noels hat geschrieben:Hallo zusammen,
weil ich schon immer ein Fan der V100 war, mußte ich auch die neue 212 von Trix H0 haben. Für Express gab es ja nur die V100.1 und dann zu Schluß die 211. Alle stammten von der Konstruktion aus der Mitte der 60-er. Für die damalige Zeit sind die sehr gut gestaltet, aber ein neues, aktuelles Modell ist doch reizvoll. Für den regelmäßigen Anlageneinsatz haben unsere alten V100 noch einen Nachteil: Die Schleifer sind sündhaft teuer. Also mußte die neue her.
Das Modell hat den Rahmen und das Gehäuse aus Metall. Trotzdem ist es recht leicht. Der Umlauf ist aus Kunststoff und das Führerhaus ebenso. Das Gehäuse ist viel dünnwandiger, als früher. So kommt kein Gewicht zustande.
Die Umsetzung ins Modell ist toll, wie wir es ja schon von den V90/290 her kennen. Lackierung und Detaillierung sind erstklassig. Das Führerhaus hat eine Inneneinrichtung. Umlauf und Rangiertritte zeigen Riffelblech- bzw. Gitterrostimitation. Alle Handläufe sind freistehend. Griffstangen und Handläufe sind aus extrem elastischem Kunststoff, also nicht bruchgefährdet.
Mit zwei zusätzlichen Haftreifen ist auch die Zugkraft nun sehr gut. (Ab Werk gibt es nur zwei. Die reichen nicht) Auch meine beleuchteten Silberlinge bekommt die Lok problemlos über die Rampe.
Die Beleuchtung erfolgt mit roten und warmweißen LED. Die Fahreigenschaften gleichen der V290, auch wenn Märklin leider den Glockenankermotor nicht mehr verbaut.
Der Umbau gestaltete sich aber unerwartet aufwändig:
Der Corpus der Drehgestelle ist aus Kunststoff. Aber das Getriebe ist (anders, als bei der V80) aus Metall und die Räder sind auf Stahlachsen montiert, die wiederum in Messingbuchsen gelagert sind. Diese Konstruktion findet man auch bei der Metronom- Lok und einigen E 120- Modellen. Eigentlich ist das kein Nachteil, einmal vom verschenkten Gewicht abgesehen. Die Bearbeitung ist sogar einfacher, als wenn der Drehgestellcorpus aus Guß ist. Aber so sind Radschleifer montiert, da die Räder ja den Strom nicht über den Corpus an den Rahmen leiten können.
Da die Drehgestelle recht klein und zierlich sind, ist es schwierig, die Radschleifer wieder hinter die Räder der rechten Seite zu bekommen. Außerdem vermeide ich Radschleifer gern, wenn es möglich ist. Was nicht vorhanden ist, kann nicht stören und muß nie ersetzt werden
Auf jeder Achse ist ein Rad isoliert und eines nicht. Also habe ich bei jeder Achse an eine der Messingbuchsen eine dünne Decoderlitze gelötet und nach oben geführt. Eine Bohrung zur Kabelführung ist vorhanden für die Märklinversion. So habe ich von jeder Achse die Stromabnahme auch ohne Radschleifer.
Für die Räder hat Ton Jongen keine genau passenden Ringe. Das nächste Maß ist 1/10 mm zu klein. Also mußte auch noch von allen Spurkränzen 1/10 herunter.
Durch die kleinen Räder passen die Löffelschleifergruppen von Ton Jongen nicht. Die Bodenfreiheit ist zu knapp. Die Skischleifer mit Cliphalter passen zwar, aber die Schleifstücke von Märklin mag ich nicht (siehe weiter oben im Threat). Also habe ich mir aus Bronze selber Schleifstücke gefertigt.
Im Endergebnis läuft die Lok jetzt genauso gut, wie eine V290 und ist voll betriebstauglich.
Falls sich jemand die Soundversion umbauen möchte:
Der Sound wird in Foren als recht realistisch beschrieben, aber Märklin hat einen Produktionsfehler darin, wie man im Stummiforum nachlesen kann.
Die Lok hat zwei Lautsprecher. Blöderweise hat man bei der Montage die Phasen vertauscht, so daß die Membranen gegeneinander laufen. Damit hebt sich der Schalldruck der beiden Lautsprecher im Lokgehäuse gegenseitig auf. Man muß also am zweiten Lautsprecher die beiden Anschlußkabel umlöten. In dem Forum hatten sich die Besitzer der Lok anfangs beklagt, daß man vom Sound kaum etwas hört. Nach der Lötaktion kam er dann klar und kräftig.
VG
Heiko