Die „Borsig- Lok“ für Express
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http://h-mehnert.de/br53/br53-web2.jpgBeim IG- Treffen in Schwerte stand die Lok auf meinem Tisch. Sie fand reges Interesse. Deshalb will ich auch hier einmal berichten.
Märklin hat diese Lok vor über 30 Jahren zum ersten Mal im Modell angeboten. Um 1980 gab es auch erstmals eine Ausgabe in DC unter dem Markennamen HAMO.
Eigentlich hatte ich dieses Modell für mich immer abgelehnt – zu groß, gab es beim Vorbild nicht…
Kürzlich hatte Thorsten Schlange seine Lok bei einem Besuch mitgebracht und auf meiner Anlage laufen lassen… hmmm. Als er dann auch noch günstig ein gutes HAMO- Exemplar bekommen konnte und mir den Umbau angeboten hat, war es passiert
Das Vorbild?- Ok unter Dampf stand es nie, aber nach glaubwürdigen Aussagen eines Ingenieurs von Borsig, befand sich die Lok im Bau. Mit etwas Phantasie kann man sich vorstellen, daß doch ein paar fertig geworden waren und die junge DB in der frühen Epoche III auf alles angewiesen war, was fuhr. Schließlich haben wir Expressler ja auch eine S3/6 der Bayr. Staatsbahn mit einem DB- Neubaukessel und lassen die BR38.4 mal vor DB- Wagen laufen, obwohl die letzten schon Anfang der 50-er durch den Hochofen gewandert waren.
Die Größe?- Die DR hatte vorgegeben, daß die vorhandenen 23m- Scheiben nutzbar bleiben müßten. Deshalb ist das Modell nur gut 2 cm länger, als unsere BR01. Mit den Knickrahmen- Loks BR50, BR44, BR85 von Märklin hatte ich ja schon gute Erfahrungen gemacht.
Diese „Doppellok“ (eine Mallet ist es nicht, weil das Triebwerk nicht in Hochdruck und Niederdruck aufgeteilt ist- also eigentlich eine Verbund- Lok). Läuft völlig problemlos auf unseren Gleisen. Man muß neidlos anerkennen, daß Märklin die kurvengängigkeit technisch viel besser gelöst hat, als Trix. Unsere BR01 und erst recht die BR42 poltern kräftig in den Weichenstraßen. Die umgebaute 53 gleitet fast lautlos da durch. Hier hat auch Thorsten wieder ganze Arbeit geleistet. Er ist sogar so weit gegangen, die an den Treibrädern angegossenen Zahnrädern abzuschleifen und neue auf der anderen Achsseite aufzupressen. Dadurch hat die Lok die Stromaufnahme Expresskonform auf der rechten Seite. Da die Lok den Strom von allen Rädern der rechten Seite aufnimmt, gibt es kein Stocken und Rucken.
Es sieht zwar etwas seltsam aus, wenn die hintere Zylindergruppe in Kurven seitlich ausschwenkt, aber es ist beeindruckend, wenn die Lok in „Schrittgeschwindigkeit“ unterwegs ist. Bei einem Gewicht von 750g und vier Haftreifen ist die Zugkraft völlig ausreichend. 20 „Essen“ hat sie problemlos die 5%- Rampe herauf gewuchtet. Versuchsweise habe ich auch einmal den vorhandenen 3-pol Anker gegen einen 5-Poler getauscht. Aber ersterer gefällt mir in dieser Lok besser.
Also keine „Universallok“, wie die BR50, aber ein tolles Modell, daß auf Express- Gleisen beeindruckt. Ganz billig ist das Vergnügen nicht. Gutes Ausgangmaterial ist schwer unter 200 € zu bekommen und dann kommt ja noch der Umbau hinzu, der lieber sehr pingelig erfolgen sollte. Faule Kompromisse verzeiht diese Lok nicht.
http://h-mehnert.de/br53/br53-web.jpgVG
Heiko