Hallo Jan,
Jan TE hat geschrieben:...
Was mich dabei wundert, das alles zum Bau der Windmühlen, per (Binnen)-Schiff oder LKW an die Küste transportiert wird.
Per Eisenbahn kommt zu gut wie nichts.
Windmühlenteile könnten doch auch per Bahn transportiert werden?
Eine interessante Überlegung zu einem aktuellen Thema für "erneuerbare" Energiegewinnung, wenn
Windturbinen eingesetzt werden.
Doch
bedenke Folgendes:
Standort Windenergieproduktion:
Wie Du richtig feststellst, stehen Windturbinen am Wind im =>>
Wasser oder auf =>>
Land (Tiefebene, Hochebene, Hügeliges Gelände oder Hügelkrete). Alles Standorte, die heute meist
NICHT mit der Bahn erschlossen sind, und daher flexibel mit dem Schiff und/oder LKW erreicht werden müssen
(Aufbau/Unterhalt!).
Standort Fertigung/Komponentenbau:
Die Unternehmungen, die heute in der Lage sind, Planung und/oder Konstruktion der Windturbinen vorzunehmen, sind zumeist junge Unternehmen, oder solche, die damit einen zusätzlichen Produktezweig eröffnet haben. Allen Unternehmen ist oft gemeinsam, dass sie nicht mehr über einen Bahnanschlussverfügen
(Rückzug des Cargogeschäfts in der Ebene!!) oder gar nie einen solchen hatten, weil die Standortwahl des Unternehmens nicht auf zusätzlichen Bahnanschluss ausgerichtet war
(neue Industriezonen!!).
Bauart/Konstruktion:
Windturbinen sind doch Konstruktionen, die heute bis über 100m hoch sein können, und deren Rotorblätter mit bis zu ca. 45m Länge auch entsprechend einen Kreisdurchmesser von bis zu ca. 90m durchschneiden. Da braucht es den Komponentenbau für den Transport mit =>> Spezialfahrzeugen
(ob Schiff oder LKW oder Bahn) und für eine zweckmässige Montage vor Ort. Da kommt dann oft noch der Lasthubschrauber dazu!
Logistik:
Komponenten werden auch benötigt, damit der Transport überhaupt stattfinden kann. Nur schon Rotorblätter von über 30m oder mehr zu transportieren, stellt eine Herausforderung an die Logistik und den Transport dar. Auf Bahnstrecken
- ausser in der (niederländischen) Ebene - kommen oft noch Tunnelstrecken dazu, die wegen des Übermasses der Ladung gar nicht befahren werden dürfen! Fällt die Bahn da also auch aus!
Kosten/Betriebswirtschaftlichkeit (Transport):
Einerseits muss der Transport "schnell" gehen, andererseits sollen die Wege zwischen Vorfertigung und Standortaufbau möglichst kurz und direkt sein. Jeder Umschlag verursacht zusätzliche Kosten, also sei dies vom LKW auf's Schiff, vom LKW auf die Bahn, von der Bahn auf's Schiff, und in weiteren Kombinationen. Dies soll vermieden werden, damit die Aufbau- und Installationskosten möglichst "tief" zum Liegen kommen.
Aus diesen Gründen wird es wohl so sein, dass jene die Windturbinenfelder in der See aufstellen, ihre Fertigungsstätten gleich am Wasser haben, so dass die Turbinen direkt auf's Schiff verladen werden können, welche die Turbinen und Komponenten an den seegestützen Standort liefern. Wo landgestützte Standorte zu beliefern sind, drängt sich wegen der Topografie der flexible Transport mit LKW auf.
Diesem Thema in der Spielwelt hat sich nach meinen Recherchen bis jetzt nur LEGO angekommen, die im CITY-Programm einen =>> Windtrubinentransporter
(LKW mit Tieflader!!) anbieten. Guckst Du hier:
http://de.lego.wikia.com/wiki/Windturbinen-Transporter_7747Und im Modell mit Bahnverladung umgesetzt, habe ich wiederum nur einen LEGO Flatwagen mit Turbinenteilen gefunden:

Schade um's spannende Thema, weil ich aus obigen Gründen doch befürchten muss: Windturbinen auf Bahnwagen wird's im Vorbild kaum bis gar nicht geben! Und wenn schon, dann nur im Modellbetrieb!
Mit TRIXigen Grüssen
PaTrix
Zuletzt geändert von PaTrix am 30.09.2012, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.