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BR 42 Lagertoleranzen

Technisches: Fragen, Tipps & Tricks zu Wartung, Reparaturen, Umrüstungen etc.
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Ralf » 12.11.2012, 10:23

FeinExpress hat geschrieben: ...
Diese Lok mit Getriebeübersetzung 80 km/h zieht aber auch gleichmäßig langsam oder mit den 80 km/h einen schweren 20-Wagen-Zug eine 2%-Rampe mit Kurve R2 hoch. ...


Hallo Uwe,

ich nehme mal an, an dieser Lok ist nichts ausgebuchst, oder ? Wenn das so ist, wie sieht es denn dann mit dem "Verschleiss" aus. Man liest und hört immer wieder, daß die "Lager" in den Rahmen ruck-zuck ausleiern.

Viele Grüße
Ralf
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon FeinExpress » 12.11.2012, 21:52

Hallo Ralf und alle Spezialisten,

die beschriebene und abgebildete Lok bekam schon vor längerer Zeit Buchsen für die Zwischenzahnräder , da sie in der Kinderzeit ziemlich geschunden worden war.

Die Radsätze sind aber nicht ausgebüchst worden, die Lok läuft trotzdem so gut.

Eine 2. Lok auf der Anlage (Neuanschaffung in den 80ern) hat einen ähnlich schweren Betrieb (11 Wagen auf 3,5 %); hier war bis heute gar kein Ausbüchsen notwendig.
Ich muß aber auch sagen, dass die Loks nicht in einem ständigen Dauerbetrieb laufen.

Beide haben die Änderung der Getriebeübersetzung bekommen, das lohnt sich immer.

Meine Meinung ist, dass das Spiel bzw. Kippeln der Zwischenzahnräder sehr viel kritischer für die Laufeigenschaften ist als das Spiel an den Radsätzen.

An einer neuen Lok wird sich ein Kippeln sehr schnell einstellen, da die hohe Vertikalkraft zunächst nur an der Kante der (neuen) Zahnradwellen-Bohrung abgestützt wird. Also mit einer hohen Flächenpressung und entsprechendem Verschleiß.
Nach einem gewissen Einlaufeffekt verteilt sich die Abstützung über eine etwas größere Bohrungslänge; der weitere Verschleiß wird dann zumindest mit Schmierung nur noch relativ gering sein. Ein leichtes Kippeln ist dann aber schon vorhanden.

Ich finde Deine Idee einer eingeklebten Welle im Rahmen mit darauf laufendem (Zwischen-) Zahnrad daher auch sehr gut. Fleischmann macht das nicht umsonst so.
Ich hatte das auch schon einmal machen wollen, habe aber keine passenden Teile finden können. Mit einem langsam aushärtenden 2-Komponenten-Kleber hätte man genug Zeit, das Zahnflankenspiel über die Vertikalposition der Welle knapp und endgültig einzustellen.

Einziges kleines Problem: wegen der Seitenverschieblichkeit der Kuppelräder ist der mögliche Überstand des Wellenstummels begrenzt. Die Kunststoff-Zahnräder könnten dagegen etwas weiter vom Rahmen weg hinauslaufen und würden dann nicht über ihre volle Breite auf dem Stummel tragen (Metallzahnräder wären wegen dem Geräusch und Kurzschlüssen bei Berührung mit den Spurkränzen natürlich nicht möglich).

:?: :?: Was sagen denn die Spezialisten wie Roman als Teile-Hersteller dazu; wäre dies mit entsprechendem Teilesatz nicht eine denkbare und relativ einfache Verbesserungsmöglichkeit ? Vielleicht mit ganz schmalem Wellenabsatz, damit die Zahnräder eng am Rahmen bleiben ?

Viele Grüße
Uwe
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Roman Favero » 13.11.2012, 00:13

Hallo zusammen
Schön, dass Ihr an mich denkt. Nun inzwischen habe ich die ersten 0-Serie Replika Kunststoff-Zwischenzahnrädchen mit Stummelachsen in den Händen . Als Erstes müssen die nun min. 2, besser 3 Wochen lagern und reifen (aushärten). Danach sehen wir dann im Härtetest was sie aushalten. EV. gebe ich 2-3 Sätze in bekannte Umbauhände die dann auch testen dürfen.
mit vertrixten Grüssen
Roman
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Ralf » 14.11.2012, 15:29

FeinExpress hat geschrieben: ...
Ich finde Deine Idee einer eingeklebten Welle im Rahmen mit darauf laufendem (Zwischen-) Zahnrad daher auch sehr gut. Fleischmann macht das nicht umsonst so.
Ich hatte das auch schon einmal machen wollen, habe aber keine passenden Teile finden können. Mit einem langsam aushärtenden 2-Komponenten-Kleber hätte man genug Zeit, das Zahnflankenspiel über die Vertikalposition der Welle knapp und endgültig einzustellen.

