Hallo Express-Enthusiasten,
ich möchte hier gelegentlich Modelle vorstellen, die nicht häufig für unser System umgebaut wurden, aber für viele doch immer vor allem für die Epoche 3 interessant waren. Wie viele es insgesamt werden, hängt von Eurem Interesse ab.
Die meisten meiner derartigen Modelle wurden schon vor vielen Jahren umgebaut, so dass eine detallierte Umbau-Beschreibung nicht möglich ist, auch mangels Bildern der Einzelschritte.
Man sieht aber, welche Modelle möglich sind. Trotz evtl. großer Länge auch auf R1, was natürlich selbstverständlich ist.
Optisch kann man seine Anlage im sichtbaren Bereich ja anders gestalten; Anleitungen zum Aufweiten von Kurvenradien gibt es.
Die Herzstücke der Bogenweichen werden bei mir dadurch sicher durchfahren, indem die Radlenker zur Schiene hin etwas verdickt sind. Damit erfolgt eine gewisse Angleichung zur Trix-Norm der Standardweichen bei den Herzstück-/Radlenkermaßen.
Der Vorteil ist, dass die Räder beim Umbau schmaler gehalten werden können, was häufig Fräsarbeiten vermeidet.
Zum 50-jährigen Jubiläum der V320 zeige ich das umgebaute Modell von Rivarossi:
Das Vorbild wurde 1962 vorgestellt. Damals wurde bei uns zu Hause immer die Tagesschau gesehen, und ich erinnere mich nach wie vor bestens, wie eines Abends in diesem Jahr als Schlußbeitrag die Einführung der V320 bei der Bundesbahn vorgestellt wurde.
Diese Lok ließ aufhorchen, denn Dieselloks waren bei uns durch die Trix-V200 hochinteressant und die V100 im Original am heimischen Bahnhof geläufig.
Die V320 beeindruckte allein durch ihre schiere Größe. Dass es dann bei einem Einzelstück bleiben würde, hatte man damals überhaupt nicht annehmen können.
Beim Umbau des Rivarossi-Modells wurden die Räder durch Erhitzen der Achse abgedrückt.
Ringe wurden aus 1,0 mm-Silberdraht selbst angefertigt und aufgeklebt. Leider hatte ich diese Räder dann doch ruiniert (ein nicht bedachter Temperatur-Überschwinger im Backofen zur schnelleren Kleber-Aushärtung führte zur Verformung). Als Ersatz paßten ganz einwandfrei die Räder der Roco-V100, die schon auf dem Markt war. Hier konnten die Ringe auch gelötet werden, anschließendes Abdrehen an der Proxxon. Breite der Räder nach Abdrehen: 3,6.... 3,7 mm. Radsatzaußenmaß: 20,1 mm. Damit muß der Rahmen am Drehgestell nicht schmaler gemacht werden.
Am langen Märklin-Skischleifer wurde die Kunststoff- oder Pertinaxplatte abgenommen, deren
gekürzte Halteösen 90° abgewinkelt und in die Drehgestell-Plastikabdeckung
direkt "eingeschmolzen" (durch wechselseitigen Druck mit dem Lötkolben). Damit wird eine ausreichende Eintauchtiefe erreicht.
Auch antriebsseitig wurde geändert. In der Seitenansicht sieht man durch das Maschinenraumfenster hindurch die große Schwungmasse des Möller-Antriebs. Dieser Antrieb verwendete eine Fliehkraftkupplung und war leider nur recht kurz auf dem Markt. Als Erschwernis mußte dann allerdings im Gehäuse des Ursprungsmotos mit einem Webra-Kegelradsatz ein Winkelgetriebe dargestellt werden.
Diese Antriebs-Änderung ist natürlich nicht erforderlich, zumal das Winkelgetiebe geräuschlich immer präsent ist. Es bringt aber auch eine langsamere Gesamtübersetzung. Im Vorbild war immerhin auch durch ein Umschaltgetriebe Güterzugbetrieb möglich.
Soviel erst einmal zu diesem Modell, das lediglich noch auf einer Seite mit Bremsschläuchen von Roco komplettiert wurde. Die Epoche 4-Beschriftung habe ich aber belassen.
Viele Grüße
Uwe