Hallo,
die Märklin-Entscheidung zur ausschließlichen Digitalvariante kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen, denn der Preis wird die Verkaufszahlen mit Sicherheit deutlich beeinflussen.
Und eigentlich würde eine Ausstattung nur mit dem Brückenstecker bei Weglassen von Decoder und Lautsprecher nur eines bedeuten: einen deutlichen Preisvorteil !
(auch wenn die Märklin-Aussage momentan anders lautet).
Es gibt 2 denkbare Gründe für die fragwürdige Entscheidung:
a) die Digital-Verbreitung bei den schreibenden Forums-Teilnehmern:
Die sehr aktive Beschäftigung mit Trix Express; Umbauten dazu und auch Digitalisieren geht natürlich einher mit der Präsentation dieser Modelle hier im Forum.
Da sich dies ergänzt, fährt die Mehrheit der Meinungsbildenden im Forum (auch) digital und zeigt die Vorteile hier natürlich auf.
Das ändert aber nichts daran, dass die ganz große Expressler-Mehrheit analog fährt und will.
Sieht Märklin durch das deutlich passivere Verhalten dieser sehr zahlreichen nicht digitalisierten „Alt-Expressionisten“ evtl. nur ein verzerrtes Mehrheits-Interesse ?
b) eine Marketingstrategie:
es ist klar, dass beim Erwerb von Modellen, die ohnehin schon Digital „können“, in einigen Fällen auch ein komplettes Digitalsystem später dazu verkauft wird. Welches dann wegen 2 Loks natürlich nicht ausgelastet ist; der evtl. weiter folgende Weg zu Trix-NEM mit zahlreicheren Modellkäufen läßt grüßen.
Ich selbst kann mit Digital absolut nichts anfangen.
Der Sinn der Lastregelung mit Kriechgang hat bei uns Grenzen, denn NEM-Fahrer haben polarisierte Weichen, bei uns werden kriechende Loks dagegen umso eher auf Weichenstraßen stehen bleiben. An einen nennenswerten Effekt des „Durchschlagens“ durch die höhere Digitalspannung glaube ich dabei nicht, denn bei plötzlichen 1000 Ohm Übergangswiderstand an einer verschmutzten Stelle kann sich jeder ausrechnen, um wieviel die winzige Reststromstärke bei 18 V (digital) höher liegt als bei z.B. 4 V (analog).
Für Sound ist mein gesamter Anlagenbetrieb zu laut, meist fahren ja noch andere Loks mit.
Der gemischte Einsatz digital / analog geht bei mir auf der großen Anlage auch nicht. Ich habe 22 komplette Zuggarnituren auf der Anlage, die fast „fahrplanmäßig“ zu fahren sind.
Dabei werden alle 3 Stromkreise genutzt, teilweise laufen 2 Züge auch kurz auf dem gleichen Stromkreis.
Und an den vielen weiteren Loks im Bestand wäre ein Digitalisieren einzelner Loks dann auch nicht sinnvoll.
Hätte ich eine der beiden Außenschienen auf Digital umgestellt (die andere weiterhin analog), dann wäre zudem das Aufstellen einer Digital-Dampflok nicht mehr frei in der Aufstellung auf das Gleis. Ein wahlweises „Tender voraus“ wäre nicht möglich. Selbst die Analog-Lok wäre genauso betroffen.
Für die Beleuchtung von Wagen ist digital auch nicht nötig, man bekommt ja immer noch die Generatoren für den Analogbetrieb, deren Spannung man auch genauso abschalten kann.
Mein Wunsch wäre deshalb, dass diejenigen, die in Kürze zur Nürnberger Messe gehen, bei Märklin den Wunsch nach einer günstigeren Analog-Ausführung anbringen.
Vielleicht läßt sich dann doch noch etwas ändern.
Viele Grüße
Uwe