Einziges kleines Problem: wegen der Seitenverschieblichkeit der Kuppelräder ist der mögliche Überstand des Wellenstummels begrenzt. Die Kunststoff-Zahnräder könnten dagegen etwas weiter vom Rahmen weg hinauslaufen und würden dann nicht über ihre volle Breite auf dem Stummel tragen (Metallzahnräder wären wegen dem Geräusch und Kurzschlüssen bei Berührung mit den Spurkränzen natürlich nicht möglich).


Hallo Uwe,

ich hatte das schon mal probiert, konnte es allerdings nicht ausführlich testen. Viel einstellen kann man allerdings nicht, wenn die Welle lang genug und das Loch nicht total "ausgenoddelt" ist - zumindest war das bei meiner Lok so. Zu Metallzahnräder, Kurzschlüssen & Co wurde hier im BR42 Thread http://board.ig-trix-express.de/bastelstube-f7/br-42-t473.html schon etliches geschrieben. Kurschlüsse werden durch die Pertinaxscheiben verhinert, aber lies selbst. Es wurde wirklich viel über alles Mögliche im Zusammenhang mit dieser Lok geschrieben.

Viele Grüße
Ralf
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon FeinExpress » 27.01.2013, 21:38

Hallo Ralf und alle,

nun hat es ewig gedauert mit der Antwort, aber ich habe so lange gebraucht, um die idealen Teile für Zwischenzahnräder mit fester Welle zu finden; durch viele unnütze Teile hat es sogar deutlich gekostet. Noch einmal eine weitere BR 42 mußte auch noch her.
Ralf, den Thread zur BR 42 kannte ich natürlich schon, ich hatte eingangs ja schon selbst dahin verlinkt.

Es stimmt, die Pertinaxscheiben sind im Durchmesser ausreichend groß; Metallzwischenräder laufen auf Höhe der Verzahnung dagegen und können nicht das Metall der Spurkränze berühren, und auch das Geräusch ist nach meiner Umrüstung kein Thema.

@Artagnang:
Im Nachhinein fällt mir nun auf, Du hattest geschrieben:
Die Bohrungen für die Zwischenzahnräder haben Durchmesser von 2.1 mm bis 2,25 mm.

Das läßt mich nun überlegen, wann es solche Versionen gab; vielleicht aber auch nur als 2-Leiter-Version. Alle meine 5 Stück 42er haben einen Bohrungs-Durchmesser von 2,5 mm; die Wellen von 2,4 mm.

@Heiko:
Du hattest geschrieben:
Expressler mögen mich steinigen, aber die BR 42 ist eine Möhre. Gebraucht wird sie viel zu teuer gehandelt und man muß 150 - 200 € hinein stecken, bevor sie etwas taugt. Ordentliche Zugkraft hat sie dann aber immer noch nicht.

Nun, steinigen natürlich nicht, aber ich denke, es geht doch sehr viel günstiger, und sie läuft dann auch schon gut.
Und die Traktion ist mit rund der Hälfte des hohen Lokgewichts auf den Haftreifen (Haftreifen-Auflage vorausgesetzt), der anderen Hälfte auf den Zinkrädern doch gar nicht schlecht, jedenfalls um Welten höher als z.B. bei der BR 54.


Ich werde demnächst einmal die Umrüstung auf die festen Wellen darstellen, am besten wohl in einem eigenen Thread. Dazu werde ich aber sicherheitshalber erst noch eine weitere Lok umrüsten.

Viele Grüße
Uwe
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Re: BR 42

Beitragvon tinu » 17.03.2014, 20:47

noels hat geschrieben:...
Ich habe eine gut laufende BR42. Als Trixer muß man ja eine haben. Die wird aber nur ab und an fahren gelassen und nicht schwer belastet.
...
die BR42 ist eine Möhre. Gebraucht wird sie viel zu teuer gehandelt und man muß 150 - 200 € hinein stecken, bevor sie etwas taugt. Ordentliche Zugkraft hat sie dann aber immer noch nicht.
...

