest an der 3-achsig angetriebenen Variante); die Lok muß um die 4. Kuppelachse nach unten zu kippeln sein.

Mit leichtem Frevel habe ich einmal an einer meiner Loks die 1. Kuppelachse im Durchmesser um 0,3 mm abgedreht, um die ständige Haftreifenauflage der 2. Achse sicherzustellen.
Diese Lok mit Getriebeübersetzung 80 km/h zieht aber auch gleichmäßig langsam oder mit den 80 km/h einen schweren 20-Wagen-Zug eine 2%-Rampe mit Kurve R2 hoch.

Übrigens sollte man auch gleich die Seitenverschiebbarkeit der 5. Kuppelachse im R1-Bogen prüfen: hier mußte ich an einer Lok die Stärke der Kunststoff-Distanzscheibe durch Abschleifen um 0,2 mm verringern.

Viel Erfolg
Uwe
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