Roman hat geschrieben:
Ich konnte die Normmasse nicht einhalten und musste das Spurmass überschreiten (12.4 bis 12.5 mm).
Und:
...sie läuft überall durch, ausser in der Bogenweiche......
Macht es jetzt nicht also Sinn, auf 2 Normen zu gehen ?
Trix selbst war es doch, die damals bei Einführung der Bogenweiche an dieser die eigene Norm zum Abstand Radlenker/Herzstückspitze verließen. An den sehr breiten Trix Express-Rädern ging der Maßfehler unter, aber den Liliput-Kranwagen mit den feineren Rädern für Express hätte man nun auf der Bogenweiche wegwerfen können.
Es gab und wird auch in Zukunft schwierige Loks geben. Wie will man das sonst machen; man tut sich doch mit einer 2. Norm für breite Rahmen viel leichter, wenn man nun „fine scale-Express“ machen will oder muß. Diese Norm 2 bedeutet nur den Verzicht auf originale Bogenweichen.
Norm 1 dagegen erfüllt dann im Folgenden für alle jeweiligen Ausgangs-Radscheibenbreiten auch die sichere Befahrbarkeit der Bogenweiche.
Eure Norm (Innenmaß) ist wohl 11,8 bis 12,0 mm.
Das genügt aber noch nicht, um einen Radsatz für die Schiene zu definieren, gehört dazu noch ein 2. Maß, die Radscheibenbreite oder das Außenmaß. Evtl. unterschiedliche Laufflächenbreiten sind dabei mit zu betrachten.
Norm 1 für einen (universellen) Umbau wären innen 11,8…..11,9 mm; außen 20,0 mm.
(gültig für Ausgangs-Radscheibenbreiten ca. 2,8 mm nach NEM 310 wie Roco, Fleischmann etc.; nicht Trix oder Piko).Die hierfür nötige umgerüstete Radscheibenbreite von ca. 4,1 mm ist nur durch eigene Spurkranzringe möglich, also um ca. 1,3 mm verstärkend.
Ein geringeres Außenmaß wäre im Zungenbereich der Bogenweiche kritisch; auch am runden Schienenkopf des Pappschwellengleises würde es mit weniger als 20,0 mm Außenmaß zu Problemen mit Durchfallen zwischen die Schienen kommen.
Norm 2 für breite Rahmen wäre innen 12,4…..12,5 mm; außen ebenfalls 20,0 mm
(gültig für Radscheibenbreiten ca. 2,8 mm wie oben; keine Bogenweiche möglich).Damit wäre jetzt nur das Herzstück der Bogenweiche nicht mehr sicher befahrbar; am Pappschwellengleis ändert sich nichts (bleibt befahrbar).
Entsprechend Norm 2 verfahre ich schon seit langem; auch alle meine E-Kuppler haben damit keine Probleme (ich verwende zwar Bogenweichen; habe daran aber Anpassungen durchgeführt).
Die heutigen Umrüst-Spurkranzringe, die es früher noch nicht zu kaufen gab, können hier ja auch nicht Norm 1 erfüllen. Ich habe gerade einmal nachgemessen; aus ursprünglich 2,8 mm ergaben sich nach Umrüstung ca. 3,75 mm Scheibenbreite. Es geht damit also nur Norm 2 (oder ein eher sinnloses Zwischenmaß).
Nur an älteren Trix-Rädern kann mit diesen aus 2 Quellen erhältlichen Ringen die Norm 1 erreicht werden. Mit den gegenüber der NEM in der Lauffläche deutlich breiteren „Alt-Trix-Rädern“ (Scheibenbreite 3,2.....3,3 mm statt 2,8 mm) muß aber ein größeres Außenmaß eingestellt werden (Innenmaß ergibt sich); die Ringe selbst verbreitern die Radscheibe um ca. 0,9.....0,95 mm auf ca. 4,15 mm.
Es ergibt sich:
Norm 1_Trix-alt: innen 12,0 mm; außen 20,3 mm (gültig für Ausgangs-Radscheibenbreiten 3,2.....3,3 mm).
Norm 2_Trix-alt: innen 12,4 mm; außen ca. 20,7 mm
(für breite Rahmen; Radscheibenbreite wie zuvor; keine Bogenweiche möglich; empfohlen auch für Pappschwellengleise).Bei Norm 1_Trix-alt ergibt sich nun gegenüber den auf Norm 1 gebrachten NEM-Rädern ein höheres Seitenspiel im Gleis, die "Durchfallsicherheit" ist durch die breitere Lauffläche jedoch unverändert. Auch das Norm 1-Innenmaß wird noch erfüllt, trotz der nur schmalen Ringe.
Im Pappschwellengleis sollte wegen dem runden Schienenkopf und dem daher noch weiter erhöhten Seitenspiel das Maß aus Norm 2_Trix-alt genommen werden (sonst keine sichere Haftreifenauflage etc.), für dieses Gleis gibt es ja auch keine Bogenweiche.
Die modernen Trix-Räder wurden der NEM angenähert und haben ebenso wie sehr viele Piko-Modelle eine Radscheibenbreite von 3,0 mm (z.B. Trix-Dampfspeicherlok). Damit kann natürlich die Norm 1 für die sichere Bogenweichen-Befahrbarkeit wieder nur über selbst zu fertigende Ringe erreicht werden, die um 1,2 mm auf ca. 4,2 mm verbreitern müssen.
Es ergibt sich:
Norm 1_Trix-Piko: innen 11,8…..12,0 mm; außen 20,3 mm
(für Ausgangs-Radscheibenbreite 3,0 mm; Ringe um 1,2 mm verbreiternd)
Norm 2_Trix-Piko: innen 12,3…..12,5 mm; außen 20,2 mm
(für breite Rahmen oder Umbau mittels um nur ca. 0,9 mm verbreiternde Standard-Kauf-Ringe; Radscheibenbreite wie zuvor; keine Bogenweiche möglich).Würde man mit diesen Standard-Ringen das Innenmaß auf nur 12,0 mm einstellen, wäre durch das hohe Seitenspiel zumindest im Pappschwellengleis die sichere Haftreifenauflage etc. nicht gegeben.
Tipp: eine evtl. Stufe im Spurkranzprofil durch den aufgeklebten Ring sollte auf der Laufflächenseite überdreht werden (günstiger am Herzstück).
Ich bin da etwas penibel, aber bei vielen Loks und großer Anlage muß die Entgleisungs-Sicherheit bei 100,0 % liegen; trotz im Umbau kritischer Loks.
Nur Waggons sehe ich geringfügig weniger kritisch, da lasse ich z.B. mit den Ton Jongen-Austauschradsätzen mit 3,6 mm Radscheiben-Gesamtbreite das Innenmaß 12,7 mm zu. Die Spurkränze sind aber im Vergleich zu einer Verbreiterung mit den Standard-Ringen geringfügig dünner, so dass die 12,7 mm im Herzstück zum Teil kompensiert werden. Denn maßgeblich ist im Herzstück ja die Summe aus Innenmaß + Spurkranzdicke; nicht das Innenmaß allein.
Im Forum finde ich sonst keine Angaben über komplette Maße und die Auswirkungen bei Abweichungen; ich denke, deshalb gehört das einmal hierher.
Viele Grüße
Uwe
Zuletzt geändert von FeinExpress am 30.01.2013, 20:52, insgesamt 5-mal geändert.