Hallo zusammen

Aufgrund ihres Gewichts sollte die Lokomotive eigentlich eine anständige Zugkraft haben. Das Problem liegt meiner Meinung nach aber bei der ungünstigen Anordnung von Motor (hinten) und angetriebenen Radsätzen (vorne), wie dies leider auch bei gewissen anderen Trix-Express-Modellen (insbesondere der V 36) der Fall ist.

:idea: Wie in diesem Thread bereits geschildert worden ist, ruht die Lokomotiv-Masse primär auf der zweiten und vierten Kuppel-Achse, wobei die vierte Achse am stärksten belastet ist. Logischerweise sollten daher die Haftreifen dort montiert sein, vorgesehen sind sie aber nur am zweiten Kuppel-Radsatz. Es ist aber möglich, denselben Typ Radsatz auch an der vierten Position zu montieren. Dass dadurch die Spurführung (insbesondere bei Rückwärts-Fahrt) nicht mehr gewährleistet wäre, konnte ich bisher nicht beobachten (im Gegenteil, die Lokomotive holpert einfach etwas weniger bei der Fahrt durch eine Weiche).

:idea: Eine weitere Möglichkeit ist die Verschiebung des Schwerpunkts der Lokomotive nach vorne, zum Beispiel durch Ausfüllen des Hohlraums in der „Rauchkammer“ mit Blei-Klötzchen, wie sie zum Auswuchten von Motorfahrzeug-Rädern verwendet werden (der Effekt ist aber eher marginal),

Bild

oder durch das Nach-vorne-Schieben des Motors (bei meiner Lokomotive konnte ich das jedoch nicht verwirklichen, da ich den Platz für den Einbau einer Schwungmasse verwendet habe).

:idea: Fast der wichtigste Faktor ist aber der Angriffspunkt der Kupplung zum Tender:

Bild

Wird die Deichsel des Tenders nicht durch eine genügend starke Feder unter das Niveau der Achsen der Kuppel-Radsätze gedrückt, ergibt sich eine Hebelwirkung und die Lokomotive wird durch die Last der angehängten Wagen nach hinten gekippt. Das heisst, je schwerer der zu ziehende Zug ist, desto mehr wird der zweite Kuppel-Radsatz (notabene derjenige, der original mit Haftreifen versehen ist) entlastet und desto weniger Zugkraft hat die Lokomotive. Daher ist die korrekte Einstellung dieser „Tiefzugstange“ bzw. „Tiefanlenkung“ wichtig.

:idea: Wozu das im Tender liegende Bleigewicht dient, konnte mir bisher noch niemand erklären. Wird es herausgenommen, vermag die Lokomotive erstens einen Wagen mehr zu ziehen und zweitens ergibt sich ein idealer Platz zum Einbau eines e.m.s.-Bausteins (in meinem Fall) oder eines Digital-Decoders.

Herzliche Grüsse, Tinu
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon noels » 17.03.2014, 21:20

Hallo zusammen,
@Uwe: Bist Du eigentlich weiter gekommen? Wenn Du die Wellen fest lagerst und die Zahnräder lose darauf lagerst, müßte der Wellendurchmesser aber vergrößert werden, sonst verlagert man das Problem nur.
@ Tinu : Macht alles einen guten Eindruck. Nur sollte man nicht die Haftreifen nach hinten verlagern, ohne die Zwischenwellen zu überarbeiten. Die verschleißen sonst noch schneller, wenn sie mehr Kraft übertragen müssen.

Wie schon geschrieben, sollten auch die Achsen ausgebuchst werden. Der Zinkspritzguß ist als Lagermaterial einfach zu weich. Da beißt keine Maus einen Faden ab.

Die neuen Modelle von Mä/Trix haben übrigens die gleichen Probleme mit der Gewichtsverteilung und der Belastung der Haftreifen. So sind beispielsweise die BR23 und die BR50traumhaft schöne Modelle und laufen mit den Glockis hervorragend. Aber die Zugkraft taugt nur in einer Fahrtrichtung.
Die besten Konstruktionen bei mehr als drei Treibachsen sind einfach die alten Knickrahmen von Märklin. Für meine BR85, BR50 und BR44 von Märklin habe ich noch keine (Dampflok-) Alternative gefunden. Die Getriebe jaulen und sie "fressen" Öl, aber sind an Zugkraft und Standfestigkeit nicht zu schlagen. Dafür muß ich als Trixer den (alten) Märklinkonstrukteuren Respekt zollen.

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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon FeinExpress » 18.03.2014, 01:09

Hallo zusammen,

@Heiko:

ja, ich hatte damals die Sache mit den festen Zwischenwellen, spielfrei darauf drehenden Zahnrädern und gut laufenden Loks abgeschlossen und den eigenen Thread mit Beschreibung und Teile-Nummern dazu gemacht; auch mit dem passenden Motor. Hier zur Erinnerung noch einmal der Thread:

bastelstube-f7/br-42-mit-fester-zwischenzahnrad-welle-t1929.html

@Tinu:
das ist schon richtig so gemacht, dass die Haftreifen vorne sind, wo sie vom großen Zahnrad direkt angetrieben sind.
Warum, sieht man am besten, wenn man die Lok einmal auf den Kopf legt und mit mittlerer Spannung den Motor antreibt. Man braucht nur mit den Fingern einmal die 2. Kuppelachse etwas herunterbremsen und zum Vergleich dann die 4. Achse. Man ist entsetzt, wie wenig Kraft hinten im Vergleich zu vorne noch ankommt. Es liegt also ein enormer Reibungsverlust in den Zwischenzahnrädern vor.
Zugegeben, man könnte eher über hintere Haftreifen nachdenken, wenn man also wie im Link beschrieben die festen Zwischenwellen einsetzt, denn damit wird es robust und reibungsärmer. Ich würde die Haftreifen aber trotzdem vorne belassen.
Auch deshalb, weil doch vorne durchaus viel Gewicht aufliegt. Wenn Du einmal die Lok -ohne dabei störenden Tender- nur mit der mittleren Kuppelachse auf eine entsprechende Unterlage etwas erhöht aufsetzt, wird sie doch mit Mabuchi- oder Johnson-Motor eher vorne nach unten kippen als hinten; mit dem Original-Motor ist es recht ausgeglichen.
Somit liegen immer rund 50 % des Lokgewichtes auf den Haftreifen, und das übrige Gewicht ist ebenfalls noch Reibungsgewicht; außer Vorläufer. Das reicht trotz von Dir bei Vorwärtsfahrt richtig beschriebener Hebelwirkung sogar für ausgesprochen hohe Zugkräfte (umso mehr auch bei Rückwärtsfahrt, die man bei dieser Lok vorbild-entsprechend mit berücksichtigen muß).

Es gibt nur eine wichtige Voraussetzung:

die 1. Kuppelachse darf nicht ganz auf den Schienen aufliegen, damit nur die 2. mit den Haftreifen voll trägt. Das mußt Du prüfen (Beschreibung weiter oben in diesem Thread, vom 10.11.2012). Und es darf der 2. Kuppelradsatz spurmäßig nicht zu eng gestellt sein, damit nicht irgendwo auf der Anlage nur die metallischen Laufflächen-Kanten tragen.
Die Angaben zu den idealen Spurmaßen findest Du im oben verlinkten Thread. Das Maß muß damit gegenüber Trix-original fast immer auf eine etwas weitere Einstellung korrigiert werden. Falls Du auf dem Pappschwellengleis fährst, müßte der 2. Kuppelradsatz gegenüber den dortigen Angaben (die für das Neusilbergleis gelten) sogar nochmals um ca. 0,2 mm weiter eingestellt werden, um Zugkraftverlust durch nicht richtig aufliegende Haftreifen zu vermeiden.

Viele Grüße
Uwe
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Re: BR 42 Haftreifen

Beitragvon tinu » 19.03.2014, 21:39

noels hat geschrieben:...
Nur sollte man nicht die Haftreifen nach hinten verlagern, ohne die Zwischenwellen zu überarbeiten. Die verschleißen sonst noch schneller, wenn sie mehr Kraft übertragen müssen.
...

FeinExpress hat geschrieben:...
Zugegeben, man könnte eher über hintere Haftreifen nachdenken, wenn man also wie im Link beschrieben die festen Zwischenwellen einsetzt, denn damit wird es robust und reibungsärmer. Ich würde die Haftreifen aber trotzdem vorne belassen.
...

Hallo zusammen

Ich habe nicht einfach den Haftreifen-Radsatz nach hinten verschoben, sondern einen zusätzlichen Haftreifen-Radsatz als vierten Kuppelradsatz eingebaut.

Die Zwischenwellen habe ich stabilisiert, indem ich mit Cyanacrylat-Klebstoff („Sekundenkleber“) M2,5-Unterlagsscheiben auf den „Barrenrahmen“ geklebt habe (lokal entfettet und getrocknet).

Bild

Weil die Unterlagsscheiben eine gewisse Dicke haben und ich zum Ausgleich auf der Gegenseite den Rädern mittels weiteren Unterlagsscheiben ebenfalls mehr Distanz zum Rahmen verschafft habe, wurde der Innenradabstand der mittleren drei Kuppel-Radsätze etwas breiter als vorher (12,4 mm - 12,2 mm - 12,4 mm), was aber gemäss den Ausführungen von Uwe so oder so zu empfehlen ist:

FeinExpress hat geschrieben:...
Wir müssen daher an dieser Lok eher ungewöhnlich hohe Innenmaße zulassen, damit dies nicht passiert. Auf gar keinen Fall darf pauschal innen 11,9 mm eingestellt werden, wie ich es an einer der neu erworbenen Loks erneut gemessen habe. Die andere war ebenfalls falsch; solche Loks laufen überhaupt nicht.
...

Die mittleren drei Kuppel-Radsätze haben nun zwar kein Seitenspiel mehr, was aufgrund der geschwächten Spurkränze aber kein Problem darstellt, die Kraftübertragung über die Zahnräder ist dafür umso besser.

Herzliche Grüsse, Tinu
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon FeinExpress » 21.03.2014, 17:37

Hallo tinu,

zuerst bin ich in Deinem Beitrag sogar von den 4 Haftreifen ausgegangen, habe das dann aber nicht zuletzt wegen der unklaren Bezugsmöglichkeit für einen weiteren Haftreifensatz wieder anders gelesen.
Gibt es eine Bezugsquelle ?

Da Du die Zwischenzahnräder mit Scheiben am Rahmen stabilisiert hast, wäre auch die Erfahrung von Dir zur Dauerhaltbarkeit dieser Anordnung interessant. Theoretisch kannst Du damit ja eine etwas aufgeweitete bzw. verschlissene Rahmenbohrung sogar etwas „zudecken“, allerdings ist die mögliche Scheibenbreite (0,5 mm ?) natürlich begrenzt, und sie müßte nun (bei verschlissener Rahmenbohrung) die Zahnflankenkräfte allein aufnehmen.
Bleibt damit auch der Verschleiß des Zwischenzahnrad-Wellenstumpfes im schweren Betrieb mit 4 Haftreifen gering genug ?
Diese Teile sind ja ebenfalls sehr schwierig zu beschaffen.

Du siehst, dass sich noch Fragen ergeben, falls dies jemand so nachmachen möchte; diese Anregung wolltest Du sicher geben. Dazu würde dann auch die Teile-Nr. der Scheiben gehören, denn auch das Material der Scheibe wäre für die Verschleißbedingungen gerade auch der Wellenstümpfe extrem wichtig.

Noch eine Anmerkung zu den Haftreifen:
Wenn Du den (zusätzlich beschafften) 2. Radsatz nun auch an die 4. Position setzt, hast Du dort mit dem originalen Haftreifen eine kleine Durchmesservergrößerung und damit eine Höherlegung von gemessen annähernd 2/10 mm bei üblicher Haftreifenstärke, je nach genauer Reifentoleranz. Bei 2/10 hinten ergibt sich, dass der 1. (haftreifenlose) Radsatz nun theoretisch genau 1/10 mm näher am Gleis liegt (durch das nach unten drehen um den 2. herum) oder jetzt ganz zum Aufliegen kommt. Genau das muß ja für gute Zugkraft vermieden werden, passiert aber sehr leicht, da es vorher schon ganz knapp ist. Man wird daher wohl in den meisten Fällen hinten nur dünne (geschliffene) Haftreifen aufziehen dürfen oder vorne Dickere.

Jedenfalls ist das unbedingt genau zu prüfen, sonst hat man nur Nachteile, denn mit einem voll aufliegenden 1. Radsatz wären wegen der Kraftübertragung nur durch die Kuppelstangen schließlich auch noch die Langsam-Laufeigenschaften der Lok verschlechtert.

Apropos Langsam-Laufeigenschaften:
Hast Du ein geändertes Getriebe?
Wenn nicht, vielleicht hast Du meinen Vorschlag mit der Roco-Schnecke für 1:20 in dem anderen Thread gelesen. Das Geschick für diesen nicht so großen Aufwand hast Du.

Viele Grüße
Uwe
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon noels » 21.03.2014, 19:06

Hallo zusammen,
Wenn nicht, vielleicht hast Du meinen Vorschlag mit der Roco-Schnecke für 1:20 in dem anderen Thread gelesen. Das Geschick für diesen nicht so großen Aufwand hast Du.


Dazu gibt es noch eine weitere Alternative, die sich lohnen könnte:
http://www.bernd-tauert.de/index.php/tipps-und-technik-mainmenu-31/umbauvorschl-mainmenu-34

Mit Roco- Getrieben habe ich in unseren schweren Fahrzeugen keine guten Erfahrungen gemacht. Das waren in den 80-ern meine ersten Versuche.
Bernd bietet drei verschiedene Untersetzungen an: 1:17, 1:20 und 1:30. Von letzterer würde ich auf jeden Fall die Finger lassen. Modul 0,3 ist in dem Teil auch nicht sehr langlebig.
Der Vorteil von Bernds Angebot: Das komplette Getriebe ist geprüft auf Leichtgängigkeit. Die oft verschlissenen Lagerbuchsen der Schneckenwelle werden bei Bedarf mit erneuert. Dann hat man langfristig Ruhe.

Ob die "Scheibenlösung" von Tinu lange hält, würde mich auch interessieren. Es fällt mir schwer, mir das vorzustellen. Seit ich erlebt habe, wie schnell die Lager in einem fabrikneuen Rahmen über die Wupper gehen, bin ich bei dieser Lok sehr mißtrauisch. Außerdem würde ich nichts machen, was das Seitenspiel der Achsen einschränken könnte. Auch wenn es ein nicht unerheblicher Aufwand an Arbeit, und/oder Geld ist, würde ich lieber Nägel mit Köpfen machen und einmal in Buchsen investieren. Mittlerweile ist das seit Jahrzehnten bewährt.

Die Sache mit den Haftreifen hat Uwe sehr schön beschrieben. Dazu kommt gerade bei Express noch etwas: Unsere Gleise sind nicht gerade eben, wenn man in wenigen 1/10 rechnet. Wenn also der Effekt, den Uwe beschreibt, eintritt, dann wahrscheinlich auch noch ungleichmäßig. Also ständiger Wechsel zwischen Gripp und Schlupf. Bei meiner Lok hat es sich bewährt, die originalen Haftreifen (Hartplastik) gegen solche auch weicherem Gummi zu tauschen. Ich habe welche von Herbert Mergel drauf - paßt und die Lok zieht auch mit der einen Haftreifenachse.

Ich hoffe, daß Tinu hier weiter von seinen Erfahrungen berichtet, auch längerfristiger. Vielleicht ergeben sich ja doch noch alternative Wege für die 42. Also laß Dich durch meine Skepsis nicht verunsichern, aber behalte die Dinge im Auge, ob es auch längerfristig funktioniert.

VG
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon Roman Favero » 21.03.2014, 19:56

Hallo
Bei den vorhergehenden Berichten ist von Scheiben oder Unterlagscheiben die Rede.
Wenn man eine solche Lösung bevorzugt, sollte man unbedingt geschliffene Passscheiben nehmen.
Die sind aus Inox oder gehärtetem stahl und nur 0,08mm dick. Es gibt solche mit 2,05, 2,55, und 3,05 mm Loch. Unterlagscheiben sind nicht geeignet, da sie zu weich und krumm sind und zudem sind sie zu dick. Bei Interesse an solchen Passscheiben PM an mich.
mit vertrixten Grüssen
Roman Favero
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon ecki » 22.03.2014, 18:27

FeinExpress hat geschrieben: ...wegen der unklaren Bezugsmöglichkeit für einen weiteren Haftreifensatz ... Gibt es eine Bezugsquelle ?


Hallo Uwe,
die Original-Haftreifen (40-0501-00) sind weiterhin bei Märklin lieferbar. (In der Ausführung aus klarsichtigem Material).
Diese, sowie ein Restposten in der gelb-milchigen Ausführung, sind bei mir im IG-Ersatzteillager vorrätig.

PS: Der Haftreifen 72-1830-00 ist in Durchmesser und Bohrung identisch, allerdings wesentlich dünner. Ist ebenfalls bei Märklin lieferbar und auch bei mir vorrätig.

Ich habe die Materialstärke eben mal nachgemessen:
40-0501-00, klar: <= 1,2 mm
40-0501-00, milchig: <= 1,2 mm
72-1830-00, milchig <= 0,6 mm

TRIX EXPRESSionistische Grüße
ecki
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon FeinExpress » 23.03.2014, 12:46

Hallo zusammen,

@Roman:
damit es kein Mißverständnis gibt: tinu hat die Scheibe nicht als Distanzen verwendet, sondern zur Unterstützung der Lagerungsbohrung. Er hat also eine Scheibe an den Rahmen angeklebt; bei 0,08 mm Stärke müßte er mehrere Scheiben miteinander verkleben.
So gut und hilfreich Deine Paßscheiben sonst auch sind, hier scheiden sie sicher auch wegen möglicher Stufenbildung beim Verkleben und dadurch weiter erhöhtem Verschleiß des Wellenstummels aus.
Unsere Einschätzung dazu ist klar.

Andere Frage:
gibt es etwas Neues zu Deiner hier schon genannten Fertigung der Zwischen-Zahnräder ?


@ecki:
vielen Dank für die Info zu den Haftreifen. Bezugsquellen und die Stärke der Haftreifen helfen immer.
Bei tinu habe ich mich nur gefragt, wo er den kompletten (Haftreifen-)Radsatz der BR 42 herbekommen hat. Den hat er ja nun doppelt in der Lok verbaut.

Viele Grüße
Uwe
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Re: BR 42 Lagertoleranzen

Beitragvon tinu » 23.03.2014, 16:41

FeinExpress hat geschrieben:Hallo tinu,

zuerst bin ich in Deinem Beitrag sogar von den 4 Haftreifen ausgegangen, habe das dann aber nicht zuletzt wegen der unklaren Bezugsmöglichkeit für einen weiteren Haftreifensatz wieder anders gelesen.
Gibt es eine Bezugsquelle ?

Da Du die Zwischenzahnräder mit Scheiben am Rahmen stabilisiert hast, wäre auch die Erfahrung von Dir zur Dauerhaltbarkeit dieser Anordnung interessant. Theoretisch kannst Du damit ja eine etwas aufgeweitete bzw. verschlissene Rahmenbohrung sogar etwas „zudecken“, allerdings ist die mögliche Scheibenbreite (0,5 mm ?) natürlich begrenzt, und sie müßte nun (bei verschlissener Rahmenbohrung) die Zahnflankenkräfte allein aufnehmen.
...

Hallo Uwe

Meine aktuelle BR 42 habe ich vor ca. 10 Jahren aus zwei stark bespielten und nicht mehr ganz vollständigen Modellen (fehlender Lichtleiter, abgebrochene Teile etc.) zusammengebaut. Daher hatte ich damals zwei Radsätze mit Haftreifen zur Verfügung.

Aktuell gibt es aber auch Leute, die Lokomotiv-Modelle in Einzelteile zerlegen, und diese Teile dann auf e-Bay verscherbeln (was immer man davon halten mag).

Die Unterlagsscheiben kaufte ich in einem lokalen Fachgeschäft für Flugzeug-Modellbau (eine wahre Fundgrube für Bastler wie mich). Sie sind 0,5 mm dick, haben einen Innendurchmesser von 2,65 mm, einen Aussendurchmesser von 5,8 mm und sind magnetisch, das heisst sie sind nicht aus Inox-Stahl. Indem ich wie beschrieben das Spiel eingeschränkt habe, sind die auf die Lager wirkenden Kräfte weniger stark (kürzerer Hebel). Dementsprechend habe ich bis jetzt auch keine Abnützung (Rillen) auf den Zahnrad-Wellen festgestellt.

Übrigens, bei einer der beiden ursprünglichen Lokomotiven wurden anlässlich einer Reparatur durch den Fachhändler die Achswellen der Radsätze geriffelt, was dazu führte, dass sich die Räder weniger leicht gegeneinander verdrehen (auch ein häufiger Grund, weshalb die Kuppelstangen klemmen).

Herzliche Grüsse, Tinu
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